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Münchener Sicherheitskonferenz (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Samstag, 15.02.2025, 10:09 (vor 302 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von FourrierTrans, Samstag, 15.02.2025, 10:18

Während die Münchener Sicherheitskonferenz läuft, schmiedet Donald Trump weitere Zollpläne. In der ersten Stufe hatte er Importzölle für Waren aus Kanada und Mexiko von 25 Prozent sowie einen zusätzlichen Zoll von 10 Prozent auf Importe aus China verhängt. Die Zölle für die beiden Nachbarstaaten hatte er dann für zunächst 30 Tage ausgesetzt. Die für Produkte aus China nicht.

Sein nächstes Ziel sind "reziproke Zölle". Für alle Staaten, die höhere Importzölle auf US-Waren erheben als die USA bisher auf Waren aus diesen Ländern, will er die eigenen Zölle anpassen. Problematisch im Hinblick auf die EU ist aber, dass Trump die in EU-Staaten erhobene Mehrwertsteuer als "Zoll" ansieht, auf die er mit Einfuhrzöllen antworten will. Betroffen wären vor allem Autoexporte in die USA. Das könnte die Auseinandersetzung zwischen den USA und der EU nochmals anheizen.

Update / Deutschland ebenfalls im Visier: Trump stellt Strafzölle auf Auto-Importe „rund um den 2. April“ in Aussicht (Tagesspiegel)

"Trump will die Aufschläge dort anheben, wo andere Länder höhere Zölle auf US-Güter erheben als umgekehrt. Doch ihm geht es auch um andere Handelsbarrieren."

Neben der Mehrwertsteuer geht es laut Artikel zudem um "staatliche Subventionen oder Vorschriften, die US-Unternehmen daran hinderten, im Ausland Geschäfte zu machen". Mir persönlich fällt da sofort ein, dass z.B. Elon Musks Cybertruck aufgrund von EU-Vorschriften zur passiven Fahrzeugsicherheit im EU-Raum nicht zulassungsfähig ist.

Ein Handelskrieg der USA gegen die EU rückt immer näher. Und die deutsche Automobilindustrie wäre doppelt betroffen. Die exportiert nicht nur in die USA, die produziert auch dort und importiert die Fahrzeuge teilweise in die EU. Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine, BMW war zeitweise der größte Pkw-Exporteur der USA.

Sowas wird allerdings ohnehin zu Ende gehen. "Local to local" ist eigentlich schon seit 3-4 Jahren die neue Strategie, die man bereits Schritt für Schritt umsetzt. VW beispielsweise arbeitet mittlerweile in China völlig losgelöst von Wolfsburg, mit Planung einer eigenen Plattform-Strategie. In den USA sieht es ähnlich aus. Um beim Beispiel VW zu bleiben, da ist man nun eine strategische Partnerschaft mit "Scout Motors" eingegangen, in riesigem Ausmaß. Und alles, was ich dazu bisher so bewerten kann, ist das eine der wenigen großen Erfolge der letzten 5-10 Jahre von VW, die sich da gerade aufbaut. Die größte Frage ist aktuell eher noch, wie man mit der Situation umgeht, dass auch aus MX heraus immer noch viel in die Staaten geliefert wird, aber das lässt sich im Zweifel auch einigermaßen kurzfristig lösen.
Der einzige Standort, der leiden wird, ist Deutschland. Aufgrund einer schwachen Politik (um es möglichst milde auszudrücken), die dem Großkapital und Anteilseignern hier alles durchgehen lässt, während sie sich in jedem anderen Winkel der Welt zwingen lassen, Produktion und Engineering vor Ort aufzubauen, wenn sie am lokalen Markt Geld verdienen wollen.


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