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Die Grünen fordern eine Erhöhung des Hartz4 Regelsatzes auf 603 € (Sonstiges)

markus, Mittwoch, 24.06.2020, 18:37 (vor 1400 Tagen) @ hardbreak
bearbeitet von markus, Mittwoch, 24.06.2020, 18:41

Auch eine automatische Inflationsanpassung wäre eine Idee.


Die gibt es doch. Jedes Jahr wird angepasst, es gab auch schon zwei Steigerungen pro Jahr. Bisher war die Erhöhung immer über der Inflationsrate. Würde man die Steigerungen an die Inflation koppeln, wäre es eine Verschlechterung zum Ist-Zustand.


Die Inflation ist doch für diese Leute ganz anders zu berechnen als zb für mich der sich regelmäßig Unterhaltungselektronik für vierstellige Beträge kauft und Urlaub macht.


Was? Urlaub und vierstellige Beträge für Elektronik aus dritte Welt Länder? Wie kannst du das mit deinem Gewissen vereinbaren?

Sehr gut da ich im Gegensatz zu einigen hier für soziale Verbesserungen bin und nicht den eigen Status quo erhalten will.

Und trotzdem kaufst du den Elektroschrott aus China.

Ansonsten was tut das nochmal zur Sache und was war das Thema

Hinzu kommt es ist völlig absurd immer in Prozenten zu erhöhen.
Oder kannst du mir erklären warum der H4 oder Rentner mit 800 Euro genau so 3% mehr bekommen soll wie der Beamte mit 4000 Euro Pension?
Mit jedem Jahr geht da die Schere enorm auseinander und viel Menschen sind so dumm und merken das noch nicht mal.


Die prozentuale Schere geht damit überhaupt nicht auseinander. Wenn alles gleichzeitig 3% teurer wird, dann können sich beide genauso viel wie vorher kaufen.


Hast du in Mathe nicht aufgepasst?
Der Strom für die Glühbirne in der küche macht bei dem der 400 Euro hat viel mehr aus genau so das essen wie bei dem der 5000 Euro hat.

Rechenaufgabe: Person A zahlt 10% seines Einkommens nur für Strom. Person B zahlt nur 0,01% seines Einkommens für Strom. Wenn beide 3% mehr Gehalt bekommen und der Strompreis erhöht sich ebenfalls um 3%. Wie verhalten sich dann die prozentualen Kosten zueinander?

Ich sage ja nicht, dass es für den einen nicht mehr als für den anderen ist. Aber mit einer prozentualen Erhöhung gewährleistet man weiterhin gleiche Lohnabstände zueinander.

Der eine bekommt absolut 150 mehr der andere 12 Euro.
Und der abstand steigt Jahr für.

Wenn beide real 3% mehr bekämen, können sich beide exakt 3% mehr als vorher kaufen. Du möchtest die Schere verkleinern indem du beiden absolute Beträge gibst? Dann wird nämlich die Differenz der beiden Jahr für Jahr weniger wert.

Könne sie eben nicht wie oben dargestellt da die Differenz immer größer wird und somit der Wohlstandsunterschied.
Nein absolute Beträge halten im Gegensatz zu Prozentualen Erhöhungen den abstand konstant.

Der konstante Abstand (z.B. 1000€) wird aber inflationsbedingt jedes Jahr weniger wert. In zehn Jahren haben 1000€ von heute nur noch eine Kaufkraft von 700€. Du kannst also immer nur prozentual erhöhen, da Inflation prozentual reinhaut. Nur so bleibt der Abstand gleich.

Jedes Vergütungssystem funktioniert nicht mit absoluten Beträgen, sondern mit prozentualen Abständen zueinander. Zu Beginn eines jeden Tarifvertrages wird überlegt, was der alles einschneidende Grundlohn ist. Das ist dann Betrag x = 100%. Dann wird überlegt, wieviel % mehr die jeweils nächste höherwertige Tätigkeit haben soll. Beispiel: Der Versandmitarbeiter erhält die 100%. Der Staplerfahrer muss aufgrund höherer Qualifikation mehr verdienen (er muss einen Staplerschein vorweisen und jährliche Untersuchungen bestehen). Ansonsten wird jeder sagen „wofür soll ich aufwendigere Tätigkeiten machen, wenn ich das gleiche bekomme wie der Kollege am Band?“ Also wird festgelegt, dass ein Staplerfahrer z.B. 10% mehr verdienen soll.

Deshalb ist auch jede Tariferhöhung in der Regel prozentual, ansonsten verhaust du dir das ganze System und verkleinerst die prozentualen Abstände. Irgendwann ist der Abstand so klein, dass niemand mehr aufwendigere Tätigkeiten machen möchte. Anders ist es, wenn die Abstände objektiv zu groß sind. Dann kann mit gleich hohen absoluten Beträgen der Abstand wieder verringert werden.

Ich stimme dir zu, dass die Beamtenpensionen nicht mehr zeitgemäß sind. Man sollte das vereinheitlichen. Aber innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung basiert alles auf das System Rentenpunkte. Da kannst du ja nicht unterschiedliche Erhöhungen geben, da jeder eine gewisse Anzahl Rentenpunkte erwirbt und ein Rentenpunkte Wert x hat.


Doch genau das gab es früher Aufwertung von Rentenpunkten.

Quelle?

Und ja du kannst die Renten schlicht nicht prozentual erhöhen sondern mit Festbeiträgen was viel mehr Menschen zu gute kommen würde.
Im übrigen kenne ich Menschen die genau wegen dem Prozentuellen Unsinn aus der Gewerkschaft ausgetreten sind und nein die waren nicht unten auf der Lohnskala auch wenn sie persönlich davon profitiert haben.
Ihnen das aufgrund der Vergangenheit und auch im Zusammenhang mit Leiharbeit gehörig gegen den strich ging.

Ein Austritt ist immer falsch. Damit spielt man nur dem Arbeitgeber in die Karten. Drin bleiben und Verbesserungen erwirken, ist da viel besser. Ich habe doch lieber eine vermeintlich ungerechte Erhöhung als gar keine mehr.

Ach übrigens: Dein Gewerkschaftsbeitrag ist ebenfalls prozentual. Nämlich 1% vom Bruttolohn. Bist du dann auch dafür, das zu vereinheitlich? So dass alle den gleichen Betrag zahlen? Dann zahlt aber der mit einem geringeren Monatseinkommen plötzlich nicht mehr nur 1%, sondern vielleicht 2%. Und der Gutverdiener zahlt dann vielleicht nur noch 0,5%.

Prozentual zu denken, ist daher die einzig richtige Logik, wenn man sich ein System nicht komplett zerschießen will.


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