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Gewalt gibt es jeden Tag (Sonstiges)

Voomy, Berlin, Montag, 22.06.2020, 15:34 (vor 1396 Tagen) @ Litze
bearbeitet von Voomy, Montag, 22.06.2020, 15:37

Dass der Beitrag für dich schwer zu ertragen war, kann ich mir vorstellen, du hast ja nicht einmal versucht ihn zu verstehen. Der wenig feingeistige Versuch zu sagen, ich hätte Parks / MLK mit den Stuttgarter Heinis verglichen, ist schon ein bisschen billig. Offenkundig ging es hier um generelle Anwendung von Gewalt im gesellschaftlichen Diskurs. Und zum Thema "Wie ein Mann wie MLK nach Jahren des gewaltlosen Widerstands und keiner Entwicklung zur Gewalt stand", sei mal dieses Essay ans Herz gelegt: https://timeline.com/by-the-end-of-his-life-martin-luther-king-realized-the-validity-of-violence-4de177a8c87b

Die Haltung großer Leute, die heute als Beispiel für die Ablehnung von Gewalt im Diskurs herangezogen werden, war ein 'bisschen' mehr nuanciert als es gerne behauptet wird.

Im Übrigen ist es auch nicht meine exklusive Meinung, dass Gewalt ein Teil von gesellschaftlichen Umbrüchen ist, sondern einfach ein historischer Fakt. Ohne die durchaus gewalttätige Solidarnosc kein Glasnost, ohne die ebenso gewalt-aufgeladene Studentenbewegung keine 68er Bewegung, ohne die Gewalt während der Bürgerrechts-Debatte, keine Bürgerrechts-Debatte. Gewalt ist im gesellschaftlichen Umbruch immer ein Katalysator.

Ja, wir haben auch seltene - und im Kern simplifizierte Ereignisse - wie die Bewegung der DDR. Die wohl ein ganz anderes Ende gefunden hätte, wenn das staatliche Konstrukt dahinter nicht durch u.a. gewalttätige Auseinandersetzungen in Litauen, Estland und Polen längst angeschlagen gewesen wäre.

Ob die Stuttgarter Dorftrottel jetzt eine politische Intention hatten mag man mit Sicherheit verneinen. Solche Sachen passieren aber aus gutem Grund immer häufiger. Eben weil in der Gesellschaft etwas kaputt ist und der Diskurs lange auf der gewaltlosen Ebene geführt wurde aber sich nichts geändert hat. Aber ich bin mir sicher, dass es damals auch allen Beteiligten lieber gewesen wäre, wenn man den Tee nicht in den Hafen geschmissen, sondern ihn lieber aufgebrüht und mal wieder über die Probleme geredet hätte.

And it’s funny how that works. The people who have the most justifiable anger, the most rightful case for rebellion are the ones most frequently told to settle down, to embrace nonviolence. They are the ones told to follow the example of a man who met his end with a bullet, fired from a racist’s gun.


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