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Der Europawahl am 26. Mai 2019 - Thread (Sonstiges)

Alones, Freitag, 24.05.2019, 16:37 (vor 1814 Tagen) @ Eisen

Was genau hättest du denn 1999 getan, um die Gräueltaten des Slobodan Milosevic und seiner Armee im Kosovo zu beenden?

Was ich getan hätte? Ich hätte die Milliarden genommen, die der Krieg im Kosovo gekostet hat, und damit Kinder vor dem Verhungern in Afrika und Asien bewahrt, anstatt Bomben auf unschuldige Menschen in Belgrad zu schmeißen. Gleichzeitig hätte ich den Menschen, die unter Repressionen im ehemaligen Jugoslawien leiden, die Möglichkeit eingeräumt, ein besseres Leben in Deutschland oder der EU zu führen. Einen Krieg zu beginnen, war jedenfalls die schlechteste aller Entscheidungen und dafür gibt es keine Entschuldigung.

Mich interessiert das generell, was diese hardcore-Pazifisten immer für Vorstellungen haben. Soll man sich mit Despoten an einen Tisch setzen, sich die Hand reichen und dann haben sich alle wieder lieb?

Vllt. weil Dialog immer noch besser ist, als Kriege zu führen? Ja, manchmal muss man sich mit richtigen Arschlöchern an einen Tisch setzen. Wer das nicht kann, soll eben nicht in die Diplomatie gehen. Kriege zu führen ist jedenfalls sicher keine Lösung.

Ich bin auch absolut gegen Krieg, das muss das schlimmste sein, was es gibt. Mein Opa ist 90 jahre alt und die Ereignisse seiner Kindheit und Jugend lassen ihn bis heute nicht los. Und das sind ja nur die psychischen Folgen, ganz zu schweigen von den Toten und Verletzten.

Wie wäre es dann, wenn wir einfach mal mit diesem Scheiß aufhören?

(Spannend finde ich in diesem Zusammenhang, dass die ganzen linken Pazifisten selten ein kritisches Wort zum Kriegstreiber Putin finden, aber das ist ein anderes Thema).

Ich halte Putin ebenfalls für einen Faschisten und Kriegstreiber. Ich heiße seine Methoden keinesfalls für gut. Aufrechte Pazifisten suchen jedoch zuerst die Schuld bei sich selbst. Und hier hat die Nato eindeutig Fehler gemacht. Man muss sich ja nur eine Landkarte ansehen, um festzustellen, dass Russland von unzähligen Nato-Militärstützpunkten umgeben ist. Dass Putin dann keine Lust hat, dass weitere Nato-Filalien direkt vor seiner Haustür aufmachen, dürfte wohl nachvollziehbar sein.

Ohne sein Militär würde es den Staat Israel z.B. heute nicht mehr geben, die Araber hätten ihn ausgelöscht (dies soll jetzt kein Musterbeispiel für ein vorbildliches Verwenden der Armee sein, da liegt auch ziemlich viel im Argen mit dem Palästinenser-Konflikt, aber generell kann man festhalten, dass das Militär für den Staat Israel existenziell ist).

Ein Staat, der nur durch sein Militär existieren kann, hat keine Existenzgrundlage. Völlig egal, ob es sich dabei, um Isarel, die USA oder Deutschland handelt. Aber das Thema Nahostkonflikt will an dieser Stelle nun wirklich nicht aufmachen. Das würde jeglichen Rahmen sprengen.


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