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Die Rassismuskeule (BVB)

JaHe, Berlino, Dienstag, 24.07.2018, 11:08 (vor 2105 Tagen) @ Litze

Grindel hat durchaus in der Vergangenheit Sätze gesagt, die sich mit dem Slogan "DFB - más integracion" nicht vereinbaren lassen. Das hatte ich in meinem Beitrag auch versucht zum Ausdruck zu bringen, als ich geschrieben habe:

"Sicherlich verbindet man mit dem Politiker Grindel nicht das Wort Integration."

Jedoch ist nicht jeder, der Multikulti als problematisch ansieht, ein Rassist.

Nochmal und in aller Deutlichkeit: Herr Grindel hat politische Ansichten, die ich in keiner Weise teile. Seine Werte und Ansichten sind nicht in Einklang zu bringen, mit dem Fußballverband, indem jedes fünfte Mitglied einen Migrationshintergrund hat.

Dennoch ist er nicht deswegen gleich ein Rassist. Nicht jeder, der eine Meinung abseits der Willkommenskultur hat, hegt rassistsches Gedankengut. Sinnvoll ist es eher, sich mit derartigen Ansichten argumentativ auseinanderzusetzen, als sie pauschal als fremdenfeindlich abzuwerten.

Nein, nicht jeder,der eine andere Meinung hat, ist ein Rassist. Aber wenn ein Deutscher, mit türkischen Vorfahren sich rassistisch behandelt fühlt vom DFB, dann wird das Substanz haben. Ich kann dir ehrlichgesagt, als weißes Arbeiterkind, nichts von Rassismus aus eigener Erfahrung erzählen. Aber ich kann gleichzeitig anerkennen, dass man, wenn Özil so etwas sagt, sowas nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Und das ist dann mehr als "eine Meinung abseits der Willkommenskultur".


Auch zum Thema Medien habe ich geschrieben:

Die Kritik an Özil nahm am Ende ein Ausmaß an, dass nicht mehr im Verhältnis zu dem steht, was er eigentlich "verbrochen" hat. Özil ist sicherlich nicht hauptverantwortlich dafür, dass in der Türkei Verhältnisse herrschen, die mit einer Demokratie nicht mehr ansatzweise etwas zu tun haben.

Sicherlich wurde das Thema medial unverhältnismäßig ausgeschlachtet, ...

Dennoch ist mir kein Artikel mit rechtspopulistischen Inhalt bekannt.

Ab wann ist denn ein Artikel für dich rechtspopulistisch? Wenn die schlimmsten Wörter fallen? Für mich sind rechtspopulistische Artikel schon dann solche, wenn eine gewisse Stringenz erkennbar ist und sie in eine Agenda passt, die offensichtlich von einer Zeitung/Verlag gefahren wird. Und dass man Özil hier als vermeintlich leichtestes Opfer aus der Mannschaft rausgenommen hat, ist wohl Zeugnis genug dafür, dass hier eine Agenda gefahren wird. Da muss man Özil auch nicht ausdrücklich rassistisch beleidigen.


Özil versucht von seinen eigenen Fehlern abzulenken, in dem er scharf auf andere schießt oder anders ausgedrückt, indem er die "Rassismuskeule" schwingt. Ein kritischer Umgang mit seinem eigenen Handeln wäre ratsam.

Das Özil Fehler gemacht hat, ist ja unbestritten. Aber es ist genauso wichtig, die verschiedenen Ebenen zu erkennen. Özil hat ja auch schon relativ klug sein Statement in 3 Teile gepackt.
Im ersten Teil fehlt die Selbstreflektion, ohne Frage, hier hätte er deutlich kritischer mit eigenem Handeln umgehen können. Teil zwei und drei, von Teil 1 aber abgekoppelt, spiegeln seine Erfahrungen mit Rassismus wieder. Und hier gilt es anzusetzen. Das ist kein Ablenken. Also: Den ersten Teil kann und muss man kritisieren. Aber, obwohl natürlich alles zusammenhängt, muss man diese Teile isolierter betrachten.


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