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Sackgasse (Sonstiges)

Phil, Freitag, 14.06.2019, 11:13 (vor 1770 Tagen) @ medvet09

Danke für die sehr interessanten Schilderungen und Ausführungen.

Was ich an der Stelle ja immer "interessant" finde, ist, dass ich z.B. durchaus im Einklang mit der Natur aufwuchs, ohne nun auf einem Bauernhof gelebt zu haben oder von totalen "Ökos" (Wie man sie damals nannte) aufgezogen worden zu sein. Eher im Gegenteil, was die Erziehungsberechtigten betrifft.

Es war zwar im ländlichen Raum, aber eben auch "nur" 25 Minuten vom Westfalenstadion (mal als Anhaltspunkt) entfernt. Und es war völlig normal, dort wo ich aufwuchs, dass im Grunde fast jeder einen Nutzgarten hatte. Und zwar in einer Größe, dass man damit tatsächlich viele Dinge des täglichen Bedarfs abdeckte. Und zwar ganz akut in der jeweiligen Jahreszeit. Und dann im Herbst/Winter/Frühling eben über "eingemachte" und eingelagerte Lebensmittel, die man selbst erzeugt hatte. Ob nun Kartoffeln, Erbsen, Bohnen, Möhren, Salat, Zucchini Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren oder eben Äpfel, Pflaumen, Birnen, Kirschen. Das kam alles 1:1 aus dem eigenen Garten.

Und es war jedenfalls in meinem Umfeld (Eltern, Familie, Großeltern) ganz normal, dass man Tiere hielt. Meine Eltern haben bis heute noch immer 3-4 Hühner, die im Garten gehalten werden und einfach die nötigen Eier erzeugen. Als Kind hatte ich in "meinen Gärten" Hühner, Kaninchen, Gänse etc. - die lebten da ganz zufrieden ihr Leben und ja, sie wurden dann auch geschlachtet und verzehrt. Das wurde gar nicht groß drüber nachgedacht oder diskutiert.

Natürlich wurde auch "zugekauft". Aber was diese Dinge betraf, war man mit dem eigenen Garten fast überversorgt.

Und das war wie gesagt ein ganz normales Siedlungsumfeld, gewiss auch landwirtschaftlicher geprägt (also es gab Bauernhöfe im Umfeld, wo man auch Milch kaufen konnte oder halt auch Fleisch), und diesen "Eigenanbau" betrieben ganz normale Leute, die tagsüber im Büro arbeiteten.

Gefühlt ist so etwas jedenfalls in meinen jetzigen Umfeld, und auch dort wo ich aufwuchs, überwiegend verschwunden. Der ein oder andere hat noch ein Hochbeet oder so, einfach weil es Spaß macht, aber eine wirkliche "Versorgung" findet damit nicht mehr statt.

Natürlich was das damals auch alles viel Arbeit. Meine Großeltern/Eltern z.B. machte in meiner Erinnerung neben ihrer eigentlichen Arbeit fast nichts anderes, als sich um diesen Garten / die Tiere zu kümmern.

Aber schon bei meinen Eltern änderte sich dies mehr und mehr. Und in meiner Generation verschwand das dann, wie gesagt, fast völlig. Und damit einhergehend ja auch Gärten, die ich als wirkliche "Naturparadise" in Erinnerung habe, die eben auch mit Teichanlagen etc. bereichert wurden. Heute sehe ich viel Rasenflächen und viel Stein/Beton. Dafür war man damals allerdings auch freigiebiger mit Schädlingsbekämpfung qua Chemie, muss man dann auch dazu sagen.

Kann sein, dass ich da einen falschen Eindruck habe und es noch viele solcher Gärten gibt, nur ich diese nicht sehe. Aber im Grunde könnte jeder, der irgendwie eine halbwegs nennenswerte Grünfläche an seinem Haus (oder am Objekt, in welchem seine Wohnung ist), sich autark mit Eiern versorgen. Viel braucht es dafür nämlich nicht.

Warum das alles so verschwunden ist? Ich meine, ich bin zwar keine 20 mehr, aber auch noch keine 50, sprich, es ist ja noch nicht "ewig" her...

MFG
Phil


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