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Aktuelle Umfragen USA (Corona)

guy_incognito, Rhein-Neckar, Donnerstag, 09.07.2020, 13:24 (vor 1386 Tagen) @ Jurist81

Ich denke, hier gilt es einen etwas genaueren Blick auf die Werte bei Real Clear Politics zu werfen:

1. Einige Staaten werden als Toss Up bezeichnet, obwohl sie historisch und von den Umfragen eigentlich den Demokraten zuzuordnen wären, bspw. Maine (Biden liegt in den dort veröffentlichten Umfragen zweistellig vorne und das obwohl die Umfragen noch aus dem letzten Jahr resultieren), New Hampshire (Biden führt in zwei der drei Umfragen mit 7-8 Prozentpunkten) oder Pennsylvania (Biden führt mit 5-10 Prozentpunkten), das allerdings als Swing State gilt.

"Historisch" war Michigan in den letzten Jahrzehnten immer eine sichere Sache für die Demokraten, Pennsylvania und Wisconsin übrigens auch. Und dann kam Trump.

In Maine werden wie in Nebraska die Wahlmänner aufgeteilt. Zwei werden sicher Biden zugeordnet, der dritte eben nicht. Ich meine, dass Obama 2008 im tiefroten Nebraska sogar durch dieses Prinzip eine Stimme ergattert hat.

New Hampshire ist der einzige echte Swing State in Neuengland. George Double-U Bush konnte 2000 auch nur aufgrund dieser 4 Wahlmännerstimmen Präsident werden.

2. Die Umfragen datieren teilweise aus dem Jahr 2019, d.h. vor Corona und der Maßenarbeitslosigkeit. Und auch da lag Biden in einigen Staaten vorne.

Teilweise... ja... in den tiefroten und tiefblauen Staaten macht das auch wenig Sinn. In allen für den Wahlausgang relevanten Staaten liegen mehrere aktuelle Umfrageergebnisse vor.

3. Texas, Georgia und Arizona, die eigentlich solid red states sind, sind offen - teilweise mit starker Tendenz zu Biden.

Ach komm, 2016 lag Clinton doch auch mal gleichauf mit Trump in Texas, mitunter sogar ein bis zwei Punkte vorne.

4. Von den klassischen Swing States Colorado, Florida, Iowa, Michigan, Minnesota, Nevada, New Hampshire, North Carolina, Ohio, Pennsylvania, Virginia und Wisconsin werden Colorado, Minnesota, Virginia den Biden zugerechnet. Trump liegt wohl nur in Iowa vorne.

Und wenn eben Florida, Ohio, Pennsylvania und Wisconsin wieder an Trump gehen, wird es ziemlich schwer für Biden.

5. Die dort in Bezug genommene Umfragen sind unterschiedlicher Qualität. Während manche Umfrageudurchführende von FiveThirtyEight mit A oder A+ (meist Universitäten) gewertet werden, genügen mache Umfragedurchführer höchsten wissenschaftlichen Standards nicht (bspw. Trafalgar Group oder Change Research - beide parteinah).

Joa, das gibts auch immer wieder in Deutschland, wenn ich auf wahlrecht .de schaue. Da sind dann auch Umfragen dabei, die von parteinahen Instituten stammen, teilweise von der entsprechenen Partei/ Fraktion in Auftrag gegeben. Rasseln gehört zum Geschäft.


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