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Karl ist ja schon auf Sendung (Corona)

ooohflupptnicht, Rüttenscheid - Gute Zeit, Donnerstag, 07.05.2020, 17:20 (vor 1447 Tagen) @ Jurist81

Welches Argument spricht jetzt nochmal gegen die PKV?

Ich bin nicht wirklich im Thema drin, daher bitte ich um Nachsicht, falls ich Unsinn schreiben sollte :-)

Grundgedanke der GKV -wie ich ihn verstehe- ist ja, dass solidarisch alle Bürger einzahlen und unabhängig von ihren gesundheitlichen Risiken (zukünftig Gendiagnostik?) die gleichen Behandlungsmöglichkeiten haben. Dies soll anhand eines einheitlichen Satzes (ohne Progression) gemeinschaftlich finanziert werden, d.h. höhere Einkommen zahlen höhere Beiträge, relativ gesehen aber den gleichen Anteil. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass eher gesunde Mitglieder die eher kranken mitfinanzieren, dass also niemand wegen (Vor-)Erkrankungen diskriminiert wird.

Wenn jetzt die Gemeinschaftsmitglieder mit besonders hohen Einkommen oder besonders niedrigen Risiken aus diesem System herausgehen, was für diese Personen natürlich hochgradig Sinn ergibt (oder "macht", Bastian Sick liegt falsch!), ist es logisch, dass der Beitragssatz für die verbliebenen Mitglieder höher sein muss, als er es mit den "potenten" Mitgliedern wäre. Das allein empfinden dann einzelne bereits als Akt der Unsolidarität. Dazu kommt dann natürlich der "Neid" auf Vorteile für die privat Versicherten bei Terminwahl, Behandlungsmöglichkeiten, etc.

Dass sie nicht steuerfinanziert wird? Dass die höheren Einnahmen die Facharztquote in Deutschland erhöhen?

Möglich (sic!) wäre es, dass bei einer breiteren Beitragsbasis die GKVen den Fachärzten auch höhere Einnahmen "zugestehen" würden. Das (Beitragsbasis größer) könnte man einerseits durch Ausweitung des Personenkreises für die GKV erreichen, Streichung der Beitragsbemessungsgrenze, Einbeziehung ALLER Einkunftsarten (Mieten, Zinsen, Dividenden, etc.) und so weiter. Ich glaube, dass bei einer solchen "Bürgerversicherung" (irgendeine Partei verwendet diesen Begriff, weiß aber nicht genau für welches Konzept, also bitte nicht gleichsetzen!) die Beiträge für ALLE auch sinken könnten, außer für "Privatiers" vielleicht.
Wenn man dann noch die GKVen durch EINE zentrale KV ersetzt und sich die ganzen "Wasserköpfe" der Verwaltungen spart und Pseudomedizin wie Globuli et al nicht mitfinanziert könnte man auch den Leistungskatalog ausweiten, so dass jeder in den Genuss von medizinisch wirksamen (also keine Homöopathie) Behandlungen kommen und keiner nur wegen der Abrechenbarkeit unnütze Untersuchungen "erleiden" muss.
Bin keiner, der das ausrechnen könnte, von daher evtl. eine Milchmädchenrechnung, aber das wäre so mein Idealbild...

Dass viele PKVler nicht zum Arzt gehen, weil sie hohe Selbstbeteiligungen haben oder Betragsrückerstattungen?

Glaubst du die GKV würde mehr Leistung erbringen, wenn die PKV wegfiele?

Könnte (!) dann evtl. sein. Wie gesagt, bin nicht in der Lage, die Potenziale auszurechnen.

Die Kritik an der Zwei-Klassen-Medizin kann ich auch nicht nachvollziehen. Sollte die GKV Versorgungslücken haben, was ich nicht weiß, so liegt das doch nicht an der Existenz der PKV, sondern an der Struktur und Ausgestaltung der GKV.

Falls ich nicht etwas übersehe, ist die Kritik an der PKV die gleiche Kritik wie an der Wiederaufnahme des Profifußballs: Warum sind nicht alle gleich?

Ich fände tatsächlich eine verpflichtende "Basis-KV" für alle, die alles medizinisch Sinnvolle abdeckt gut. Darüber hinausgehende "Komfortleistungen" sollten dann privat oder per Zusatzversicherung abgedeckt werden. Habe ich bspw. beim stationären Krankenhausaufenthalt abgeschlossen und bei meinen Kindern leider bereits diverse Male nutzen können/müssen.


Was bin ich froh, dass wir diese Uniformitätsdebatten noch nicht bei der Mode, den Häuser, den Autos, Urlaub oder ähnlichen haben.

Wie, nicht an der Schule gewesen? ;-)
Bist Du etwa ohne Barbour-Jacke zum Repetitorium gegangen ;-)


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