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Die Grünen fordern eine Erhöhung des Hartz4 Regelsatzes auf 603 € (Sonstiges)

el_ayudante, Dortmund-Süd, Mittwoch, 24.06.2020, 10:45 (vor 1374 Tagen) @ Stoßstürmer86

Sehr schwierig...

Erster Punkt: Wie soll das finanziert werden? Wäre die Idee vor Corona aufgekommen, hätte man mit der guten Konjunktur argumentieren können, aber auch da war im Haushalt kein "Überschuss" zur Verteilung frei gewesen. Und jetzt wird es erst einmal schwierig.

zweiter Punkt: Wie viel Geld benötigt ein Mensch zum Leben?
Aktuell liegt der Regelsatz bei 430 €. Mein Kenntnisstand ist, dass Miet-& Heizkosten, Kranken- und Sozialversicherung ebenfalls gezahlt werden.
Sprich von den 430 € müssen Lebensmittel, Strom und Kleidung / Hausrat finanziert werden. Lassen wir Strom mal mit 60 € stehen, bleiben 370 € für den Rest.
Für Wohnungsausstattung/Möbel und diverse weitere Punkte gibt es Mehrbedarfs-Regelungen/Einmalzahlungen.

dritter Punkt: Die Menschen die unverschuldet in die Langzeit-Arbeitslosigkeit gerutscht sind müssen aufgefangen werden, ihnen darf nicht der Lebensstandard unter den Füßen weggezogen werden und sie dürfen nicht sozial isoliert werden.

Wenn ich jetzt nichts Grundlegendes vergessen habe haben wir nach meinen Überlegungen im zweiten Punkt die Basis Wohnung und Einrichtung besteht und wird geheizt/mit Strom versorgt und 370 € bleiben zum Leben. 20 € Internet, 15 € Handy inkl. Vertrag (z.B. AldiTalk). 200 € gebe ich monatlich für Lebensmittel und Hygieneartikel etc. aus (ausgewogen, frische Zutaten, natürlich ohne Steak vom Bio-Rind, aber defintiv gute Lebensmittel und keine Nudeln mit Ketchup).
Bleiben 125 € für Kleidung und Aktivitäten.

Ganz ehrlich: wenn ich von einer GRUNDsicherung spreche, dann haben wir hier doch ein solides Fundament!

Das Problem was ich jetzt sehe sind die verschiedenen Gruppen derjenigen die das Geld beziehen. Da gibt es den 56-jährigen Arbeiter mit 30 Jahre Arbeit auf dem Buckel, dessen Firma dicht gemacht hat und der nun keinen Job mehr findet. Hier sagt mein Gerechtigkeitsverständnis: wenn der 200 € mehr bekommt, dann ist das richtig.
Dann gibt es den 25-jährigen Schlendrian, der seine Ausbildung selbstverschuldet nicht beendet hat, hin und wieder mal einen Aushilfsjob macht, aber sich auch mit dem Regelsatz begnügt. Sprich wir sind aber effektiv bei einer Person, die mit Eigenmotivation durchaus einen Job erhalten könnte, auch wenns natürlich nicht mehr zum Top-Job reicht. Hier reicht meines Erfindens nach die aktuelle Grundsicherung.

Und dann gibt es noch die 100 Graustufen zwischen den genannten Beispielen...

Mein aktuelles Gefühl sagt, dass es Stand jetzt keine pauschale Erhöhung sinnvoll wäre. Auch wenn es Einzelfälle meiner Meinung nach auf jeden Fall verdient hätten.
Und bestimmt habe ich in meinen Überlegungen irgendwelche Denkansätze auch vollkommen außen vor gelassen, die meine Meinung später sowieso wieder ändern.

Gut, dass ich so etwas nicht entscheiden muss und ein Segen, dass ich selber die Situation noch nicht hatte!


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