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Die Rassismuskeule (BVB)

bobschulz, MS, Montag, 23.07.2018, 20:08 (vor 2106 Tagen) @ uwelito

Ich kann dem Kommentar nur in Teilen folgen:

Es steht jedem das Recht zu einen Menschen für sein Handeln zu kritisieren. Die Kritik an Özil war meiner Meinung nach in der Sache übertrieben, was nicht heißt, dass ich seine "Wahlkampfunterstützung" für einen "Diktator" auch nur ansatzweise gut heiße. Ich heiße es aber auch nicht gut, dass wir Millionen an Euros an diesen "Diktator" überweisen, um dessen maroden Haushalt zu finanzieren, nur damit er uns "die Flüchtlinge vom Leibe" hält.

Die Kritik an Özil nahm am Ende ein Ausmaß an, dass nicht mehr im Verhältnis zu dem steht, was er eigentlich "verbrochen" hat. Özil ist sicherlich nicht hauptverantwortlich dafür, dass in der Türkei Verhältnisse herrschen, die mit einer Demokratie nicht mehr ansatzweise etwas zu tun haben.

Dennoch, die Kritik war im Grunde, wenn auch nicht in deren Ausmaß, berechtigt.

Anstatt sich aber zu erklären, kommt Özil mit der Rassismuskeule.

Sicherlich verbindet man mit dem Politiker Grindel nicht das Wort Integration. Ich teile den größten Teil der Ansichten des Herrn Grindel nicht, aber er ist sicherlich kein Rassist. Das Wort Rassist sollte nicht inflationär benutzt werden, andernfalls wird der Begriff verharmlost, was den eigentlichen Rassisten zu gute kommt.

Leider haben auch die unsäglichen Rechtspopulisten die Bilder von Herrn Özil mit Herrn Erdogan für ihre Propaganda missbraucht. Dies darf aber kein Grund sein, keine berechtigte Kritik mehr zu üben.

Auch die Medien (selbst die Blöd) haben das Recht, ihre Meinung zu äußern (Pressefreiheit), auch wenn sie einem Herrn Özil nicht gefällt. Damit muss er leben, solange er in der Öffentlichkeit steht und damit Millionen verdient. Sicherlich wurde das Thema medial unverhältnismäßig ausgeschlachtet, dennoch habe ich zumindest keinen Artikel gefunden, der rassistisch war.

Özil kritisiert zu Recht, dass Herr Grindel und Herr Bierhoff ihn zum Hauptverantwortlichen für das frühe Ausscheiden bei der letzten WM gemacht haben, genauso wie manche Medien. Der Versuch, dies mit rassistischen Motiven zu erklären, ist genauso falsch wie das Foto mit Herrn Erdogan.

Die einzigen, die es verdient haben, als Rassisten beschimpft zu werden, sind die Zuschauer (Fans sind es sicherlich nicht), die ihnaufgrund seiner Herkunft aufs Schlimmste beleidigt haben. Zum Glück ist dies aber weder die Mehrheit in diesem Land noch verdienen es alle anderen Kritiker mit diesen üblen Gestalten in einen Topf geworfen zu werden.

SSG, Litze


Grindel ist wohl kein Rassist im ideologischen Sinn. Allerdings lassen seine Aussagen aus früheren Zeiten den Verdacht zu, dass er ausländerfeindlich ist. Leute wie Grindel werden aber auch ganz schnell wieder zu Kosmopoliten, wenn das dem eigenem Vorteil nutzt. Grindel ist ein Paradebeispiel für diejenigen Menschen, die es in eine Machtposition schaffen, weil sie prinzipienlos, hinterhältig und wenn notwendig bis zur Selbstaufgabe unterwürfig sind. Grindel war aber all dies schon vor Özilgate.

Zudem ist Grindel in der Materie vollkommen inkompetent. Warum hat er ohne Zwang so frühzeitig den Vertrag mit den beiden Laberbirnen Bierhoff und Löw verlängert? Weil, er der Ahnungslose, die komplette Titelverteigungsarie zu 100% geglaubt hat. Wenn er jetzt allerdings die beiden opfern müsste um den eigenen Arsch zu retten, würde er das doch ohne großes Zögern tun. Also: sicherlich ist der Typ latent ausländerfeindlich, aber Özil ist vor allem ein Bauernopfer. Daran kann in meinen Augen kein Zweifel bestehen.

Was man von einem DFB Präsidenten erwarten darf ist, dass er einen Verband mit Millionen ganz unterschiedlichen Menschen ausgewogen, dezent und würdevoll vertritt. Solche Leute gibt es, viele von denen haben aber keinen Bock auf die Intrigen und Scharmützel, die dann in ihrem Umkreis ausgefochten werden.

Ein Aspekt der mir im Zusammenhang mit der ganzen Geschichte absurd erscheint, ist die stärker werdende Tendenz in einigen eher bürgerlich-linken Medien wie z.B. SPON oder SZ, sich Özils desaströse fussballerische Performance bei der WM schönzuschreiben. Das tun sie, indem sie irgendwelche belanglose Daten auffahren, mit denen bewiesen werden soll, dass Özil zu den Lichtblicken im Team gehörte. Passgenauigkeit, letzter Pass vorm Abschluss usw. Die These vom Lichtblick Özil ist genau so absurd wie jene des Hauptschuldigen. Allerdings muss man sportlich festhalten, dass Özil als Bremsklotz im offensiven Mittelfeld eine desaströse Leistung in seinen beiden Spielen abgeliefert hat.

Wobei- um im sprachlichen Bild zu bleiben- die Bremswirkung nicht erheblich war, denn die "Die Mannschafts-Dynamik" war vorher schon recht überschaubar, in etwa so wie bei einem 40-Tonner am Ende einer langen Steigung.
Özil ist immer mitgeschwommen, im Guten wie im Schlechten, auch bei dieser WM. Er hat in meiner Erinnerung keinem einzigen Spiel seinen Stempel aufgedrückt. Der Fokus der Betrachter lag aber dieses Mal deutlich mehr auf ihm als bei vorherigen Turnieren.
Der DFB hatte es sich doch auch so bequem eingerichtet: Erfolg wäre "trotz ErdoGate" gewesen, Misserfolg kam nun nur "wegen ErdoGate".
Der Verband mit seinem Repräsentanten
Olli Bierhoff [der Die Mannschaft(TM) Team Manager©]
plant voller Demut vom Finale aus den Standort der Unterbringung und der Verband selbst verlängert mit den Angestellten OB und JL vor diesem Ereignis OHNE NOT die Verträge und wahrscheinlich unter Abgröhlen des Ärzte-Songs: "Hipp-Hipp Hurra, Alles ist super, Alles ist Wunderbar"
Konnte man natürlich so sehen, nach überzeugenden zweistelligen Siegen in der Vorbereitung gegen sämtliche WM-Favoriten, aber dann darf man sich über die erlebte Dynamik nicht wundern, wenn man ein "Weiter So" oder "Alles ist gut" vor dem Ereignis schon als Abschlusszeugnis per Vertragsverlängerung festhält.
Oder wenn dieser Trainer einem Reus vor dem Mexiko-Spiel mitteilt, er komme "dann in den wichtigen Spielen" in die Startelf. (Nations League!)
Özil war bei dieser WM sportlich genau so schlecht wie viele /fast Alle und wenn sich jetzt der Hoeness-Ulli auch noch meldet, merkt er wohl selbst, dass sich sonst demnächst jemand mit den Leistungen der Bayern auseinandersetzen könnte. Nein ich war und bin wahrlich kein Özil-Fan, aber es ist nie einer alleine, der so ein Turnier vor die Wand fährt und wenn es einen Teamgeist nicht nur als Ball gegeben hätte, wäre auch mal einer nach vorne gekommen und hätte sich vor Özil und Gündogan gestellt. Aber dazu war keiner in der Lage, da keiner eine komplett gute Saison gespielt hatte und der Kapitän erst im letzten Moment fit wurde. Und die Sattheit vieler Spieler war doch größer, als JL sie wahrgenommen hatte.
Mir tut Özil wegen seiner Unbedarftheit leid- die sich mMn in seinen Äußerungen zur Politik/ politischen Dimension seines Handelns erkennen lässt- und ich hoffe, dass seine wahren Äußerungen zu Grindel diesen seinen Posten kosten werden. Dann hätte das Ganze zumindest auch einen erwischt, der es verdient hat.


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