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Ein Pladoyer gegen Frauenfußball beim BVB (BVB)

markus, Montag, 06.07.2020, 11:56 (vor 1361 Tagen) @ ooohflupptnicht

Vor allem ist es mMn Quatsch. Ich gucke nicht wirklich häufig Frauenfußball, Eventfan offensichtlich ;-)
Aber ich kann mich bspw. noch an das WM-Spiel der dt. Frauen gegen die USA 1999 erinnern, weil es packend, spannend und sowohl technisch (für 1999) und taktisch (rauf und runter Vollgas) einfach überragend war. Kann ich für viele BVB-Spiele so nicht behaupten, so dass sie mir auch flott aus dem Gedächtnis fallen.
Oder das Pokalfinale am Samstag. War um einiges spannender als viele Bundesligaspiele der abgelaufenen Saison.

Es mag ja sein, dass alle Frauenteams gegen A-Jugendteams der Bundesligisten keine Chance haben. Aber die Spiele (wie gesagt, gelegentlicher Rosinenpicker, kein Fan) von Frauenteams untereinander sind spektakulär genug und benötigen mMn keinerlei Anpassung an weibliche Körper.

Eben. Es gibt keinen Grund, andere Regeln für Frauen aufzustellen. Der Sport mag anders sein, aber er ist deshalb nicht objektiv schlechter. Er wird subjektiv schlechter empfunden, weil der Vergleich zum Männerfußball gezogen wird und man diese Spielweise als ideal betrachtet.

Ah ja: Beim Kugelstoßen kenne ich die Hintergründe für diese Entscheidung nicht. Da aber die Gewichte offenbar 1926 festgelegt worden sind, spricht auch hier viel dafür, dass der Hintergrund hierfür ein diskriminierender war.


Ich vermute, dass Du findest, dass es zu gutväterlich gemeint ist, wenn man Frauen "weniger zumutet". Aber die körperlichen Vorraussetzungen sind ja wirklich anders (sonst gäbe es ja auch keine getrennten Wertungen).

Wäre es denn für Dich auch diskriminierend, wenn es "objektiv" (also von Frauen maßgeblich mitentschieden) für den Wettbewerb (Marketing) besser wäre, wenn die Kugeln leichter sind, damit sie überhaupt nennenswerte Weiten erzielen können?

Wer entscheidet denn, was „nennenswerte Weiten“ sind? Schon wieder die vermeintlich überlegenen Männer. Wo ist das Problem, dass die Kugel aufgrund der körperlichen Voraussetzungen durchschnittlich weniger weit fliegen wird? Beim 100 Meter Lauf akzeptieren wir doch auch, dass Frauen im Durchschnitt etwas langsamer sind. Versucht jemand daraus einen 95 Meterlauf zu machen?

Wird 1926 eher nicht der Fall gewesen sein, ist aber auch vermutlich nicht so einfach für die Athletinnen im Trainings-/Wettkampfbetrieb umzustellen sein. Wenn man ein Jahrzehnt mit einem Gewicht trainiert hat und jetzt umstellen soll.

Was also, wenn eine ursprünglich diskriminierende Regelung heute bewusst weiter angewendet wird? Immer noch diskriminierend? In 2020 könnte die WTA ja z.B. relativ easy einen 3. Gewinnsatz von den Turnierorgas fordern und durchsetzen, wenn sie es denn wollten.

Es ist schwierig gewohnte Regeln wieder umzustellen, schreibst du ja selber. Also akzeptiert man die Diskrimierung einfach weiter. Beim Kugelstoßen dürfte zudem auch schwieriger sein, das Gewicht umzustellen als beim Fußball das Gewicht des Balls. Ich weiß nicht, welche Aspekte beim Kugelstoßen noch eine Rolle spielt. Aber wenn der einzige Grund gewesen ist, dass Frauen ansonsten keine „nennenswerte Weiten“ erzielen würden, dann ist auch das nichts weiter als Diskriminierung. Das kann man sich auch nicht mit gutväterlichem Willen schönreden. Denn das Frauen lieber in die Küche sollten, das ist auch immer nur gutväterlicher Wille gewesen.


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