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Und wieder eine Grenze verschoben (Sonstiges)

huerde, Dienstag, 06.12.2016, 14:10 (vor 2697 Tagen) @ Jens

Erst mal vorab: ich halte nichts von der AFD und habe daher keine Lust, diese Partei zu verteidigen. Ich denke aber, man sollte versuchen die andere Seite zu verstehen. Und ich bilde mir ein, mich darum zu bemühen. Und dabei komme ich dann zum Ergebnis, dass es nicht immer böse / radikale / fehlgeleitete Menschen sind.


Erstaunlicherweise fällt auf, dass die wenigsten alle Ausländer für Triebtäter halten (oder auch nur eine nennenswert höhere Quote, als unter Deutschen). Es sind auch nicht alle dumm. Selbst den latenten Rassismus höre ich selten raus. Die meisten finden Höcke auch fürchterlich.

Ich erkenne nur immer wieder zwei wesentliche Punkte:

ERSTENS: Für diese konservativeren Gruppen, gibt es kein Zuhause mehr. Merkels grüne CDU hat mit diesen Menschen auf jeden Fall keine große Gemeinsamkeit mehr. Merkel hat diesen Punkt durchaus selber erkannt und mit einem weiteren inhaltlosen Satz („Deutschland wird Deutschland bleiben“) zu den Akten gelegt. Das alleine genügt aber nicht. Und man hat hierbei insbesondere nicht vor, sich von Schlaumeiern immer wieder sagen zu lassen, welches Verhalten wahnsinnig dumm ist, und wie man heutzutage zu denken hat.

ZWEITENS: Vieler dieser Menschen beklagen auch, dass das Geld für Schulen, Brücken, Polizei, … nicht reicht. Die meisten jener, die über die materielle Schiene kommen, haben sogar nicht mal was gegen Syrer und Afghanen. Bei Wirtschaftsflüchtlingen sind sie aber schneller dabei, auf Abschiebung zu drängen. Es stört sie einfach, dass vieles vor die Hunde geht, aber jeder noch so faule griechische Kredit und jeder Wirtschaftsflüchtling passt noch ins Budget.


Ich gebe nun gerne zu, dass ich weniger Bezug nach Bautzen habe und die West-AFD ja ein wenig einen moderateren Ruf genießt. Aber so oder so finde ich, dass das noch keine radikalen Positionen sind und diese durchaus noch in der Nähe der Mitte der Gesellschaft diskutiert werden sollten und nicht am äußersten Rand. Indem man aber (ja, auch von den Medien) vor gibt, welche Meinung man gefälligst zu haben hat, drängt man diese Menschen nach außen.
Aber klar: Man kann auch sagen mit denen rede ich nicht. Gibt auch genug gute Gründe dafür. Aber dann kriegt man eben das, was gerade passiert. Dass die Gruppen immer weiter auseinander laufen. Löst meiner Meinung nach das Problem nicht.
Indem Du moderate Themen nur noch am rechten Rand zulässt, machst Du diesen unweigerlich breiter. So schaffen wir uns völlig ohne Not dieses Problem.
Würden wir es schaffen, beispielsweise auch über Themen wie den Euro offen zu diskutieren, ... aber nein. Den Euro kritisch sehen ist ja auch ganz rechts außen.


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