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Und wer wählt... (Sonstiges)

Melange, Berlin, Freitag, 24.05.2019, 12:39 (vor 1815 Tagen) @ Sascha

Es ist interessant welches Aspekt du raussuchst, wobei es ja eigentlich am Thema vorbei geht. Weil es ja um Wahlen und Demokratie geht.

Gegen Arbeitsteilung ist nichts einzuwenden (x baut Häuser, y schreibt Gedichte), die Frage ist nur, ob es so sinnvoll ist, dass in kapitalistischer Organisation zu machen.

Im vorkapitalistischen Dorf haben einfach alle Nachbarn die Häuser gebaut. Jetzt will man heutzutage vielleicht schon effektiver bauen, aber es spricht nichts dagegen, dass sich eine Gesellschaft verständigt, was sie braucht, das wird gebaut und diejenigen, die gut Häuser bauen, machen das und die anderen machen halt was anderes. Die Vermittlung über den Markt führt aber dazu, dass jede Modernisierung (eigentlich was gutes, das Haus wird schöner) für die Mieter zur Katastrophe führt. Kapitalismus ist, wenn man sich freuen muss, wenn das Haus nicht renoviert wird. Das Problem ist nicht die Arbeitsteilung, das Problem ist das Besitzverhältnis.

Wie wenig Phantasie die Menschen haben. Sie können sich nur eine Gesellschaft vorstellen, wo ich etwas für andere tue, weil ich durch die Umstände (ohne Arbeit kein Brot) gezwungen dazu bin. Dass es viele Gesellschaften gab, wo der Gemeinsinn und die gegenseitige Hilfe Hauptmotivation war, können sich viele nicht mehr vorstellen.

Dabei war es historisch so, dass die Menschen gar nicht in die Fabriken wollten. Sie hatten selbst gar keine Verwendung für Geld (Bargeld war eh bis ins 19. Jahrhundert super knapp und immer Mangel, selbst Löhne wurden als Schuldscheine ausgegeben). Sie waren zufrienden mit der Arbeit auf ihrem Stück Land. So musste der Staat die Allmende (Gemeindeland) verbieten und die Leute vom Land vertreiben. Gleichzeitig hat er Steuern erhoben, die in Geld abzuführen war. D.h. Selbstangebautes hat nichts genützt. Und selbst dann wollten die Menschen nicht in der Fabrik arbeiten. So wurden Gesetze gegen Landstreicherei eingeführt und die Gefängnisse zur Arbeitshäusern umgebaut.

Die vorkapitalistischen Gesellschaften waren alle unfrei, dahin will niemand mit Verstand zurück. Aber warum wir bei dem technischen Fortschritt, den es gab, immer noch den Großteil der Lebenszeit mit Lohnarbeit verschwenden, verstehe ich nicht.


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