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Nein (BVB)

Nietzsche, Montag, 06.07.2020, 21:54 (vor 1389 Tagen) @ Nolte

Das Umformulieren des Textes gibt aber keinen Aufschluss.

Zumindest in einer Hinsicht schon. Niemand würde einen Text über Männer in dieser Weise verfassen. Aber zu den anderen Punkten.

Wir haben nämlich hier die Situation, dass der weitaus größte Teil der Mitglieder männlich ist. Wenn sich die jetzt „alle“ (etwas übertrieben, natürlich melden sich nicht alle zu Wort) deutlich äußern, drohen die Stimmen der Frauen unterzugehen.

Man nennt das Demokratie. Nehmen wir an, es gäbe wirklich unterschiedliche Interessen bei Männern und Frauen bezüglich des Vereins (ich glaube das gar nicht, aber um des Arguments willen). Wenn dann die Mehrheit der Mitglieder über den Kurs des Vereins entscheidet, ist das völlig in Ordnung.
Die Minderheit kann ja Überzeugungsarbeit leisten oder einen eigenen Verein gründen.
Wenn ich einer Minderheit angehöre, die das Logo modernisieren will, dann finde ich ja auch nicht allein deshalb Gehör, weil ich weiblich bin, oder?

Zudem ist es einfach eine Tatsache, dass Frauen in einem solchen Thema eine Perspektive einbringen, über die Männer nicht verfügen. Das heißt nicht, dass sie recht haben - und garantiert werden viele Frauen sich in solchen Fragen auch untereinander nicht einig sein -, aber man muss ein Forum schaffen, in dem sie wenigstens ausreichend gehört werden.

Welche Perspektive sollte das sein? Wir reden hier über eine Fußballmannschaft in einem Fußballverein. Ich glaube nicht, dass es dazu noch furchtbar viel zu entdecken gibt.
Und wieso muss man ein besonderes Forum schaffen? Alle Minderheiten in einem Verein müssen eben Überzeugungsarbeit leisten. Wenn es eine Frauengruppe gäbe, die das Logo ändern wollte, gälte ja genau dieselbe Argumentation. Ich glaube kaum, dass dann ein spezielles Forum für diese Gruppe gefordert wäre.

In einem Setting, in dem sie klar in der Minderheit sind, gelingt das nur, wenn die Männer sich zurückhalten.

Wieso denn das? Weshalb sollte man als Minderheit in einem sozialen Gefüge denn nicht in einen vernünftigen Austausch mit der Mehrheit kommen? Wieso muss die Mehrheit sich irgendwie anpassen, damit die Minderheit ihre Anliegen besser vortragen kann?

Wenn du eine Analogie finden willst, in der es Sinn ergibt, die Geschlechter zu tauschen, musst du das in einem Bereich machen, in dem Männer früher klar benachteiligt wurden und infolge dessen auch heute noch in der Minderheit sind.

Diese ganze Sache geht also nur auf, wenn man implizit annimmt, dass es nur aus Diskriminierungsgründen keine Damenmannschaft gibt.

Frauen wurden von DFB diskriminiert, das ist natürlich richtig. Und ich finde es unerträglich, wenn jemand Frauen (oder Männern oder sonstwem) vorschreiben will, welche Sportarten sie auszuüben haben. Nur damit da kein Missverständnis aufkommt.

Aber eine Ungleichheit in Zahlen (Anzahl Mannschaften, Anzahl Mitglieder, Anzahl Studenten in einem Fach, Anzahl Vorstandsmitglieder usw.) ist keineswegs ein Beleg für Diskriminierung. Es gibt tausend gute Gründe, weshalb das so sein kann.

Ich habe jedenfalls bisher keine ernsthafte Initiative unter den weiblichen Mitgliedern bemerkt, eine Damenmannschaft zu gründen. Sollte es so eine Initiative geben, gebietet es der Anstand, dass man sich damit vernünftig auseinandersetzt. Und ggf. darüber abstimmt.
Und dann entscheidet die Mehrheit.
Und es ist keineswegs so, dass eine Ablehnung nur durch Diskriminierung zustande kommen kann.

Mir ist es übrigens wurscht, ob es eine Damenmannschaft beim BVB gibt. Mir geht es wirklich nur um die Argumente, die implizit eine Diskriminierung unterstellen, wo vermutlich gar keine ist.


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