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Anne Will: Luisa Neubauer macht jetzt in Politik (Sonstiges)

guy_incognito, Rhein-Neckar, Montag, 10.05.2021, 09:30 (vor 1075 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von guy_incognito, Montag, 10.05.2021, 09:35

und geht den Laschet an...^^

Auch wenn sie recht hat, finde ich den Ton nicht ok.


Vorweg, ich habe die Sendung nicht gesehen, werde sie mir ggf. heute Abend in der Mediathek anschauen. Aber Luisa Neubauer stammt aus einer großbürgerlichen Familie, und ihr Hintergrund ist schon früher bei Äußerungen von ihr durchgeschlagen.

Wir müssen in Deutschland unsere CO2-Emissionen spürbar reduzieren und in gut zwei Jahrzehnten auf Null herunter fahren. Aber dabei müssen wir auch die Menschen mitnehmen, die schon jetzt gerade so über die Runden kommen. Wer genügend Geld hat, der kann sich problemlos eine Wohnung in einem neueren Haus mit guter bis hervorragender Energiebilanz leisten. Aber es gibt auch Personen im Niedriglohnbereich, für die reicht es nur zur Wohnung in einem viele Jahrzehnte alten Wohnblock. Und dort könnten die Heizkosten in einigen Jahren die Miete übersteigen. Will man all die zu CO2-Sozialhilfeempfängern degradieren? Dann wird man sie sicherlich nicht mitnehmen können.

Es wird genauso eintreten. Die C02-Steuer wird auf die Miete umgelegt, die wiederum vom Amt bezahlt wird. Am Ende kann man sich mit einer tollen neuen Regelung rühmen, die jedoch zu keiner C02-Reduktion führt.

Es müssen schlichtweg Anreize für Vermieter geschaffen werden, z.B. über Förderungen, die jedoch nicht in Mieterhöhungen enden dürfen.

Aber genau das ist mein Problem mit den Grünen. Vieles hört sich gut und vernünftig an, jedoch geht es an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbei.

Auf der anderen Seite fordern die Grünen, bei der Sanierung von bestehenden Gebäuden in Zukunft den Standard KfW55 einzuhalten. Das bedeutet, dass sanierte Gebäude nur noch 55 % so viel Energie benötigen dürfen wie ein Neubau, der der nach der aktuell noch gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) errichtet worden ist. Das bekommt man aber mit vertretbarem Aufwand nicht hin, selbst wenn man alles dick mit Styropor einpackt. Statt dessen müsste man den Altbestand komplett abreißen und neu errichten. Faktisch ist das nicht machbar und wäre mit einer enormen Ressourcenverschwendung verbunden. Statt dessen wäre es deutlich sinnvoller, mit einem Mix aus Maßnahmen zur Energieeinsparung und einer möglichst weitgehenden Umstellung der Wärmeerzeugung auf regenerative Energien zu arbeiten. Allerdings genötigt man dann weitaus mehr Strom als bisher, auch wenn dies lange vom Umweltministerium und vom Wirtschaftsministerium bestritten wurde.

Jupp, danke für diese Erklärung! Das kann ich so unterschreiben. Wir ziehen Ende des Jahres in unsere neue Wohnung mit KfW55 Standard. Alles toll für Neubauten und es gibt noch eine schöne Kreditförderung über die KfW mit 18k €, die wir gerne mitnehmen.

Mehrere Freunde von mir haben in den letzten Jahren Bestandsimmobilien gekauft. Eigentlich alle haben für sich eine Umrüstung auf KfW55 durchgerechnet. Die Kosten dafür übersteigen den höheren Energieverbrauch im nächsten Jahrzehnt und die Förderung (vor Corona waren es sogar 25k) deutlich. Wieso soll ich als Privatperson, die eh größere Kredite aufnimmt, nun nochmal extra was fürs Klima löhnen, wobei ich es nicht muss?

Nimmt man die Sorgen der Bevölkerung nicht ernst, dann wird das ganze in einem Fiasko enden. Und mir scheint, Leute wie Luisa Neubauer sind sehr weit weg von der Lebenswirklichkeit der nicht privilegierten Bevölkerungsteile.

Die lebt tatsächlich auf einem Weltverbessererplaneten, nur dort eben im Elfenbeinturm mit eigenen Maßstäben. Ich sage nur Langstrecken-Luisa ;)


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