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Zu viele Fehler über Jahre bei der Kadergestaltung (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Montag, 11.11.2019, 20:37 (vor 1646 Tagen) @ bobschulz

Im Zusammenhang mit dem Wechsel von Hummels zu uns wurden interne Diskussionen bei Bayern öffentlich, wie man konkret mit Hummels kommuniziert habe.

Hummels selbst sagte, man habe ihm klar gemacht, dass er sich hinter Hernández anstellen müsse und ein echter Konkurrenzkampf gar nicht möglich gewesen wäre. Die Bayernoffiziellen wiederum äußerten sich dahingehend, dass Hummels die Konkurrenzsituation erläutert worden sei, er diese aber nicht annehmen wollte.

Es ist also durchaus durchaus möglich, dass Hummels sich dem Konkurrenzkampf nicht stellen wollte und vor dieser Situation zu uns ‚geflohen‘ ist. Hier wird er aber nicht unterschrieben haben, ohne dass ihm eine Startelfgarantie gegeben wurde. Ich bin davon überzeugt, dass Hummels nicht zu uns gewechselt wäre, wenn ihn hier eine echte Konkurrenzsituation erwartet hätte.

Diallo ist nicht ‚geflohen‘, er hat nur erkannt, dass er definitiv keine Chance auf eine wirkliche Konkurrenzsituation hatte. Wenn ich dies Hummels hinsichtlich seiner Situation bei Bayern zubilligen möchte, dann muss ich dies bei Diallo und seiner Situation bei uns nach dem Hummelstransfer auch tun.

Zagadou hingegen scheint mit dieser fehlenden Konkurrenzsituation zufrieden zu sein. Was zumindest nicht für Unruhe sorgt, um es einmal mit einem Anflug von Sarkasmus auszudrücken.

Akanji hat nach dem Abgang von Toprak ebenfalls keine wirkliche Konkurrenzsituation mehr. Niemand von den Außenstehenden weiß, wie weit ein Balerdi tatsächlich ist. Für die allermeisten dürfte die Frage nach seinem tatsächlichen Leistungsstand nicht zu beantworten sein. Bleibt nur Weigl, der bei einem Einsatz in der Innenverteidigung allerdings nicht als Alternative für das defensive/zentrale Mittelfeld zur Verfügung steht.

Für diese Situation ist nicht der Trainer verantwortlich.

Ich würde es beiden (Hummels und Diallo) nicht zubilligen.
Also einen Dreikampf um 2 Positionen hätte man mMn problemlos ausrufen können.

Theoretisch ja. Praktisch nein.

Einen Hummels bekommt man als BVB nicht, wenn man keine Zugeständnisse macht. Auch wenn der Vergleich hinken mag, aber Juve bekommt auch keinen C. Ronaldo, ohne ihm Garantien zu geben. Hummels wurde ja nicht nur verpflichtet, um der Innenverteidigung mehr Stabilität und Kopfballstärke zu verleihen oder das Spiel von hinten heraus stringenter zu gestalten. Ihm wurde ja auch in aller Öffentlichkeit eine Führungsrolle ihm Team zugewiesen. Und man kann davon ausgehen, dass es zum ‚Vertragspaket‘ mit Hummels gehörte, dass ihm eine Startelfgarantie und eine Positionsgarantie (als linker Innenverteidiger) zugesagt wurde. Daran wird kein Trainer des BVB rütteln können. Ein Konkurrenzkampf ist für bestimmte Spieler bei uns ausgeschlossen, und das haben nicht die jeweiligen Trainer veranlasst.

Witsel gehört ebenfalls zu diesen Spielern, denn auch den hätten wir nicht bekommen, wenn es nicht bestimmte Garantien gäbe. Und Reus ist auch deshalb hier geblieben, weil dies für ihn auch gilt. Bei Real oder Barça wären sie gute Spieler in einem guten Kader, müssten sich aber dem Konkurrenzkampf stellen. Da muss man schon Ronaldo oder Messi sein, um den Sonderstatus zu genießen.

(Und trotz der guten Leistungen von Hummels hat er offensichtlich sehr viel Dysbalance in die Mannschaftsstruktur/Hierarchie gebracht. Und evtl wären man ohne ihn besser gefahren.)

Das kann man nicht ausschließen.

Das Risiko ist man allerdings bewusst eingegangen. Man wollte ja Hummels als neuen Führungsspieler installieren. Ob man mögliche Reaktionen und Verwerfungen dabei unterschätzt hat? Möglicherweise.

Dann hätte evtl ein Diallo oder Hummels rechts spielen müssen, aber instabiler als Akanji diese Saison zu spielen hätten sie auch kaum hinbekommen.

Diallo als Linksfuß rechts spielen zu lassen ginge, hieße aber auch, eine potentielle Schwächung inkaufzunehmen. Zumal er dort bislang eher selten gespielt hat. Hummels kann als Rechtsfuß links spielen aufgrund seines Außenristspiels. Und ,Mr. Außenrist‘ legt großen Wert darauf, Mr. Außenrist‘ zu bleiben. Hummels wird nicht auf die rechte IV-Position rücken, da müssen schon krasse Ausfallsituationen vorliegen.

Toprak war vielleicht kein Top-Stammspieler, aber als Druckmacher für Akanji evtl doch notwendig. Ich verstehe den Toprak-Abgang nicht, denn er wäre immerhin in der Lage gewesen, manchmal rechts zu spielen.

Mit der Verpflichtung von Balerdi hat man einen Perspektivspieler für diese Position geholt. Wohl weniger, um eine sofortige Konkurrenzsituation zu schaffen, sondern eher, um mittel- bis langfristig einen Ersatz für Akanji zu haben. Balerdi dürfte ein Gehalt beziehen, was unter dem Topraks liegt. Toprak war schlicht zu teuer. Mit Hummels, Zagadou, Akanji und Balerdi hatte man 4 Innenverteidiger. Von der Anzahl her genug, um eine Saison bestreiten zu können. Toprak war also auch überzählig. Für den Fall, dass Balerdi sich nicht so schnell entwickelt wie erhofft, hat man noch Weigl als Ersatz für Akanji. Übrigens mit der Hauptgrund, warum man Weigl keine Wechselfreigabe gegeben hat.

Ob die Rechnung so aufgeht, wird man am Ende der Saison überprüfen können. Man wollte eine Veränderung in der Innenverteidigung und man hat sie bekommen.


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