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Flatten the curve war der Ansatz (Corona)

Lutz09, Tor zum Sauerland, Montag, 26.10.2020, 16:22 (vor 1277 Tagen) @ pactum Trotmundense

Und Forderungen, dass wir die Zahl der Infizierten mit harten Lockdowns wieder auf Tiefststände drücken müssen, finde ich nicht hilfreich. Es gibt bisher keine wissenschaftliche Berechnung wann wir in Deutschland zu wenigstens 50 % geimpft sein können und harte Lockdowns alle paar Wochen sind sinnfrei. Also müssen wir dauerhaft an den Kapazitätsgrenzen (Personal & Hardware) arbeiten.


Erst einmal: wir hatten in Deutschland noch nie einen Lockdown. Schon gar nicht einen "harten". Es war nicht hilfreich, dass Medien und kurz darauf auch die Politik dieses Wort für die Maßnahmen in Deutschland benutzt hat. Ein Lockdown ist und bleibt eine vom Staat mittels Polizei und/oder anderer Sicherheitsorgane kontrollierte Ausgangssperre gegen deren Zuwiderhandlung strafrechtliche oder ordnungsrechtliche Konsequenzen erfolgen. Einzig in Göttingen hat man im Frühjahr gegen einen Wohnblock eine Ausgangssperre verhangen.

Mag sein, die Einschränkungen waren dennoch deutlich spürbar und sind es für viele immer noch.

Zudem: erinnerst du dich an die Aussage "flatten the curve"? Das war der sogenannte "deutsche Weg" für den wir international monatelang gefeiert wurden. Außer von jenen, die ein "survival of the fittest" als menschlich akzeptabel betrachteten.

Die Maßnahmen im Frühjahr sollten die Kurve der Infektionen auf einen R-Wert unter 1 drücken. Wir hatten damals einen R-Wert von 1,4. Bei einem Wert von 0,8 hat man angefangen zu lockern. Jetzt sind wir bei einem Wert von 1,5 bis 1,6. Es war von Anfang an klar, dass es Wellenbewegungen gibt und das man gelockerte Maßnahmen auch wieder verschärfen muss, wenn die zweite Welle da ist. BREAKING NEWS: sie ist schon längst da und die Zahlen sind bereits schlechter als im Frühjahr bei Einsetzen der Maßnahmen.

Die Zahlen sind schlechter? Wie kommt man denn zu der Erkenntnis ohne belastbares Datenmaterial? Im Frühjahr wurde nicht annähernd so viel getestet wie jetzt. Es gibt Studien die nahelegen, dass es Ende März zu deutlich mehr Neuinfektionen gekommen ist, als bisher angenommen. Das Imperial College London geht von bis zu 20.000 im Schnitt aus, ein US Datenforscher kommt in seiner Analyse auf 60.000 und das Modell des US Instituts for Health Metrics and Evaluation auf bis zu 14.000.

Dass sich das Geschehen in der kalten Jahreszeit verschärfen wird und die Zahlen deutlich steigen, war aber von Anfang an klar.


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