schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

zwei mal falsch (Sonstiges)

huerde, Dienstag, 06.12.2016, 18:37 (vor 2690 Tagen) @ Scherben

Es gibt in Deutschland keine offenen Debatten mehr. Von einer ernst zu nehmenden Opposition ganz zu schweigen. Es gibt nur noch richtig oder falsch. Und wehe Du stehst bei zu vielen Themen mit Deiner Meinung auf der „falschen“ Seite.


Ich lese das andauernd, nicht nur von dir, und ich frage mich, wie man darauf kommt. In jeder zweiten Talkshow im Fernsehen (zurückhaltend geschätzt) geht es in diesem Jahr um die Flüchtlingspolitik, und was passiert mit den Leuten, die dort ihre Meinungen vertreten? Nichts. Keiner kommt in den Knast, keiner verliert seinen Job, und oft genug wird man ein paar Wochen später wieder eingeladen. Das Schlimmste, was einem passiert, ist, dass andere Leute in der Runde eine andere Meinung haben könnten. Klingt wirklich dramatisch.

Ja. Die AFD unterscheidet sich generell vom Rest. Die Linken zum Teil noch. Die Grünen doch kaum noch.
Einen Bosbach würde ich generell als "andere Stimme" gelten lassen. - Einen aus der CDU, der mal wagt, was anderes zu sagen.
Meistens sitzen da aber Idioten wie die Petry rum. Da frage ich mich dann, warum die eingeladen wird? Nur um die "anderen Stimmen" ins lächerliche zu ziehen? Ernst nehmen kann man die nicht.
Es muss doch vernünftige Menschen mit abweichenden Meinungen geben. Aber die etablierten Parteien (inkl. deren häufigste Vertreter) unterscheiden sich doch nur in Nuancen.

Und noch viel schlimmer: Gerade dieses Dauergelaber ist der Grund dafür, warum der Eindruck entsteht, es gäbe keine Opposition in diesem Land. Weil wir nämlich überhaupt keine Zeit dafür investieren, über Steuerpolitik zu sprechen, über Wirtschaftspolitik zu sprechen, über Umweltpolitik zu sprechen. Das sind die Themen, bei denen sich weit mehr über die Zukunft Deutschlands entscheidet als bei der Frage, ob 17,50 EUR pro Haushalt schon zu viel sind für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Hier bin ich voll bei Dir. Liegt aber auch daran, dass die CDU unter Merkel keine Lust an diesem Themen hat, und die SPD auch keine große Chance sieht, sich zu profilieren. Wer kann schon mit dem Thema Rente, Pflege, Krankenversicherung was gewinnen. DAS wären die Themen (neben Euro, EU), die ich mir weiter vorne im Fokus wünschen würde.

Aber wo Du es schon ansprichst: Unterscheiden sich CDU, SPD und Grüne so elementar in Steuer-, Wirtschafts- und Umweltpolitik? Doch höchstens noch in der Steuerpolitik. Ob sich aber wirklich viel ändern würde, bei einer spürbaren Machtverschiebung? - Ich habe da so meine Zweifel.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1229338 Einträge in 13652 Threads, 13771 registrierte Benutzer Forumszeit: 18.04.2024, 19:43
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln