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Gespanntes warten auf UK-Ergebnisse (Sonstiges)

Ulrich, Montag, 27.05.2019, 08:12 (vor 1811 Tagen) @ Taifun

Die ersten Zahlen die man hört sprechen wohl einem relativen Wahlsieg der Brexit-Partei. Aber unter 50%, und das bedeutet für mich, dass auch ein neues Brexit-Votum unter 50% bleiben würde.

Problematisch ist aber die Aufstellung derjenigen, die in der EU bleiben wollen. Die Liberaldemokraten als zweitstärkste Kraft haben 18,6 Prozent der Stimmen erhalten. Dann kommt Labour, die man aber nur teilweise diesem Lager zurechnen kann mit 14,1 Prozent vor den Grünen mit 11,1 Prozent. Enttäuschend ist das Ergebnis von Change UK mit gerade einmal 2,8 Prozent.

Einerseits ist die Brexit-Partei zwar der große Wahlgewinner. Aber mit 31,7 Prozent hat man schlechter schlechter abgeschnitten, als man zuletzt erwartet hatte. Zuletzt hörte man ja Zahlen bis 38 Prozent. Brexit-Partei, Konservative und die mittlerweile klar rechtsradikale UKIP kommen zusammen auf 44 Prozent. Nähme man die drei als "Brexit-Block", spricht das in der Tat für deine These.


Tories und Labour brutal abgestraft. Ein politisches Erdbeben und die Verhältnisse im Land für ewig geändert. Davon werden sich beide ehemaligen Volksparteien nicht mehr erholen.

Die Konservativen werden sich meiner Meinung nach zerlegen. Die Unterschiede zwischen den Brexit-Hardlinern, denen die sich zwar mit dem Brexit arrangiert haben, ihn aber in wirtschaftlich verträglichem Rahmen möchten und schließlich den Remainern ist für mich nicht auflösbar.

Bei Labour sehe ich zwei Ebenen. Auf der einen Seite die der Politikerinnen und Politiker. Dort ist Jeremy Corbyn im Grunde ein Fremdkörper, der Partei aufgezwungen von einer nicht wirklich in ihr verankerten Art Fan-Bewegung. Würde er abgewählt, dann käme auf der Ebene vermutlich Ruhe in die Partei.

Gespalten ist aber auch die Wählerschaft. Und das dürfte das schwieriger anzugehende Problem sein. Gerade die jungen Anhänger sind überzeugte Remainer, aber in den wirtschaftlich abgehängten Regionen Englands haben die älteren Labour-Anhänger mit großer Mehrheit für den Brexit gestimmt.

Paradoxon am Rande ist, gerade die in der Vergangenheit größten Unterstützer von Corbyn sind ganz überzeugte Remainer. Und das, obwohl ihr Idol eigentlich aus der EU heraus möchte.

Die Frage ist, was würde bei Wahlen zum Unterhaus passieren? Das Parteiensystem wirkt völlig zersplittert. Angesichts des Wahlsystems Könnte die Brexit-Partei unter Umständen insbesondere die Konservativen hinweg fegen. Aber sicher ist das keineswegs. Am Ende könnte es für alle Parteien darauf ankommen, welche Kandidatinnen oder Kandidaten sie im Wahlkreis konkret aufstellen.

Am Ende könnte ein sehr buntes Unterhaus heraus kommen. Problem ist aber, mit so etwas haben die Briten gar keine Erfahrungen. Und das könnte dazu führen, dass die britische Politik noch über Jahre höchstens eingeschränkt handlungsfähig sein wird.


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