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Frankreich / Stand Dienstagabend (Corona)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Mittwoch, 22.04.2020, 19:24 (vor 2073 Tagen) @ Freyr

Hier die aktuellen Zahlen vom Dienstagabend:

- 117.324 identifizierte Infizierte aktuell Seite dem 01.03. bislang; davon 2.667 in den letzten 24 Stunden.

- 30.106 Patienten werden aktuell in den Hospitälern behandelt; davon sind 1.885 in den letzten 24 Stunden hinzugekommen. Der Saldo neuaufgenomme / entlassene Patienten bleibt allerdings erneut negativ (- 478).

- 5.613 Patienten befinden sich aktuell auf den Intensivstationen; davon sind 190 in den letzten 24 Stunden hinzugekommen. Der Saldo neuverlegte bzw. neuaufgenommene / auf die Stationen zurückverlegte Patienten bleibt auch hier weiter negativ (- 250), und zwar zum 13. mal in Folge.

- 20.796 Tote in den Kliniken sowie den Alten-/Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen; davon 531 in den letzten 24 Stunden.

- 12.900 davon entfallen auf die Kliniken (+ 387 in den letzten 24 Stunden) und 7.896 in den Alten-/Pflegeheimen (+ 144 in den letzten 24 Stunden).

- 39.181 Patienten wurden bislang seit dem 01.03. aus den Kliniken nachhause entlassen.


Sonstiges:

Nach einer Einschätzung des Institut Pasteur seien ca. 6% der Franzosen bislang mit dem Coronavirus infiziert gewesen. Dies sei ein viel zu niedriges Niveau, um eine zweite Infektionswelle zu verhindern bzw. diese in Grenzen zu halten, wenn man ein deconfinement mit einem sofortigen Rückfahren sämtlicher Maßnahmen durchführen würde. Dafür benötige man 70%. D.h. man müsse bestimmte Maßnahmen konsequent fortsetzen.

Gesundheitsminister äußerte sich auf ‚France 2‘ zu den Anfragen zahlreicher Ärzte, warum sie nicht Hydrochloroquin bei bestimmtem Covid-19 - Patienten zu einem bestimmten Zeitpunkt des Krankheitsverlaufs einsetzen könnten. Olivier Véran verwies darauf, dass es keinerlei entsprechende Empfehlungen der Gesundheitsbehörden gebe, dafür aber die Warnung vor unerwünschten Wirkungen. Es gebe keine Wirksamkeitsnachweise beim Einsatz gegen Covid-19. Nach heutigem Kenntnisstand sei ein entsprechender Einsatz nicht zu verantworten. Er sei aber mit Prof. Raoult aus Marseille in Kontakt, der zu den größten Befürwortern zähle.

Hinsichtlich der Wiederöffnung der Schulen wolle man sich teilweise am ‚deutschen Modell‘ orientieren, wie sich der zuständige Minister ausdrückte. In der ersten Woche sollen zunächst die Klassen der jeweiligen Stufen beginnen, bei denen am Ende des Schuljahres Prüfungen anstehen. In der Woche 2 und 3 sollen die anderen Klassen sukzessive nachziehen. Diese Regelungen sollen für das gesamte Land gelten. Die Klassengrößen sollten bei maximal 15 liegen, um den Anforderungen des physischen Abstandes genüge zu tun. Dies werde sicherlich einen organisatorische Herausforderung. Sollten Schulen sich nicht an die vorgegebenen Regeln halten, würden diese wieder geschlossen.

Entgegen den ersten Ankündigungen sieht dieses Modell keine sukzessive Öffnung nach Regionen vor. Dies hat zu Widerspruch einzelner Regionspräsidenten geführt, da die einzelnen Regionen sehr unterschiedlich betroffen seien und auch ansonsten unterschiedliche Bedingungen aufwiesen.

Eigentlich sind die Regionen nichts weiter als eine zusätzliche Verwaltungsebene ohne großen politischen Einfluss oder Gestaltungsspielraum. Aber in der Coronakrise haben sich die Regionen vermehrt gegen die Anweisungen der Zentralregierung ausgesprochen und auch eigenständig gehandelt, was zu Konflikten mit Paris geführt hat. Dies gilt auch für das ‚eigenmächtige‘ Handeln verschiedener Bürgermeister auf lokaler Ebene. Dass dies zu einer Aufweichung des Zentralismus führen wird, wär wohl zu weit hergeholt. Aber in der Diskussion über das Frankreich nach der Coronakrise dürfte dieser Gedanke durchaus eine Rolle spielen. Es gibt sogar recht hochrangige Politiker, die ihrerseits von der Überlegenheit des deutschen Föderalismus gegenüber dem französischen Zentralismus sprechen. Wesentliche Entscheidungen in der aktuellen Krise seien von der Bundesregierung in Abstimmung mit den 16 Lämdern erfolgt, sodass es immer Konsens gebe. Dabei bliebe immer genügend Spielraum für die einzelnen Länder, regionale Besonderheiten zu berücksichtigen.


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