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Kann man hier mal kurz abkotzen? (Corona)

Lutz09, Tor zum Sauerland, Dienstag, 27.10.2020, 15:40 (vor 1276 Tagen) @ pactum Trotmundense

Nach meiner Beobachtung arbeiten in den Ämtern und Behörden nicht wenige, die nur begrenzt einsatzfähig sind – entsprechend selten trifft man sie dort an.


Die meisten Leute in den Ämtern und Behörden arbeiten nicht mit Bürgerkontakt. Deine Beobachtung ist daher sehr eingeschränkt. Dann kriegt man eben auch nur mit, was man in dem begrenzten Zeitraum des eigenen Kontakts erleben kann. Die Arbeit außerhalb der Öffnungszeiten und des eigenen Termins sieht man nicht. Daher solltest du dich auf die Beobachtung nicht zu viel geben. Das ist wie beim Baumarktbesuch. 10 Mal geht man hin, benötigt keinen Mitarbeiter und nimmt deren Anwesenheit deswegen auch gar nicht wahr. Aber bei Besuch 11 bräuchte man Hilfe und in dem Moment findet man niemanden. Was merkt man sich? Im Baumarkt arbeitet niemand.

Du musst mir nicht erklären, dass es Öffnungszeiten für Bürger gibt. Aber Danke.
Dass ich die Leute dort nicht antreffe oder an die Strippe kriege liegt weniger an den Öffnungszeiten, als allzu oft am hohen Krankenstand in den Behörden. Neben Langzeiterkrankten gibt es auch solche, die sechs Wochen ausfallen, eine Woche wiederkommen und sich dann wieder für sechs Wochen krank abmelden, immer schön im Wechsel. Das scheint nicht nur bei der Geschäftsstelle meiner Frau so zu sein, auch viele ihrer Kollegen wissen davon zu berichten. Diese Mitarbeiter besetzen eine Stelle, ohne da zu sein. Ihre Arbeit müssen dann die verbliebenen Kollegen für sie mit machen, was natürlich zu deren Überlastung führt.

Wahrscheinlich triggert ein Behördenjob einfach die falschen Leute, ist zu unattraktiv und setzt zudem keine Leistungsanreize. Und ja, die Personaldecke ist ziemlich dünn, oft zu dünn – das zieht komplett durch.

Zu den überlasteten Mitarbeitern kommt noch eine hoffnungslos veraltete Infrastruktur und ein unglaublicher Apparat an Vorschriften, Formularen etc.


Für die Vorschriften und Formulare kannst du dich bei Gesetzgebung und Rechtsprechung bedanken. In Deutschland will man eben immer alles geregelt haben und grundsätzlich beschwert man sich auch über alles. Die Formulare verändern sich mit jedem Urteil, wo es ein Anwalt geschafft hat einen Betrug als unverschuldeten Fehler aufgrund eines missverständlichen Formulars darzustellen.

Es fehlt wohl in erster Linie der politische Wille, genau das zu ändern. Da muss man den Schwarzen Peter nicht in der Gesetzgebung und Rechtsprechung suchen.

Die Verwaltung spiegelt nur wieder wie wir uns als Volk organisieren. Wir sind regelungsgeil. Für jede Eventualität muss es eine Regelung geben. Aber die Auswirkungen von Regelungen mag man natürlich nicht.

Da stimme ich dir sofort zu.


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