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FOCUS | EMA berät schon heute über Zulassung für Moderna-Impfstoff (Corona)

Ulrich, Dienstag, 05.01.2021, 10:20 (vor 1817 Tagen) @ Lattenknaller

Kosten: Wohl weit unter 20 Mrd (= ein Fliegenschiss im Anbetracht der sonstigen Coronakosten..vereinfacht: max. 250 Euro/Bundesbürger).


Und dann? Klar, man hat zu wenig bestellt. Aber für die 20 Mrd. hätte man auch die Impfstoffe nicht schneller bekommen. Man muss jetzt den Herstellern helfen, den Impfstoff schneller zu produzieren. Es hätte aber trotzdem Monate gedauert und hätte an der Situation jetzt nichts geändert.

Das ist meiner Meinung nach so nicht richtig. Zum einen haben die unterschiedlichen Hersteller an Hand der Bestellmengen ab dem letzten Sommer ihre Planungen für die Produktionskapazitäten gemacht. Durchaus möglich, dass die Produktionskapazitäten bei früherer Bestellung größerer Mengen bereits jetzt höher wären. Die USA haben beispielsweise bei BioN Tech im Juli bestellt, die EU erst im November. Und zudem nur ein Drittel der angebotenen Menge sowie ein weiteres Sechstel als mittlerweile gezogene Option.

Zudem wird wohl der Anteil der einzelnen Staaten an den jeweils verfügbaren Dosen auf Basis der Gesamtbestellmengen und des Bestelldatums festgelegt. Wer weniger bestellt hat, der bekommt einen kleineres Stück vom Kuchen, wer später bestellt hat, wird auch später beliefert.


Die Diskussion läuft hier vollkommen aus dem Ruder. Im Sommer wusste man noch nicht, dass Biontech so schnell sein wird. Da hatte man eher auf AstraZeneca gesetzt. Man hat dann eher breit bestellt, um das Risiko zu diversifizieren, ich erinnere mich an Artikel aus dem Spiegel, der Süddeutschen und el Pais, die das lobten.
El Pais kritisiert momentan eher die schleppende Vergabe in einigen Provinzen, der Spiegel schreibt momentan Bockmist. Und was einige Politiker an Skandal aufrufen, ist keiner. Man hat einen Fehler in der Menge gemacht. Den habt man zum Teil gerade gezogen. Der Ton, der da aber angeschlagen wird, auch hier, ist teils unsachlich.

Es gab bereits im Sommer bei den Experten eine Reihe von Kandidaten mit guten Erfolgsaussichten, die relativ weit waren. Das war in der Tat AstraZeneca, deren Impfstoff zudem noch günstig im Preis ist. Daneben lagen aber bereits damals Moderna und BioN Tech sowie anscheinend Novavax hoch im Kurs.

Man hätte damals deutlich mehr ins Risiko gehen und größere Mengen bestellen müssen. Zudem hätte man weniger nach nationalen Wirtschaftsinteressen und mehr nach den damaligen Erfolgsaussichten der jeweiligen Impfstoffkandidaten richten müssen. Es war beispielsweise ein Unding, dass Frankreich durchgedrückt hat, dass als zweites nach AstraZeneca ein französischer Impfstoff bestellt wurde, der bereits damals nicht gut im Rennen lag und jetzt nach weiteren Rückschlägen wohl wenn überhaupt erst 2022 verfügbar sein wird. Und ein Unding ist ebenfalls, dass Frankreich mit dem Verweis, bei diesem Anbieter seien "nur" 300 Millionen Impfdosen bestellt worden eine höhere Bestellung bei BioN Tech verhindert hat. So etwas hätte ich nie für möglich gehalten.


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