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Wohnungsbau und staatliche Verantwortung (Sonstiges)

Schleicheisen, Anner Rur ohne "h", Donnerstag, 15.04.2021, 15:15 (vor 1106 Tagen) @ DomJay

Es ist ein Elend mit der Geschichte des (sozialen) Wohnungsbaus in Deutschland.

Natürlich ist Eigentum DAS Medium um Werte zu schaffen bzw zu sichern (Altersvorsorge) und Wohlstand zu erlangen. Der Wohnungsbaubericht 2017 wies aus, dass 52% der Deutschen über Wohnungseigentum verfügen.

Das ist ja an sich schön.

Was mir seit ewig Sorgen macht sind die 48%, die eben nicht über Eigentum verfügen. Bzw einige davon wollen ja vielleicht gar nicht kaufen weil sie andere Pläne für ihr Leben = Mobilität oder für ihr Geld haben :-)

Aber ich denke an die 20...30% der Bevölkerung MUSS ja irgendwie wohnen.

Und da finde ich es sehr ärgerlich, dass sich der Staat, im Zuge aus meiner Sicht hier nicht angebrachten Liberalisierung des Marktes, lange Zeit aus seiner Verantwortung gezogen hat un die von mir angesprochenen Leute nun die Konsequenzen ausbaden müssen.

Und wenn ich sehe, wie viel redlich arbeitende Menschen für ihren Wohnraum ausgeben müssen wird mir manchmal schlecht. Da geht die Hälfte des Einkommens und mehr für drauf. Und man hat sein Schicksal in Bezug auf zB Heizen auch nicht in der Hand- wenn der Vermieter die alten Fenster aus 1981 mit der klaffenden Mauerfuge drinlässt weil er noch nicht sanieren muss und ausserdem ist das ja schon Thermopen, zahlt der, der ohnehin schon wenig hat gerne mal 60 Euro und mehr um seine Bruchbude warm zu halten während mir die KfW mit reichlich günstigem Geld für noch preiswerteres Heizen gerne ausgeholfen hätte. ICh das aber gar nicht brauchte.

Und das ärgert mich: natürlich ist Wohneigentum eine redliche Geldanlage für die, die es sich leisten können oder wollen- ich rede hier also nicht von irgendeinem Blödsinn mit Enteignung etc.

Aber der Staat, als organisatorischer Überbau für ALLE Menschen, die mehr oder weniger zufällig auf seinem Gebiet ansässig sind, hat hier aus meiner Sicht die Aufgabe sich genau um diese Menschen zu kümmern und ihnen mit öffentlichem Geld brauchbare Wohnungen zu bauen.

In den 70er/ 80er Jahren hat man sich da sukzessive zurück gezogen, Liberalisierungsargument No 1 war, dass der Staat nicht den Leuten Konkurrenz machen dürfe, die versuchen durch Wohnungseigentum und Vermietung ihren Lebensstandard im Alter abzusichern.

Ist klar.

Hat aber nun dazu geführt dass ich mich oft frage, wie "einfache Arbeitnehmer" das heutzutage noch schaffen alles zu bezahlen, ein paar Kinder gross zu bekommen und trotzdem noch Freude am Leben zu haben ;-)

Und da müsste man sehr deutlich gegensteuern und ENDLICH bezahlbaren Wohnraum schaffen für die die ihn brauchen und die "marktübliche Mieten" einfach nicht bezahlen können.

Ich hoffe, dass künftige Politikergenerationen hier geschickter sind als die, die derzeit am Werk sind.


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