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Der Europawahl am 26. Mai 2019 - Thread (Sonstiges)

Ulrich, Freitag, 24.05.2019, 16:24 (vor 1814 Tagen) @ Micha

Kann man auch kleinere Brötchen backen? Wer behauptet, dass wir noch heute in einem zutiefst faschistischem System leben, sollte sich die Frage stellen, wie es denn war in einem, wie soll man das sagen, richtigen faschistischem System.
Also mal eine Runde mit Holocaustüberlebenden sprechen.
Oder einfach mal mit älteren Spaniern die Franco erlebt haben.
Dann sollte man das mal auf den Alltag in Westeuropa reflektieren.


Ich habe schon mit Leuten gesprochen, die mitansehen mussten, wie Familienangehörige von Nato-Bomben zerfetzt wurden. Und das waren keine Terroristen. Nur weil wir diese abscheulichen Verbrechen nicht in unserem Alltag mitbekommen, heißt es nicht, dass sie nicht staffinden. Solange derartige Verbrechen nicht aufhören, bin ich auch nicht bereit, vom Ende des Faschismus zu sprechen. Ich könnte jetzt auch noch über Waffenexporte und andere Schweinerein sprechen, aber das würde zu weit führen.


Aber das sind doch 2 verschiedene Paar Schuhe, ein Militäreinsatz in Serbien, den man sicherlich in der Form kritisieren kann und zunehmend faschistoide Politik in Teilen von Europa durch Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit.

Man sollte eines nicht vergessen, nämlich dass nach dem Tod von Tito in Jugoslawien die alten Ideologien aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg wieder erwachten und es zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam, in deren Verlauf fürchterliche Verbrechen begangen wurden. Verbrechen, wie man sie nach dem Ende des zweiten Weltkriegs nicht für möglich gehalten hatte. Das kommunistische Jugoslawien war eine Diktatur. Aber eine, die ein halbwegs geordnetes Zusammenleben der unterschiedlichen Nationen unter einem Dach ermöglichte. Allerdings waren die alten Konflikte keineswegs gelöst, sondern lediglich "eingefroren".

Die Täter kamen aus allen möglichen Bevölkerungsgruppen, aber Auslöser für das Auseinanderbrechen Jugoslawiens war die Politik von Slobodan Milosevic, der zunächst versuchte, den Vielvölkerstaat unter die Vorherrschaft der Serben zu zwingen, und der auch nach dem Auseinanderbrechen Jugoslawiens immer neue Konflikte lostrat, um seine Macht nach innen zu festigen.


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