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Münchener Sicherheitskonferenz (Politik)

Ulrich, Samstag, 15.02.2025, 10:50 (vor 302 Tagen) @ Ravenga

Grundsätzlich sollte man bedenken, dass die Amerikaner nicht in den 2.Weltkrieg eingetreten sind, um Hitlers NS-Regime zu beenden (zumindest nicht in erster Linie), sondern aufgrund des Angriffs der Japaner auf Pearl Harbour im Dezember 1941, also erst >2 Jahre nach Kriegsbeginn und zu einer Zeit, als die Wehrmacht vor den Toren Moskaus stand. Bis dahin haben die sich in aller Seelenruhe angeguckt, wie Hitler sich der Reihe nach die Tschechoslowakei, Polen, Dänemark, Norwegen, Benelux, Frankreich und die halbe Sowjetunion einverleibte und dabei deren Bevölkerung deportierte, ohne sonderlich Interesse daran zu zeigen da militärisch mal einzugreifen. Dasselbe mit Japans Expansionen in Ostasien. Selbst nach Pearl Harbour haben nicht die Amerikaner Deutschland den Krieg erklärt, sondern umgekehrt (btw eine ganz besondere geistige Sternstunde des größten Feldherrn aller Zeiten!). Auch über den laufenden Holocaust waren die USA am Vorabend des japanischen Angriffs ziemlich gut informiert, aber zum Intervenieren hat es sie nicht bewogen.
Meint: Sie fanden Hitler zwar scheiße und unterstützten dessen verbliebene Kriegsgegner UK und Sowjetunion nach Kräften (wenn auch im Fall der Sowjetunion mit Argwohn), aber von ihrem Kontinent runterbewegt haben sie sich erst, nachdem sie unmittelbar selbst angegriffen wurden. Der Kriegseintritt der USA hatte nichts damit zu tun, dass sie die White Supremacy-Ideologie der Nazis so scheiße fanden fanden, im Gegenteil: Als nach 1945 von den siegreichen, schwarzen Soldaten das Ende der Rassentrennung in der Armee gefordert wurde, marschierten nicht wenige weiße Veteranen des 2.WK direkt zu ihrem örtlichen KKK-Chapter, um einen Fackelzug und/oder Lynchmob zu organisieren. Dass diese Menschen und deren Nachkommen, denen sie ihre Ideologie mitgegeben haben, dann keine großen Probleme damit haben, Angehörige von Minderheiten in Lager zu sperren o.ä., erscheint dann gar nicht mehr so verwunderlich. Und das gesellschaftliche Klima lässt es zu, weil die Dummheit aufgehört hat sich zu schämen.

In den USA gab es nach dem Ersten Weltkrieg eine starke isolationistische Strömung. Das war u.a. auch darauf zurückzuführen, dass die USA in der Spätphase des Ersten Weltkriegs in den Krieg eingestiegen waren und schon damals heftige Verluste erlitten hatten.

Teilweise erinnern diese Isolationisten durchaus an die Trump-Bewegung. Seit 1933 war zwar der Demokrat Franklin D. Roosevelt Präsident. Aber die isolationistischen Kräfte bestimmten noch immer die öffentliche Meinung mit. In der Situation war eine Kriegsbeteiligung der USA nicht durchsetzbar. Roosevelt setzt stattdessen auf eine massive Unterstützung zunächst Frankreichs und Großbritanniens mit Rüstungsgütern, nach dem Überfall Deutschlands auf die UDSSR wurde auch die unterstützt. Für die UDSSR enorm wichtig waren nicht nur die Waffensysteme, sondern vor allem Lkw, ohne die eine vernünftige Logistik nicht möglich gewesen wäre.


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