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Münchener Sicherheitskonferenz (Politik)

Lattenknaller, Madrid, Samstag, 15.02.2025, 12:14 (vor 302 Tagen) @ FourrierTrans

Man betrachtet die Welt eigentlich zunehmend in regionalen "Business Units", die eigenständig P&L-verantwortlich sind. China ist da das Paradebeispiel, man arbeitet komplett lokal und will chinesische Kundenwünsche abholen, die sich diametral von den deutschen/europäischen unterscheiden. Zwischen WOB/BS/H und Asien/China gibt es im Grunde unterhalb des obersten Top-Managements keine Verbindungen mehr. Sprichst du mit der TE oder dem Einkauf, können die dir nicht sagen, was in deren China-Locations abgeht. Ob das funktioniert und ob es hierfür nicht zu spät ist? Fraglich.

Das ist aber kein reines VW Thema. Ist bei einem meiner Kunden auch so und aus der Verwandtschaft bei anderen großen deutschen Industrieunternehmen habe ich das auch so gehört. Das liegt zum einen an den Kundenwünschen, in Asien ist man da eher gimmickorientiert, und an der Regulierung. Weshalb man v.a. China komplett absondert. Dazu kommt noch, dass man dann noch zentrale Teile an Hubs innerhalb der EU auslagert. Zum einen, weil man in Deutschland keine Leute findet, und wenn in Spanien oder Rumänien die Löhne doch noch mal ein bißchen niedriger sind, und zum anderen die Kollegen dort weniger renitent sind. Muss man dann auch mal sagen, dass Modell des deutschen Ingenieurs oder Entwicklers mit Diplom, der ein ganz anderes Standing hatte und mit dem man im Team wirklich agil Dinge gewuppt hat, ist in Ablösung begriffen. Man wünscht sich pflegeleichte Kräfte, die fleissig alles abnicken.

In den USA ist man u.a. mit "Scout Motors" eine sehr große strategische Partnerschaft eingegangen, man könnte fast sagen, einverleibt. Für mich ist das die erfolgversprechendste Aktion seit längerer Zeit, die Synergien und das Ziel, US-amerikanische Kund/innen zu greifen, scheinen durchaus zu funktionieren. Nicht ganz klar ist, wie man mit Trump und einem doch noch größeren Anteil an "Mexiko-Lastigkeit" umgeht. Auch ist man in der Lage oder willens, selbst VW-Modelle in den Staaten deutlich günstiger anzubieten, als in Deutschland (obwohl die Bandarbeiter dort auch sehr gut verdienen mittlerweile).

War bei Scout nicht eher Kanada das Problem, da dort die Batterien gefertigt werden sollten?

Für Europa hat man nur noch sehr begrenzt Energie übrig. Man will eigentlich aus Osteuropa Skodas und co. für den europäischen Massenmarkt liefern, der aber eher schrumpft und für den es keine klare Ausrichtung gibt.
Den ganzen Bums in Deutschland würde man am liebsten über Nacht loswerden. Mit Deutschland plant man so intensiv, wie die Blauen mit der Champions League, meinem Eindruck nach.

Ist halt ein stagnierender Markt und wenn ich mir den Fuhrpark in Deutschland und auch Spanien so anschaue, ist da für die nächsten Jahre auch wenig Bewegung drin. Ist halt die Frage, wie man da mit umgeht. Soll die EU hier ihre offene und globale ausgerichtete Handelspolitik aufgeben? Wird sie wohl zwangsweise. Ich bezweifle, dass man alleine durch weniger Regulierung die Impulse setzen kann.


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