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Politik nach vermuteter Stimmungslage? Zunehmend unverantwortlich (Corona)

BukausmTal, Wuppertal, Dienstag, 23.03.2021, 10:49 (vor 1739 Tagen) @ markus

Man hätte zumindest vor vier Wochen, als die Zahlen angefangen haben zu stagnieren, mit deutlich strengeren Maßnahmen nachsteuern müssen. Stattdessen haben die Politiker die Nerven verloren und mit Lockerungen genau das Gegenteil gemacht. Es gab nunmal auch ganz massiv die Forderung zu lockern. Dem Druck war man leider nicht gewachsen. Dass das vor dem Hintergrund der inzwischen dominierenden Mutante nicht lange gut gehen kann, war zwar absehbar. Davor haben alle Wissenschaftler, die nicht Streeck heißen, gewarnt. Aber dafür müsste man etwas weiter blicken, als bis zur eigenen Nasenspitze. Und vor allem nicht auf Leute wie Hendrik Streeck hören, die uns im Januar erzählen, dass im März die Zahlen von ganz alleine sinken, weil das ja bei allen Coronaviren der Fall wäre.


Wir haben doch alleine bei Themen wie HomeOffice oder Gottesdiensten gesehen, dass sich der Staat an bestimmte Dinge einfach nicht herantraut.

Wie soll man dann einen harten Lockdown einigermaßen durchziehen?

Vor ziemlich genau einem Jahr haben die großen Automobilkonzerne von sich aus ihre Produktionen ausgesetzt und damit die Zuliefererbranche dazu gezwungen, es ihnen gleich zu tun.

Und wenn ich heute die Gewinnzahlen von VW sehe, wird mir schlecht, dass tatsächlich ernsthaft über Kaufprämien diskutiert wurde.

Die Unternehmen erholen sich wieder recht schnell nach einem harten Lockdown, zumal danach bessere Planungsmöglichkeit besteht als in der aktuellen Situation.

Nur will niemand derjenige sein, der es der Wirtschaft aufzwingt.


Die Bevölkerung müsste allerdings auch bereit sein mitzuziehen. Die Bereitschaft war doch von Anfang nicht da. Hier gibt es für nahezu alle Regelungen Ausnahmen und Kompromisse, um es irgendwie jedem gerecht zu machen.

- Es gibt eine Homeoffice Regelung, aber wenn mir zuhause zu langweilig ist, fahre ich trotzdem ins Büro
- Hotels sind dicht, aber für Geschäftsreisende gibt es Ausnahmen
- Schulen/Kitas sind dicht, aber in den Notbetrieb kann ich die Kinder trotzdem hinschicken
- Einzelhandel dicht, aber mit Anmeldung dann doch nicht
- Blähungen verboten, aber wer möchte darf trotzdem einen fahren lassen

Es sind in Summe die Ausnahmen und Kompromisse, die uns die Lage nicht unter Kontrolle bringen lassen. Weil dir hier jeder haarklein erklären kann, warum seine eigenen Interessen/Hobbys/Branchen doch bitte Vorrang genießen und nicht so sehr eingeschränkt werden sollen. Das ist ja nicht erst seit gestern so, das war auch schon vor genau einem Jahr so. Wir sind einfach nicht bereit uns stark genug einzuschränken. Auch nicht, wenn dafür der Zeitraum der Einschränkungen deutlich kürzer wäre.>

Das ist mir zu einfach. Habe eben auf eine -vermutlich nicht repräsenative- Umfrage bei Lokus mit 5 Antwortsmöglichkeiten geklickt. 56% fanden die Beschlüsse nicht ausreichend. Geschenkt. Viele Menschen erkennen auf jeden Fall, dass unsere Regierenden unangemessen auf die Virusentwicklung mit der vorherrschenden Mutante reagieren. Und selbst wenn es unter %50 % wären, dürfte das gerade keine Rolle für notwendige Maßnahmen spielen. Meyer- Herman vom Helmholzinstitut kritisierte gestern, dass sich die Politik zunehmend von den Erkentnissen und Forderungen der Wissenschaft entferne. Das kann man auch bei den "neuen" Maßnahmen erkennen. Besonders die heilige Kuh Arbeitsplatz wird nicht angegangen, obwohl hier deutlich mehr Infektionen stattfinden als in anderen Bereichen. Homeoffice- FFP Masken- oder Schnelltestpflicht gibt es in verpflichtender nicht. Für Gottesdienste gibt es Empfehlungen. Die Schließungen zu Ostern werden nicht bringen. Es kann bezweifelt werden, ob Merkel/ MPK wirklich glauben, mit den Maßnahmen die Inzidenz zu drücken. Die Lähmung der Politik ist erschreckend. Warum beschließt man denn nicht endlich, bundesweit auf Luca zu setzen? Wie lange redet man noch weiter von Digitalisierung? Was gibt es denn Neues zu Schnelltestkonzepten? Umsetzungsstrategien? Von Impfstoffen ganz zu schweigen. In Kommentaren hieß es, die MPK wäre schlecht vorbereitet gewesen. Das ist doch nicht mehr zu fassen.


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