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Nein (BVB)

Nietzsche, Dienstag, 07.07.2020, 11:54 (vor 1382 Tagen) @ Nolte
bearbeitet von Nietzsche, Dienstag, 07.07.2020, 11:57

Es geht nicht "um den Verein", und es geht auch nicht um irgendein "neutrales" Thema bezüglich des Vereins, sondern um ein Thema, das ein Geschlecht im Besonderen betrifft. In dem Fall muss auch gewährleistet werden, dass die Betreffenden auch gehört werden.

Doch, es geht um den Verein. Es ist überhaupt kein Unterschied, ob wir eine Baseball-Abteilung, eine Schwimmabteilung oder eine Abteilung für Frauenfußball aufmachen.

Warum denn das Logo? Begreifst du das wirklich nicht? Das Logo ist eine total neutrale Sache. Die Frage bezüglich des Frauenfußballs ist das nicht.

Doch, genau das ist es. Die Nichtexistenz einer Damenmannschaft belegt nicht automatisch, dass irgendwer diskriminiert wird.

Deine Analogie ergäbe dann Sinn, wenn unser Logo anders aussähe, und zwar so, dass es Menschen gäbe, die es als sexistisch gegenüber Frauen wahrnehmen. Und dann kommst du und sagst: "Wenn die Mehrheit der (männlichen) Mitglieder kein Problem mit dem Logo hat, ist das in Ordnung."

Spielen wir das mal durch. Das Logo wird von irgendwem als sexistisch, rassistisch, diskriminierend empfunden. Nur von einer Minderheit. Die Mehrheit findet das Logo unproblematisch.
Was nun? Weil es ja um Diskriminierung geht, werden alle demokratischen Verfahren ausgesetzt und die Minderheit darf das neue Logo aussuchen?
Und was, wenn das neue Logo dann von einer neuen Minderheit als diskriminierend angesehen wird? Wird es dann wieder geändert?
Wo hört das auf? Wie soll so ein Verein funktionieren?
Die einzig mögliche Lösung ist, dass die Betroffenen ihre Meinung zivilisiert vortragen (und das auch ungehindert und ungestraft tun dürfen) und dann die Gesamtheit abstimmt. Alles andere kann nicht funktionieren.

Wir reden über eine Frauenfußballmannschaft in einem Fußballverein. Und im Beitrag, der den ganzen Thread startete, wurden mögliche Effekte auf eine andere Frauenfußballmannschaft und eine Frauenhandballmannschaft geschildert. Frauen können hier die Perspektive einbringen, wie sie sich damit fühlen, dass wir keine Frauenfußballmannschaft haben, wie sie sich womöglich fühlen würden, wenn wir eine hätten, und wie sie die möglichen Effekte auf die anderen genannten Teams bewerten. Das sind alles Fragen, die wir als Männer nicht beantworten können, aber die vollkommen relevant sind.

Natürlich können und sollen Frauen sich zum Thema äußern. Ich habe nur gesagt, dass ich es falsch finde, dass Männer sich zurückhalten sollen.

Ein spezielles Forum kann und sollte in diesem Fall der ganz normale Weg sein, in dem Mitglieder ohnehin für gewöhnlich kommunizieren, mit der Besonderheit, dass man gewährleistet, dass Frauen anständig vertreten sind. Das heißt, ich will gerade nichts Besonderes einführen, sondern schlage vor, dass wir das, was wir ohnehin haben, inklusiver machen.

Was soll das sein, "inklusiver"? Entweder die Frauen werden genau so behandelt, wie jede andere Minderheit (Logo-Änderer, Vereinsfarben-Änderer, Baseball-Fans usw.) oder sie bekommen eine Sonderrolle.
Falls sie eine Sonderrolle bekommen, braucht es dafür eine Begründung. Die wäre vermutlich Diskriminierung. Und genau da sind wir dann wieder da, dass aus einer zahlenmäßigen Unterlegenheit gleich Diskriminierung geschlossen wird.

Was passieren kann, wenn eine Mehrheit über eine Minderheit abstimmt, kannst du dir in Appenzell Innerrhoden anschauen: Dort haben Männer darüber abgestimmt, ob Frauen überhaupt Stimmrecht bekommen sollen. Was meinst du, wie das ausging?

(Spoiler: Es dauerte bis zum November 1990, dann hat das Schweizerische Bundesgericht entschieden, Frauen ein Stimmrecht zu garantieren.)

Das Beispiel ist unzulässig. Wenn Gruppe 1 über Gruppe 2 abstimmt, ohne dass Gruppe 2 auch stimmen darf, haben wir eine völlig andere Situation!
Sowas geht natürlich gar nicht!
Und das Vorenthalten von Grundrechten ist sowieso inakzeptabel.

Ansonsten ist das nun einmal in jeder demokratischen Struktur so, dass es Minderheiten gibt, die mit unerwünschten Abstimmungsergebnissen leben müssen. Daran ist nichts verwerflich.
Und nur weil es in diesem Bereich (Damenmannschaft) Frauen wären, ändert das die Sachlage nicht.

Wenn es für dich eine Anpassung bedeutet, jemand erstmal zuzuhören, den eine Sache bedeutend mehr betrifft als dich, hast du dir die erste Frage dieses Zitats bereits beantwortet.

Sowas habe ich nirgends gesagt. Das ist unfair! Ich habe sogar das Gegenteil gesagt.

Mir ist es übrigens wurscht, ob es eine Damenmannschaft beim BVB gibt. Mir geht es wirklich nur um die Argumente, die implizit eine Diskriminierung unterstellen, wo vermutlich gar keine ist.


Interessant. Da sagt nur mal jemand, es wäre gut, zum Thema "Frauenfußball beim BVB" die Betroffenen zu Wort kommen zu lassen, und du verstehst daraus "FrAuEn WeRdEn BeI uNs DiSkRiMiNiErT". Wenn das wirklich dein Takeaway ist, wirkst du auf mich etwas überempfindlich.

Nein, ich habe mit keiner Silbe gesagt, dass jemand nicht zu Wort kommen sollte. Ich habe im Gegenteil gesagt, dass wirklich jeder zu Wort kommen soll, auch die Mehrheit!
Niemand, egal ob Mehrheit oder Minderheit, soll in seinem Recht, seine Meinung zu sagen, eingeschränkt werden. Das ist meine Aussage.
Dabei ist mir das Thema (hier Damenmannschaft) wurscht. Es geht um die Diskussionskultur und den Umgang miteinander.

Der Strang heißt "Sollten wir Männer uns da nicht zurück halten?" und ich antwortete "Nein". Das ist alles.


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