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Sorry, aber mit 150k Jahreseinkommen ist man NICHT Oberschicht (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Freitag, 14.07.2023, 12:30 (vor 893 Tagen) @ markus
bearbeitet von FourrierTrans, Freitag, 14.07.2023, 12:42

Sehe ich anders. Der Deutsche / die Deutsche drückt viel zu viel ab, bei einem äußerst schiefen Lohn-Kosten-Gebilde in diesem Land. Deswegen sind die Eigentumsquoten auch so, wie sie sind und in Frankreich brennen die Städte, wenn mal zwei Jahre länger bis zur Rente gearbeitet werden soll. Aber wie gesagt, mir geht es gut, ich bin sparsam und ich beklage mich nicht für meiner Selbst, sondern eher für andere.


Der Zusammenhang zur Eigentumsquote ist so nicht richtig. Nur mal zum Vergleich. In dem armen Land Rumänien liegt sie bei 95% und in der reichen Schweiz bei 42%.


Und in Deutschland bei 41%. :-) #roteLaterne


Deutschland ist mit 49% nur Zweitletzter. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155734/umfrage/wohneigentumsquoten-in-europa/


Aber auch interessant. In den ach so gelobten Vorzeigekapitalismus-Ländern gehört den Menschen quasi nichts mehr selbst (überspitzt gesagt). :-)


Das liegt aber nicht an zu geringen Einkommen (daher auch mein Vergleich mit Rumänien), sondern daran, dass sich nur wenige Menschen mit Themen wie einer Immobilienfinanzierung auseinandersetzen wollen. Das wird einem ja nicht in die Wiege gelegt. Man muss sich selbst informieren, sich selbst drum kümmern, ein bisschen rechnen können (mieten vs. kaufen) und alle Vor- und Nachteile miteinander abwägen. Begriffe wie Annuitätendarlehen, Zinsen, Tilgung, Zinseszins, Inflation überfordern viele. Und es klaffen ganz schnell Anspruch und Wirklichkeit auseinander. Viele Menschen schrecken auch vor den Risiken zurück. Man nennt es nicht umsonst German Angst. Die wirklich renditestarken Dinge wie Immobilien und Wertpapiere meidet der durchschnittliche Deutsche wie der Teufel das Weihwasser. Und deshalb gibt es auch Menschen, die zwar zur Einkommensoberschicht gehören, aber nie nennenswert Vermögen aufbauen.


Und die Rumänen und alle anderen sind da einfach klüger/gebildeter, die Deutschen und Schweizer nur zu doof, wenn man so will?


Ob klüger, gebildeter oder risikobereiter spielt ja erstmal keine Rolle. Was sie definitiv nicht mehr haben ist Geld.


Müssen sie ja auch nicht, weil die Kosten nicht so obszön sind, wie in Deutschland.


Du willst jetzt nicht im Ernst darauf hinaus, dass es in Rumänien mehr (oder auch nur gleich viel) Wohlstand gibt wie in Deutschland? Die Lebenshaltung sind zwar niedriger, aber die Einkommen sind noch niedriger.

Auf das Individuum konzentriert heißt Wohlstand für mich primär erst einmal Eigentum, sei es an Immobilien, Unternehmensanteilen/Unternehmen oder Edelmetallen. Alles andere kann in stürmischen Zeiten ganz schnell passé sein, z.B. der hier häufiger erwähnte Lebensstil (ich fliege 4 mal im Jahr im Urlaub und fahre eine E-Klasse auf Pump o.ä.).
Unabhängig davon bin ich schon sehr oft in Rumänien gewesen und kenne das Land mittlerweile recht gut. Die öffentliche Infrastruktur auf dem Lande ist sehr rückständig, in den Städten kommt es darauf an wo man ist. Die jungen, gut ausgebildeten Leute (z.B. Ingenieure in den großen internationalen Firmen) können sich erstaunlich viel leisten. Während der 30jährige Ingenieur im Mutterhaus in Deutschland mit Ach und Krach einen VW XY least, kauft sich der 30jährige Ingenieur in Rumänien, angestellt beim gleichen Unternehmen nur eben am Standort Rumänien, den Audi Q5. Und das Haus.
Das liegt nicht daran, dass der rumänische 30jährige Ingenieur ein Finanz-Brain ist oder der deutsche Ingenieur per se nicht mit seinem Einkommen haushalten kann.

Ganz generell fällt mir auch auf, dass die Deutschen weiterhin auf einem sehr hohen Ross unterwegs sind. "Oh Gott, Rumänien, das ist doch komplett rückständig" hört man da von der Dame auf dem Beifahrersitz, während man durch die Infrastrukturwüste Ruhrgebiet / Rheinland fährt, mit den kaputten Straßen, endlosen Baustellen und maroden Brücken. Ich muss dann immer schmunzeln.


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