schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Zu viele Fehler über Jahre bei der Kadergestaltung (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Montag, 11.11.2019, 11:40 (vor 1646 Tagen) @ Knolli

Generell muss man wohl einfach sagen, dass bei uns die personelle Fluktuation einfach auch viel zu hoch ist.
Von der Startelf vom 1. Spieltag vor 2 Jahren standen am Samstag noch genau 2 Leute auf dem Feld, einer davon im Tor. Und der Trainer hat inzwischen 2 Nachfolger.
So KANN sich nix entwickeln.

In einem meiner letzten posts habe ich es so ausgedrückt: Die Kaderplanung unserer Verantwortlichen in den letzten Jahren war kein Ruhmesblatt.

Man könnte es auch drastischer ausdrücken.

Sicherlich macht es durchaus Spaß (auch mir ein wenig), einen Club wie Bayern wegen unglücklichen Agierens auf dem Transfermarkt auf die Schippe zu nehmen. Doch wenn man im Glashaus sitzt, sollte man es sich mit dem Werfen von Steinen vorher gut überlegen.

Nochmals zur Vergegenwärtigung:

In der letzten Sommertransferperiode konnten wir nur eingeschränkt agieren, da ein zu großer Kader und Unklarheiten über Wechsel bestimmter Spieler unserem Personalbudget klare Grenzen gesetzt haben. Wer die Nichtverpflichtung eines Spielers für das zentrale Mittelfeld mit bisher nicht im Kader vorhandenen Qualitäten sowie eines zweiten Stürmers als Alternative zu Paco kritisiert, der muss in diesem Zusammenhang auch bemängeln, dass wir in relativ kurzer Zeit sehr viele Spieler auf der pay roll angesammelt hatten, die z.T. sehr teuer waren und für die es entweder keine Verwendung mehr oder noch nie eine wirkliche Verwendung gab.

Götze, Weigl und Guerreiro sind am Ende geblieben, obwohl es Wechselbestrebungen gab.

Schürrle, Rode, Philipp, Toljan, Passlack, Isak, Gómez, Kagawa und Wolf mussten irgendwie noch irgendwo vor Ablauf der Transferperiode untergebracht werden, damit sie von der pay roll kamen.

Durch die Verpflichtungen des Perspektivspielers Balerdi und des Routiniers Hummels (letzterer als Startelfspieler) für die Innenverteidigung waren auf einmal zwei Spieler zuviel für diesen Mannschaftsteil im Kader. Diallo (ein Jahr vorher geholt) und Toprak (zwei Jahre dabei) waren plötzlich überflüssig. Während sich Zagadou offensichtlich mit der Rolle des Ersatzes für Hummels arrangiert hat, war dies für Diallo keine Perspektive. Topraks Aussichten auf Spielzeit hatten sich ebenfalls minimiert. So haben sie die Chance zum Clubwechsel genutzt. Den Kaderverantwortlichen war dies offensichtlich sehr recht, lösten sich doch so Probleme mit Überbesetzung und Budget auf diesen Positionen.

Nun kann man vielleicht für jeden einzelnen dieser Abgänge, die ja sämtlich einmal Zugänge waren, eine mehr oder weniger plausible Erklärung finden, warum es nicht gepasst hat. In der Summe wird es dann aber doch ein wenig viel und wenn man sich die Situation eine Saison davor einmal anschaut, muss man sich dann aber auch mit vormaligen Verpflichtungen wie Mor oder Yarmolenko auseinandersetzen.

Betrachtet man die Neuverpflichtungen für diese Saison, dann erschienen sie auf den ersten Blick (auch für mich) gelungen. Ob dies tatsächlich so sein wird, muss sich erst zeigen. Mit Brandt hat man einen Spieler verpflichtet, der sein bisheriges Fußballerleben lang bis auf das letzte halbe Jahr bei seinen Ex-Clubs immer auf den offensiven Außenpositionen (vorzugsweise links) gespielt hat und dies in der Nationalmannschaft immer noch tut. Kaum bei uns angekommen, beschwert er sich, wenn der Trainer ihn nicht zentral, sondern auf Außen aufstellt. Hat ihm da eventuell jemand zugesagt, dass er garantiert zentral offensiv spielen würde? Und wenn ja, wer war das? Zentral offensiv spielt allerdings der Platzhirsch Reus, der diese Position auch eindeutig für sich beansprucht. Und ihn außen vor zu lassen kann sich in Dortmund kein Trainer erlauben. Sicherlich haben beide bereits in einer Art 9er-/10er-Wechselspiel gemeinsam auf dem Platz gestanden. Das ist allerdings eher eine Notlösung gewesen und nicht unbedingt eine Blaupause für die gesamte Saison. Dem Trainer hat man damit keine Lösung, sondern ein neues Problem serviert. Zumal die Defensivqualitäten von Brandt eher unterentwickelt sind, um es einmal freundlich auszudrücken.

Wie sich Schulz machen wird, muss man abwarten. Einsatz zeigt er und er verfügt über Dynamik. Nur sind seine technischen Defizite doch sehr ausgeprägt und seine Passqualitäten nicht unbedingt auf dem erforderlichen Niveau. Hazard zeigte bislang einige gute Spiele, fiel in anderen aber auch ab. Eine wirkliche Bewertung wird sich erst am Ende der Saison ergeben.

Insgesamt sind nach meiner Einschätzung von den dafür Verantwortlichen seit der Endphase der Ära Klopp zuviele Fehleinschätzungen bei den Spielerverpflichtungen vorgekommen, die dann auch wieder teilweise mühsam korrigiert werden mussten und müssen. Immer wieder ‚Kaderumbrüche‘ fördern sicherlich nicht eine notwendige Entwicklung, die auch immer auf einer gewissen Stabilität beruhen muss.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1248217 Einträge in 13790 Threads, 13860 registrierte Benutzer Forumszeit: 14.05.2024, 22:28
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln