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Scherben, Kiel, Mittwoch, 07.12.2016, 11:29 (vor 2697 Tagen) @ Paolo

Die meisten haben ja überhaupt keine Meinung dazu. Man hört immer nur, dass die AFD schlecht ist. Man hört aber nie, wie sich die Leute genau Flüchtlingspolitik vorstellen.

Da gibts ja viele Meinungen - ein paar Beispiele:

[...]

Was machen unsere Politiker draus? Sie kommunizieren erst, dass man alles ganze easy schafft, kriechen dann aber dubiosen Ländern in den Allerwertesten, um bei der Problematik Hilfe zu kriegen... Kein Wunder, dass bei einer derartigen Inkonsequenz und bei einem nach wie vor - meiner Meinung nach - kompletten Versagen der EU- Flüchtlingspolitik populistische Parteien aufsteigen.

Ich stimme dir bei der Analyse zu, dass die Flüchtlingspolitik der EU komplett versagt hat, aber ich komme bei der Schuldfrage nicht ganz mit: Für mich versagt die gesamte Welt in Syrien komplett, sowohl was die Situation im Land als auch was den Umgang mit den Flüchtlingen angeht.

Man muss sich ja nur mal anschauen, was gerade jetzt in Aleppo passiert: Es werden großflächig Stadtteile bombadiert, in denen stinknormale Menschen leben. Und das passiert jetzt im sechsten Jahr in Folge in diesem Land. Das erzeugt offensichtlich den Druck für viele Leute, aus der Stadt bzw. aus dem Land zu fliehen, und diese Leute müssen irgendwo hin. Und dann gibt es eben nicht viele Möglichkeiten.

Kurzfristig ist das vielleicht noch einfach: Verschiedene Flüchtlingscamps in der Region, gut ausgestattet, sorgen dafür, dass die Leute dort erstmal zur Ruhe kommen können.

Langfristig aber, und davon reden wir natürlich im sechsten Jahr des Bürgerkriegs, ist das keine Lösung. Diese Menschen müssen woanders aufgenommen werden, und wenn die Welt nicht in der Lage ist, diesen unsäglichen Krieg zu beenden, dann muss sie wenigstens die Möglichkeit schaffen, dass die Opfer dieses Kriegs eine Perspektive haben.

Ich weiß nicht, wann das angefangen hat, dass wir die Situation aus dem Spätsommer 2015 nur noch rückblickend aus innenpolitischen Gründen betrachten, aber es wäre gut, wenn wir langsam mal wieder anfangen, uns damit zu befassen, wie sie entstanden ist. Damit wir in Zukunft sowas anders lösen können. Es haben sich nach vier Jahren Bürgerkrieg Menschen auf den Weg gemacht, die in den Camps nicht mehr gut versorgt waren oder dort keine Perspektive mehr gesehen haben. Diese Leute versuchen, dorthin zu gehen, wo sie sich eine neue Existenz aufbauen können. Natürlich sind wirtschaftlich stärkere Länder dann attraktiv. Wenn Europa dann noch um die Ecke liegt, und wenn man sich innerhalb der EU keine größeren Gedanken gemacht hat außer "Griechenland und Italien müssen das selbst regeln", dann kommt irgendwann der Punkt, an dem Griechenland und Italien überfordert sind und die Leute weiterreisen lassen. Das ist doch alles relativ logisch.


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