War Relocation Centers (Politik)

Ravenga, In der Ruhr liegt die Kraft, Samstag, 15.02.2025, 15:57 (vor 302 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von Ravenga, Samstag, 15.02.2025, 16:07

Das Deutsche Kaiserreich hat nicht nur in Namibia fürchterliche Verbrechen begangen, sondern auch in anderen Kolonien. Der Name "Hänge-Peters" beispielsweise sagt alles.

Auch im Pazifikraum. Bei einem über mehrere Inseln verstreuten Volk mit wenigen tausend Angehörigen braucht es nicht viel, um deren Kultur auszulöschen. Man verschleppte sie oft von ihren Heimatinseln auf verschiedene, mehrere tausend Kilometer entfernte Kokosplantagen zur Zwangsarbeit, wo die meisten nach kurzer Zeit an Krankheiten oder Entkräftung starben, während die Überlebenden fortan entwurzelt und weit entfernt von ihrer Heimat leben mussten und ihre Kultur nach und nach aufgaben. Götz Aly beschreibt das in seinem Buch "Das Prachtboot" am Beispiel der Insel Luf (heute Papua-Neuguinea) sehr gut.

Ach, und beim Völkermord an den Armeniern saßen die Preußen zumindest in der ersten Reihe. Da gab es zwar auf diplomatischer Ebene ein paar Proteste, aber getan hat man aus Rücksichtnahme auf das verbündete Osmanische Reich kaum etwas.

Die Internierungslager allerdings hatten bereits die Briten im Krieg gegen die Buren eingeführt.

Allerdings waren die Verbrechen der Deutschen in Namibia und der Briten in Südafrika deutlich schlimmer als das, was die USA im Zweiten Weltkrieg mit ihren japanischstämmigen Einwohnern gemacht hat. Interniert haben die Briten übrigens auch zu Beginn des Zweiten Weltkriegs "feindliche Ausländer", darunter auch viele Deutsche, die vor den Nazis nach Großbritannien geflohen waren.

Die Briten haben in ihrer Kolonialgeschichte besonders viel Dreck am Stecken, vor allem in Asien und Afrika. Aufgearbeitet ist davon so gut wie nichts.

Aber auch das kann man nicht mit dem Massen- bzw. Völkermord des Kaiserreichs bzw. des Dritten Reichs vergleichen.

Nein, aber "Genozid-Komparatistik" bringt generell kaum etwas bis gar nichts...