schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Es geht nicht um die Rettung des Fußballs! (Corona)

Sauerländer92, Sonntag, 26.04.2020, 10:39 (vor 2069 Tagen) @ Davja89

Der Fußball wird gelebt durch den E Jugend Trainer beim Provinzclub der für seine Jungs nach der Arbeit die Trainingshüttchen aufstellt. Nicht durch Seifert, Hopp und andere Vögel.

Da gebe ich dir recht. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass sich Watzke eher auf den Profifußball bezieht.

Was ich mich die ganze Zeit Frage: Hier und an vielen anderen Stellen wird sich gewünscht, dass der Profifußball in Deutschland erstmal still steht und somit komplett absäuft. Danach soll es den viel gepriesenen "Neuanfang" geben und alles wird besser.

Woher nehmt ihr die Gewissheit, dass danach alles so super wird? Wie soll denn bitte schön dieser Neuanfang aussehen? Sollte erst wieder zur übernächsten Saison Fußball gespielt werden (vorher wird dies nur mit Geisterspielen möglich sein), müssen wohl 50% der Profivereine Insolvenz anmelden. Was ist daran gut, wenn Vereine wie Bremen, Union, Freiburg und Düsseldorf Geschichte sind? Deren Fans dürfen sich dann auf Amateurfußball vor 2000 Zuschauern ohne TV-Übertragung freuen. Auch wenn das hier immer als Ideal-Vorstellung angepriesen wird, glaube ich nicht, dass die Mehrheit der Fans darauf Bock hat.

Vor allem: Was bringt es, wenn die anderen Ligen nicht mitziehen? Dann wäre das einzige Ergebnis der Sache, dass sich im eurpäischen Profifußball nichts entscheidendes geändert hat, die Bundesliga sich selbst aber zurück ins Mittelalter kaputuliert hat.
Wäre dann eine solche Situation nicht auch Gift für die 50+1 Regel? Ich bin mir sicher, dass die Forderungen nach Investoren, die das nötige Geld einbringen, um international wieder konkurrenzfähig zu sein, lauter würden.

Mich stören die absurden Summen im Profifußball auch, aber ehrlich gesagt bin ich mit überbezahlten Fußballergehältern zur Welt gekommen. Ich kenne es nicht anders. Ich würde mir wünschen, dass es sich in Zukunft wieder etwas normlisiert, sehe ein radikales Absaufen der Bundesliga aber nicht als Lösung an.

Zudem will ich auch ganz ehrlich sein: Ich möchte nicht auf Fußball verzichten. Ich freue mich darauf bald wieder Samstag Nachtmittags vor dem Fernseher zu sitzen und mit meinen Kumpels Borussia zu schauen und später vielleicht noch die Blauen im Topspiel verlieren zu sehen. Für mich gehört sowas zum Wochenenden einfach dazu.
Sollte der ganze Fußball in Deutschland erstmal abschmieren, weiß ich nicht,wie dieses "Fußballerlebnis" am Wochenende ausschaut und vor allem, auf welchen fußballerischen Niveau das ganze abläuft.

Zum Schluss noch: Die Kommerzialisierung und finanzielle Entgleisung im Fußball ist bereits seit Anfang der 90er kontuinierlich gestiegen. Für mich hat diese Entwicklung in unserem Verein um die Jahrtausendwende mit dem Börsengang, der absurden Misswirtschaft von Meier/Niebaum und der daraus entstandenen Fast-Insolvenz einen negativen Höhepunkt gefunden.

Damals wurde wesentlich verantwortungsloser und kritikwürdiger gehandelt. Wieso habt ihr dann zu der Zeit dem Fußball nicht schon den Rücken gekehrt? Diese Situation fand ich ehrlich gesagt wesentlich schlimmer zu ertragen als die heutige. Die Summen, mit denen gehandelt wird, sind zwar weiter gestiegen, in den letzten 10 Jahren hat der Verein aber wesentlich vernünftiger gewirtschaftet als Ende der 90er. Auch damals waren die Gehälter schon viel zu noch.

Wenn ihr Konsequent gewesen wärt, hättet ihr dieses Geschäft nicht 20 Jahre lang weiter verfolgt und unterstützt. Daher finde ich die Moral, mit der hier argumentiert wird, manchmal etwas scheinheilig.

Ich verstehe daher nicht, warum die aktuelle Situation genutzt wird, um so aggressiv gegen die DFL zu pesten.
Bedenken wegen der organisatorischen Durchführen der Geisterspiele (Stichwort Tests) kann ich total verstehen.
Aber grundsätzlich den Vereinen einen Vorwurf zu machen, dass sie der Politik ein Konzept vorlegen um, das wie jedes anderen Wirtschaftsunternehemen auch, finanziel aus der aktuellen Situation zu kommen, finde ich nicht nachvollziehbar.

Es geht nicht mit "Geldgeilheit", sondern um wirtschaftliches Überleben.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1517631 Einträge in 16301 Threads, 14351 registrierte Benutzer Forumszeit: 25.12.2025, 15:55
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln