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Zeit-Artikel: Studie zur Vermögensverteilung in Deutschland (Sonstiges)

markus, Mittwoch, 15.07.2020, 21:19 (vor 1395 Tagen) @ Foreveralone

https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-07/vermoegensverteilung-deutschland-diw-studie-ungleichheit


Oha, so krass hatte ich das garnicht auf den Schirm gehabt. Ist schon bedenklich, auch was langfristig einen stabilen sozialen Frieden betreffen könnte.

Am Ende befanden sich in dem Datensatz rund 1.200 Menschen mit einem Nettovermögen von mehr als einer Million Euro.
(...)
Rund drei Viertel der Millionäre in Deutschland sind selbstständig oder unternehmerisch tätig. Häufig arbeiten sie in leitender Funktion. Anders als im Rest der Bevölkerung ist kaum ein Millionär angestellt.

Ein Viertel der Millionäre sind demnach angestellt. Ich hätte eigentlich mit mehr gerechnet. Allein die Anzahl der Fußballmillionäre dürfte doch bei über 300 liegen!?

Ansonsten zeigt der Artikel wunderbar auf, warum so viele Menschen hier kein Vermögen haben. Wir sind ein Land der Mieter. Der überwiegende Teil der Menschen wohnt nicht in den eigenen vier Wänden. Das Geld, das monatlich in Form von Mietzahlungen draufgeht, das fehlt dann zum sparen.

Und wir sind ein Land in dem noch immer viel Geld eher auf nullverzinsten Sparbüchern herumliegt, statt in den Markt zu investieren und damit von Unternehmensgewinnen zu profitieren. Andere Länder setzen bei der Altersvorsorge zumindest in Teilen auf Aktienfonds und fördern das. Wir Riestern lieber und besparen unsinnige betriebliche Altersvorsorgemodelle, setzen noch immer auf Lebensversicherungen mit 0,9% (ab 2021 nur noch 0,5%) Garantiezins wovon noch hohe Bearbeitungsgebühren abzuziehen sind. Die einzigen, die davon profitieren sind die, die diese Produkte verkaufen.

Dazu kommt, dass Deutschland zu einer riesigen Niedriglohnwüste geworden ist und vielen Menschen das Geld zum sparen fehlt. Die Tarifbindung ist in den letzten 20 Jahren deutlich zurückgegangen und die jeweiligen Belegschaften organisieren sich nicht mehr. Man lässt sich lieber gegenseitig ausspielen, denkt nur noch an sich selbst, verrät z.B. sein eigenes Gehalt nicht, hält Gewerkschaften für zu teuer oder nicht für zeitgemäß. Das kriegen natürlich auch die Unternehmen mit, die dann aus der Tarifbindung aussteigen und neu eingestellte Mitarbeiter einfach untertariflich bezahlen. Ganz einfach weil sie es können. Warum soll man 15€ die Stunde Tariflohn zahlen, wenn die Leute auch für 11€ arbeiten? Natürlich bleibt dann auch deutlich mehr Geld im Unternehmen und die Firmenbossen werden schneller zu Millionären.


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