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Wie der Staat Trader von Termingeschäften in die Privatinsolvenz führt (Sonstiges)

Kai_de, Landkreis Göppingen, Freitag, 17.07.2020, 12:47 (vor 1372 Tagen) @ hardbreak

Genau, um die Bemühungen geht es.
Wenn ich die Aussage höre, arbeiten lohnt sich nicht und so ist der Tag chilliger...chilliger? Gehts noch?

Was ist daran Falsch?
Das hört man viel öfter von Gutverdienern und Millionären und Milliardären die sich so hart bestraft fühlen wenn sie steuern zahlen sollen.
Eine Arbeit muss einen bestimmten lohn bringen ansonsten ist es sinnvoller sie nicht zu machen

Weil unser System so nicht funktioniert. Es kann doch nicht sein, dass es die einen machen und für 1100 Euro netto arbeiten gehen (wie meine Frau) und andere das nicht machen, weil sie der Meinung sind, dass man sich irgendwie vom Subsidiaritätsprinzip freispricht. Das ist nicht ok.
Stell dir jetzt aber mal vor, dass das alle machen würden, die für 1000-1400 Euro netto arbeiten gehen. Dann empfängt dich beim Arzt an der Anmeldung keiner mehr, dann bekommst Du beim Bäcker nichts mehr zu kaufen, beim Metzger steht keine mehr hinter der Theke, die Post bekommst du nicht mehr, dich bedient keiner mehr im Restaurant, es packt keiner mehr dein Amazon-Paket zusammen, es arbeitet keiner mehr beim Autozulieferer für dein Fahrzeug, dir schneidet keiner mehr die Haare u.s.w.
Dann bricht alles in sich zusammen. Das "du" und "dein" ist jetzt nicht auf dich bezogen, sondern auf uns alle als Kunden.

Ganz anderer Fall wenn jemand nicht arbeiten kann zwecks Krankheit, Behinderung oder bei Alleinerziehenden. Da sollte man unterstützen, wo man nur kann.

Ein Mann, mitte 20, voll im Saft, der am WE dick feiern gehen kann, der kann auch arbeiten gehen und soll nicht mit aussagen kommen "Oh, ich kann nicht so früh aufstehen" oder "Müllmann mache ich nicht, weil der Müll stinkt" oder "auf den Bau geh ich nicht, das ist so schwer".
Er hat doch die Chance was anderes zu lernen und seinen eigenen Weg zu bestreiten.

Und wie viele gibt es davon?
Außer natürlich das einige Privat Sender und Zeitungen damit ihr Geld machen sowas auf zu blasen?

Ich bin in einem sozialien Brennpunkt aufgewachsen und kenne viele Leute. Ich hab viel gesehen und gehört und konnte oftmals nur erstaunt den Kopf schütteln.
Es sind nicht so wenig, wie man glaubt. Rechner aber auch mal hoch.
Selbst wenn es nur 100.000 Personen sind, die unabhängig von staatlicher Leistung sein können:
350 Euro ALG II (kenne den aktuellen Satz nicht, aber stapel lieber tiefer) und rechne Miete mit 600 Euro drauf = 950 Euro *100.000 Euro = 950.000.000.
Da sind die Kosten für die Sachbearber beim Amt noch nicht mit inbegriffen.
950.000.000 Euro...Junge, junge, davon lässt Du Kindergärten und Schulen wie Pilze aus dem Boden schießen.

Alles andere ist doch Sozialschmarotzerei, sorry.


Denkst du nur so über die die unter dir Stehen oder schaust du auch nach oben.
Wo es aus purer gier um ein vielfaches der summen geht.
Und wie siehst du dann das Thema Aktien und leistungsloses Einkommen?
Und nein es geht mir mit Sicherheit nicht darum die Menschen z verteidigen sondern darum den Blick zu schärfen das das Thema doch etwas vielschichtiger ist.

Na klar, tu ich das. Da könnte ich aber genau so flippen!
Keine Frage!
Aktien sind erstmal in Ordnung. Grundsätzlich will sich ein Unternehmen (zumindest damals noch) frisches Geld reinholen für Wachstum, neue Maschinen oder so. Das ist doch ok, warum auch nicht? Eigentlich ist es erstmal nichts anderes wie ein Kredit des Aktionärs ohne Zinszahlungspflicht. Läuft es, bekommt er eine Dividende, auch ok. Wenn der Aktionär nachher seine Aktie verkauft, kann er das ja auch machen und zahlt halt Kapitalertragssteuer.
So, jetzt ist aber dann auch Schluss mit lustig.
Leerverkäufe? Optionen? Termingeschäfte? Das braucht kein Schwein und dient aber auch nur der unnatürlichen Vermehrung von Geld ohne richtigen Gegenwert.
Aber jetzt wird es wieder schwer wenn die Aktionäre eben Kursgewinne einfahren wollen und die Unternehmen riesige Gewinne einfahren müssen.
Müssen Sie das? Muss eine Dividende nicht reichen? Eine gesunde Dividende sollte reichen, die ja nachher dann nichts anderes ist als eine Zinszahlung.
Das Streben nach Kursgewinnen könnte man eindämmen, indem man eine krasse Steuer auf Kursgewinne einführt. Das macht ein Kursgewinn unattraktiv.
Ich hab hier leider keine Lösung die alle toll finden.


Leistungsloses Einkommen: Was meinst Du genau?
Das bedingungslose Grundeinkommen?
Puh...meiner Meinung nach, sollte man langsam ein Konzept für die Zukunft erstellen. Wenn die KI mal richtig durchschlägt, dann brauchen wir so etwas, weil es wirklich die Jobs in der heutigen Anzahl nicht mehr gibt.
In 20 Jahren sprechen wir bestimmt nicht mehr mit einem Arzt. Da wird dir Blut abgenommen von einer Maschine und drei Minuten später druckt ein Drucker dir dein Rezept bzw. das Rezept lande digital direkt bei der Apotheke und du holst nur dein Medikament ab. Weniger Ärzte, weniger Pflegepersonal. Ein Rattenschwanz.
Aber weißte, ich finde einfach, dass wir den Moment noch nicht erreicht haben und noch alle an einem Strang ziehen sollten/müssen.
Meine Hoffnung für so eine Zeit ist sozialer Frieden, nach "unten" und nach "oben", weil eben jeder erstmal das Gleiche bekommt.
Will er mehr, kann er ja einer Tätigkeit nachgehen, die noch einen Mensch braucht (wenn das überhaupt noch der Fall sein sollte).
Aber eben noch nicht jetzt, die Zeit ist noch nicht gekommen.
Ich denke einfach, dass bei vielen Sachen die Zeit noch nicht gekommen ist.

Ich weiß doch auch, dass der Reichtum der oberen X % zumeist auf dem Rücken der unteren X % angehäuft wurde.

Menschlich kann ich auch nicht verstehen, dass man immer mehr und mehr und mehr braucht. Wofür?
Warum muss man Milliardär sein? Wer braucht das? Was gibt einem das?


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