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#Langstreckenluisa (Sonstiges)

FourrierTrans, Dortmund, Montag, 10.05.2021, 07:51 (vor 1082 Tagen) @ Schnippelbohne
bearbeitet von FourrierTrans, Montag, 10.05.2021, 07:56

Mal ne ganz bescheidene Frage, geht es eigentlich noch um die grundsätzliche Thematik des Klimawandels oder darum welche Person, wie genau Kritik am grundsätzlichen Versagen der Regierung tätigt? So kann man natürlich auch eine nötige Gesprächsrunde zum Thema aufs Abstellgleis verfrachten. Clever!

Besonders die Union hat doch über viele viele Jahre brutale Mist fabriziert was die Energieversorgung angeht und immer wieder beschwichtigt. Egal ob Kohle oder Kernkraft, wir hätten die saubersten und sichersten Kraftwerke- um nur ein Beispiel zu nennen. Selbst als sich wissenschaftliche Berichte kritisch verdichteten im Lauf der Jahrzehnte- egal ob Kohle oder Kernkraft- war die Industrielobby der Union hier immer noch klar der Gegenstandpunkt- dieser Weg wäre alternativlos und die Gegenstimmen sind quasi eine Utopie. Selbst die Regierung Merkel (viele Jahre später wohlgemerkt!) machte zuerst den Atomausstieg rückgängig, um anschließend eine Kehrtwende zu tätigen, die den Steuerzahler Unsummen kosten werden. Es wird immer noch viel blockiert- federführend natürlich die Union und allein deswegen kann ich hier jeden Studiogast verstehen, der sich hier auf eine Debatte einlässt und letztlich nicht immer handzahm auf den oder diejenige Unionspolitikerin reagiert, mit weiteren BEschwichtigungen "aber aber die Stahlindustrie" "aber aber die Arbeitsplätze in der Kohle" "aber aber aber die armen Energiekonzerne" "aber aber aber lieber nicht dezentrale Stromversorgung" "aber aber aber"

Wen sie persönlich mit dem Flugzeug fliegt oder Fleisch konsumiert oder was auch immer, macht das grundsätzliche Forderungen nach einem nachhaltigen Wandel in der Energiepolitik und drüber hinaus deswegen ja nicht hinfällig.

Aber führt ruhig weiter Debatte über die Person, statt über die grundsätzlich Thematik und bleibt auf dem Abstellgleis stehen, während der Zug auf Gleis 3 schon abgefahren ist.


Das ist doch eine beliebte Vorgehensweise, um sich selbst das Leben leichter zu machen: Wer schon mal im Flieger saß, darf sich nicht für weniger Flüge einsetzen; wer mal ein Steak isst, darf nicht weniger Fleischkonsum propagieren. Und schon mal 180 auf der Autobahn gefahren? Dann darfst du nicht fürs Tempolimit sein.
Man findet Nebenkriegsschauplätze und diskreditiert Meinungsführer, um sich der Hauptdiskussion nicht stellen zu müssen. Man zieht ein Sachthema auf eine persönliche Ebene, um der Sachdiskussion auszuweichen. Und überhaupt: So lange die anderen nicht 100% nach der reinen Lehre leben, muss man sein eigenes Leben nicht hinterfragen. Also heiter weiter. Die paar Südseeinseln, die absaufen, sind ja eh weit weg.

Aber das genau ist ja der Kern des Problems. Meinungsführer die, wie Ulrich es unten genannt hat, aus großbürgerlicher Familie kommen und alleine durch die (bis vor Covid-19) Vielreiserei bzw. -fliegerei einen derberen CO2-footprint haben, als eine ganze Arbeiter-Reihenhaussiedlung im Dortmunder Norden und dann noch in Talkshows permanent zwischen polemischen, persönlichen Angriffen sowie tendenziell eher abenteuerlich klingenden Aussagen (z.B. gestern, die Union hat es verpennt, Hunderttausend Jobs in der Windindustrie zu schaffen), der wird dem Thema nicht gerecht. Und erst recht keinen Anklang für dieses wichtige Thema in der Mitte der Gesellschaft finden.


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