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Nein (BVB)

Nolte, Dienstag, 07.07.2020, 07:35 (vor 1386 Tagen) @ Nietzsche
bearbeitet von Nolte, Dienstag, 07.07.2020, 07:43


Man nennt das Demokratie. Nehmen wir an, es gäbe wirklich unterschiedliche Interessen bei Männern und Frauen bezüglich des Vereins (ich glaube das gar nicht, aber um des Arguments willen). Wenn dann die Mehrheit der Mitglieder über den Kurs des Vereins entscheidet, ist das völlig in Ordnung.

Es geht nicht "um den Verein", und es geht auch nicht um irgendein "neutrales" Thema bezüglich des Vereins, sondern um ein Thema, das ein Geschlecht im Besonderen betrifft. In dem Fall muss auch gewährleistet werden, dass die Betreffenden auch gehört werden.

Die Minderheit kann ja Überzeugungsarbeit leisten oder einen eigenen Verein gründen.
Wenn ich einer Minderheit angehöre, die das Logo modernisieren will, dann finde ich ja auch nicht allein deshalb Gehör, weil ich weiblich bin, oder?

Warum denn das Logo? Begreifst du das wirklich nicht? Das Logo ist eine total neutrale Sache. Die Frage bezüglich des Frauenfußballs ist das nicht.
Deine Analogie ergäbe dann Sinn, wenn unser Logo anders aussähe, und zwar so, dass es Menschen gäbe, die es als sexistisch gegenüber Frauen wahrnehmen. Und dann kommst du und sagst: "Wenn die Mehrheit der (männlichen) Mitglieder kein Problem mit dem Logo hat, ist das in Ordnung."


Welche Perspektive sollte das sein? Wir reden hier über eine Fußballmannschaft in einem Fußballverein. Ich glaube nicht, dass es dazu noch furchtbar viel zu entdecken gibt.

Wir reden über eine Frauenfußballmannschaft in einem Fußballverein. Und im Beitrag, der den ganzen Thread startete, wurden mögliche Effekte auf eine andere Frauenfußballmannschaft und eine Frauenhandballmannschaft geschildert. Frauen können hier die Perspektive einbringen, wie sie sich damit fühlen, dass wir keine Frauenfußballmannschaft haben, wie sie sich womöglich fühlen würden, wenn wir eine hätten, und wie sie die möglichen Effekte auf die anderen genannten Teams bewerten. Das sind alles Fragen, die wir als Männer nicht beantworten können, aber die vollkommen relevant sind.

Und wieso muss man ein besonderes Forum schaffen? Alle Minderheiten in einem Verein müssen eben Überzeugungsarbeit leisten. Wenn es eine Frauengruppe gäbe, die das Logo ändern wollte, gälte ja genau dieselbe Argumentation. Ich glaube kaum, dass dann ein spezielles Forum für diese Gruppe gefordert wäre.

Ein spezielles Forum kann und sollte in diesem Fall der ganz normale Weg sein, in dem Mitglieder ohnehin für gewöhnlich kommunizieren, mit der Besonderheit, dass man gewährleistet, dass Frauen anständig vertreten sind. Das heißt, ich will gerade nichts Besonderes einführen, sondern schlage vor, dass wir das, was wir ohnehin haben, inklusiver machen. Was passieren kann, wenn eine Mehrheit über eine Minderheit abstimmt, kannst du dir in Appenzell Innerrhoden anschauen: Dort haben Männer darüber abgestimmt, ob Frauen überhaupt Stimmrecht bekommen sollen. Was meinst du, wie das ausging?

(Spoiler: Es dauerte bis zum November 1990, dann hat das Schweizerische Bundesgericht entschieden, Frauen ein Stimmrecht zu garantieren.)

In einem Setting, in dem sie klar in der Minderheit sind, gelingt das nur, wenn die Männer sich zurückhalten.


Wieso denn das? Weshalb sollte man als Minderheit in einem sozialen Gefüge denn nicht in einen vernünftigen Austausch mit der Mehrheit kommen? Wieso muss die Mehrheit sich irgendwie anpassen, damit die Minderheit ihre Anliegen besser vortragen kann?

Wenn es für dich eine Anpassung bedeutet, jemand erstmal zuzuhören, den eine Sache bedeutend mehr betrifft als dich, hast du dir die erste Frage dieses Zitats bereits beantwortet.


Diese ganze Sache geht also nur auf, wenn man implizit annimmt, dass es nur aus Diskriminierungsgründen keine Damenmannschaft gibt.

Historisch betrachtet hat das vermutlich zumindest einen Einfluss gehabt.


Frauen wurden von DFB diskriminiert, das ist natürlich richtig. Und ich finde es unerträglich, wenn jemand Frauen (oder Männern oder sonstwem) vorschreiben will, welche Sportarten sie auszuüben haben. Nur damit da kein Missverständnis aufkommt.

Aber eine Ungleichheit in Zahlen (Anzahl Mannschaften, Anzahl Mitglieder, Anzahl Studenten in einem Fach, Anzahl Vorstandsmitglieder usw.) ist keineswegs ein Beleg für Diskriminierung. Es gibt tausend gute Gründe, weshalb das so sein kann.

Da hab ich auch nie etwas Anderes behauptet.


Ich habe jedenfalls bisher keine ernsthafte Initiative unter den weiblichen Mitgliedern bemerkt, eine Damenmannschaft zu gründen. Sollte es so eine Initiative geben, gebietet es der Anstand, dass man sich damit vernünftig auseinandersetzt. Und ggf. darüber abstimmt.
Und dann entscheidet die Mehrheit.
Und es ist keineswegs so, dass eine Ablehnung nur durch Diskriminierung zustande kommen kann.

Auch das hat niemand behauptet.


Mir ist es übrigens wurscht, ob es eine Damenmannschaft beim BVB gibt. Mir geht es wirklich nur um die Argumente, die implizit eine Diskriminierung unterstellen, wo vermutlich gar keine ist.

Interessant. Da sagt nur mal jemand, es wäre gut, zum Thema "Frauenfußball beim BVB" die Betroffenen zu Wort kommen zu lassen, und du verstehst daraus "FrAuEn WeRdEn BeI uNs DiSkRiMiNiErT". Wenn das wirklich dein Takeaway ist, wirkst du auf mich etwas überempfindlich.


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