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Anne Will: Luisa Neubauer macht jetzt in Politik (Sonstiges)

Ulrich, Montag, 10.05.2021, 09:58 (vor 1082 Tagen) @ Lattenknaller

Auf der anderen Seite fordern die Grünen, bei der Sanierung von bestehenden Gebäuden in Zukunft den Standard KfW55 einzuhalten. Das bedeutet, dass sanierte Gebäude nur noch 55 % so viel Energie benötigen dürfen wie ein Neubau, der der nach der aktuell noch gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) errichtet worden ist. Das bekommt man aber mit vertretbarem Aufwand nicht hin, selbst wenn man alles dick mit Styropor einpackt. Statt dessen müsste man den Altbestand komplett abreißen und neu errichten. Faktisch ist das nicht machbar und wäre mit einer enormen Ressourcenverschwendung verbunden. Statt dessen wäre es deutlich sinnvoller, mit einem Mix aus Maßnahmen zur Energieeinsparung und einer möglichst weitgehenden Umstellung der Wärmeerzeugung auf regenerative Energien zu arbeiten. Allerdings genötigt man dann weitaus mehr Strom als bisher, auch wenn dies lange vom Umweltministerium und vom Wirtschaftsministerium bestritten wurde.


In Spanien und Italien gehen die ersten Chargen der EU-Milliarden ab Juli neben der E-Mobilität weitestgehend in den Sektor. Sanierung von Altbestand größerer Wohneinheiten. In Italien kriegt man wohl die Investitionen fast komplett raus, in Spanien bis zu 60%. Zudem wird das Thema Solar noch weiter befeuert. Deutschland hat bisher noch gar keinen Plan bei der EU eingereicht, weil man sich nicht in den Haushalt reinreden möchte. Die Mittel hätte man wohl auch so, aber wenn man die Förderungen da nicht aufstockt, wird es bei den max 20% KFW-Mitteln bleiben. Und mehr Förderung wirst Du benötigen. Du wirst wahrscheinlich 50% alleine schon beim Thema Fenster, Dach, Heizung und Kellerdämmung rausholen können beim Altbestand bei MFH ohne auch nur die Fassade anzufassen. Aber dazu bräuchte man den politischen Willen, um wirklich substantiell was zu machen.

Natürlich kann und muss man auf dem Gebiet viel machen. Aber der Aufwand muss mit dem Ergebnis in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Das Problem sind die Leute, die immer die Maximalforderungen stellen. Egal wie unrealistisch bis unmöglich es ist, die zu erreichen. Mit vertretbarem Aufwand wird man kaum einen Altbau in Schwabing oder in Prenzlauer Berg auf ein Niveau bringen können, das deutlich über den aktuell geltenden Standards für Neubauten liegt. Und falls doch, dann wird der finanzielle Aufwand den für einen Neubau erreichen, eventuell sogar überschreiten.

Das Problem gibt es bei der Energiewende auch an anderer Stelle. Teilweise wird geradezu Effizienzfetischismus betrieben. Wenn es um Mobilität geht, dann sind vielfach Akku-Lösungen optimal. Es gibt aber auch Anwendungen, da käme man z.B. mit Wasserstoff weiter. Das wird dann aber aus dogmatischen Erwägungen heraus abgelehnt, weil die Gesamtwirkungsgrade von Elektrolyse und Brennstoffzelle schlechter sind. Aber dafür gibt es im Schienenverkehr und im Güterverkehr auf der Straße andere Vorteile.


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