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Ist man mit 25 schon perfekt? (Sonstiges)

FourrierTrans, Dortmund, Montag, 10.05.2021, 17:19 (vor 1075 Tagen) @ Voomy

Das Buch klingt interessant, werde ich mir mal besorgen, danke erstmal für den Tipp.

Natürlich ist einer der Kerne unserer gegenwärtigen Spaltung, dass auf der einen Seite Leute sind, die eine stark progressive Politik verfolgen (und hier will ich explizit sagen, dass ich diverse sich selbst als progressiv bezeichnende Strömungen auch ablehne. Nicht, weil ich mit ihren Anliegen per se im Clinch liege, wohl aber mit den Methoden) und auf der anderen Seite Leute sind, die ein bisschen den Halt verlieren. Weil sie halt sehen, dass sie im Diskurs nur noch eine marginalisierte Rolle spielen, weil sich die progressive Seite eher für anders marginalisierte Personen einsetzt - Minderheiten, von Flüchtlingen bis hin zu Frauen, die ja auch nur eine gesellschaftliche aber nicht eine faktische Minderheit sind.

Ich würde auch einen Großteil davon keine faschistischen, übermäßig nationalistischen oder auch nur rückständigen Gedanken unterstellen. Aber es kann doch nicht der Punkt sein, sich jedes Mal schützend vor Leute zu stellen, die in umgekehrter Situation nicht einmal auf sie pissen würden, wenn man brennt. Leute wie Merz, Palmer, die AfD oder auch im größeren Kontext Trump, sind nicht die Heilsbringer. Und man bekommt nichts dafür, sie zu verteidigen. Diese Leute machen keine Politik für einen, sie werden einen nicht schützen, sie werden diese Schicht auch nicht unterstützen.

Ja, ich sehe das durchaus auch so. Den Andreas Reckwitz kann man wirklich empfehlen, die Bücher sind auch nicht allzu lang. Kombiniert bekommt man tatsächlich dann einen guten Eindruck, wenn man sich das neue Buch von Thomas Piketty gönnt (ich weiß, habe ich schon so oft drauf verwiesen). Der arbeitet minutiös über 1200 Seiten auf, wie sich Kapitalstrukturen verändert haben, seitdem es valide Aufzeichnungen davon gibt. Momentan sind wir, was die Kapitalzentrierung angeht, in den westlichen Gesellschaften nahe an dem, was man vor der frz. Revolution oder vor dem WW1 bzw. WW2 beobachten konnte. Die gesellschaftlichen Tendenzen sind, bedauerlicherweise, ebenfalls sehr nahe an dem der damaligen Zeiten. Das ist es, was mich immer so ernüchtert, der Kern der Problematik scheint nicht angepackt zu werden.


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