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Corona Verharmloser (Corona)

Annika, Luzern, Freitag, 12.06.2020, 00:36 (vor 2023 Tagen) @ AgentScully

Erstmal heißt "sicher > 95/98 Prozent" nicht "zwischen 95 und 98 Prozent", sondern eben "sicher größer".

Zweitens ist das die Aussage von Herrn Dalpke. Uwe Liebert, Direktor vom Institut für Virologie vom Universitätsklinikum Leipzig, spricht beispielsweise von einer Spezifität von 99,9 Prozent. (Und das entspricht auch dem, was in allen Testprotokollen, die öffentlich so zugänglich sind, steht.)

https://www.mdr.de/nachrichten/ratgeber/wie-zuverlaessig-ist-der-coronatest-100.html

In derselben Quelle spricht Herr Dalpke übrigens schon von "mehr als 97 Prozent."

Das ist die Masche solcher Leute wie Eckert; man pickt sich ein Statement heraus, verdreht das noch ein bisschen, und hofft auf Leute, die nicht weiter recherchieren.

In deinen letzten Beiträgen wurden schon Antikörpertests mit PCR-Tests zusammengeworfen und Sensitivität im selben Atemzug mit Spezifität verwendet. Deshalb mal kurz zur Erklärung. Spezifität betrifft falsch positive Ergebnisse, Sensitivität falsch negative. Ein Antikörpertest testet auf Antikörper, die der menschliche Körper gegen das Virus bildet. Das ist etwas vollkommen anderes als ein PCR-Test.

Der PCR-Test testet auf das Virusgenom, und zwar wird genauer gesagt auf zwei Bereiche des Virusgenoms zugegriffen, von denen besonders der eine sehr spezifisch für das Sars CoV2-Virus ist. Der Test kann gar nicht auf etwas anderes anspringen, das diesen Teil des Genoms nicht enthält. Er kann nicht auf saisonale Corona-Viren anspringen, das behauptet übrigens inzwischen nicht einmal mehr Herr Wodarg (er hat den Teil aus der letzten Fassung seines Manuskripts gestrichen). Er behauptet jetzt nur noch, richtigerweise, dass der Test auf das Sars1-Virus anspringen kann, was aber irrelevant ist, da es dieses Virus bei Menschen nicht mehr gibt. Die einzig andere Möglichkeit falsch positiver Ergebnisse ist, dass die Probe oder die Reagenzien kontaminiert sind, was bei fahrlässiger Handhabung v.a. der Positivkontrolle im Einzelfall mal vorkommen kann. Im Einzelfall, wohlgemerkt.

Es gab zu Anfang der Pandemie in zwei Fällen Probleme mit falsch positiven Ergebnissen von PCR-Tests. Das eine war ein Test, der in China verwendet wurde, und der zeitnah zurückgezogen wurde. Das andere war ein Test mit kontaminierten Reagenzien der amerikanischen CDC. So kamen die Meldungen über massenhaft falsch positive PCR-Tests im Umlauf.

Das hat aber nichts zu tun mit den Tests, die anderswo in Verwendung waren und jetzt noch sind. Es gibt übrigens auch nicht "den PCR"-Test (im Sinne des Tests der Charité). Es sind mittlerweile Dutzende Tests im Umlauf, die zum Teil von ausländischen Gesundheitsbehörden entwickelt wurden, siehe z.B. hier:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Ein-tieferer-Einblick-in-die-Infektions-Tests-gegen-Coronavirus-SARS-CoV-2-4691821.html?seite=2

zum Teil von Pharmaunternehmen, die nach etwas unterschiedlichen Verfahren arbeiten (insb. unterschiedliche Teile des Virus-Genoms, auf das zugegriffen wird).

Das (auch noch fälschliche) Draufhauen auf "den PCR-Test" von "dem (bösen) Herrn Drosten" (tatsächlich hat den Test gar nicht Drosten, sondern Victor Corman entwickelt) ist ebenfalls Teil der Masche: Es wird so ein Buhmann kreiert, auf den man dann seine ganzen Aggressionen und seinen ganzen Frust projiziert.

Ein größeres Problem als falsch positive Ergebnisse sind beim PCR-Test falsch negative Resultate. Das kommt vor, wenn man das Zeitfenster, in dem die Rachenschleimhaut Virus enthält, nicht trifft, oder wenn der Abstrich nicht gut abgenommen wird.

Antikörpertests sind eine völlig andere Baustelle. Da ist bei vielen das Thema falsch positive Ergebnisse wirklich ein Problem, da die zum Teil auf Antikörper anspringen, die der Körper gegen saisonale Coronaviren bildet.

99% wären schon andere Zahlen. Ich habe mir mein Beispiel gerade nochmal angeschaut und tatsächlich die beiden Begriffe einmal verwechselt. Aber ich verstehe schon, dass wir hier im Prinzip nur über die Spezifität reden, weil es um eventuelle falsche Positivtests geht.
Die von dir zitierten Artikel passen hier aber, wenn ich mich nicht schon wieder irre, nicht ganz zu dem von dir Geschriebenen. Der Heise Artikel erwähnt speziell, dass sich Liebert nicht zur Spezifität äußert. Der Artikel beschreibt allerdings auch zum Beispiel eine Spezifität von 100% für den QIAstat-Dx-Atemwegs-Panel. Wenn die Spezifität bei allen Test so hoch sein sollte, ist das Ergebnis der Gleichung mit dieser Variable natürlich eine ganz andere. Danke für die Infos.

"Leider äußern sich die beiden Virologen nicht zu der Spezifität, die aber ebenfalls hoch in den 90ern liegen dürfte. In der aktuellen Lage ist zu erwarten, dass es auch in den Diagnostiklaboren zu Stresssituationen kommen wird, die Auswirkungen auf Auswertung und Testdurchführung haben können."


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