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Die Integrationsdebatte um Özil (BVB)

guy_incognito, Rhein-Neckar, Dienstag, 24.07.2018, 09:32 (vor 2104 Tagen) @ Sascha

Bei dieser ganzen Debatte um Mesut Özil und Integration macht sich bei mir ein ziemlich ekliges Gefühl breit. Es geht vielen nicht wirklich um Integration, sondern um eine Feigenblattfunktion. Mesut Özil als Integrationsmaskottchen. Als "Vorzeigetürke".

Da bin ich voll bei Heiko Maas. Fußballmillionäre (Ausnahme vielleicht Neven Subotic) geben selten eine gutes Vorbild abseits des Sportes ab.

Einer, mit dem wir in der ganzen Welt zeigen können, dass wir Deutschen gar nicht so schlecht sind wie unser Ruf, sondern ganz nette Typen, die mittlerweile sogar die Gastarbeiterkinder mitspielen lassen.

Das hätte ich gerne näher erläutert. Ich hatte bei meinen zahlreichen Auslandsreisen selten den Eindruck, dass Deutschland einen schlechten Ruf hat.

Ok, in ein paar Ländern in Osteuropa wie z.B. Polen, die bei dem Thema die Füße aber mal ganz still halten sollten.

Warum ich den Eindruck habe? Weil es fast nur darum geht, was Özil getan hat. Nämlich Fotos mit Erdogan gemacht und einen Halbdespoten unterstützt.

Was ist denn das? Mehr Despot geht ja nicht, lässt sich in einer eindeutig nicht-freien Wahl knapp wählen, schränkt die Pressefreiheit ein und steckt diverse Menschen, übrigens auch deutsche Staatsbürger, unter fadenscheinigen Gründen ins Gefängnis.

Und natürlich hat er damit unsere freiheitlichen Werte verraten (während mittlerweile wieder hunderttausende deutsche Pauschalurlauber Devisen in die Türkei bringen und dort aktiv und all inclusive am Strand für die Demokratie kämpfen).

Das ist aber mal extrem billig. Wenn der Demokratieindex hauptsächlich maßgeblich für die Urlaubsplanung wäre, würden wir uns alle in Skandinavien, Neuseeland, Island, Australien oder Good Old Germany wiedertreffen. Vielleicht kommt dir mal in den Sinn, dass man Land und Menschen kennenlernen und nicht der dortigen Regierung auf die Schulter klopfen möchte. Da spielt übrigens das Urlaubspaket gar keine Rolle.

Letztendlich wäre für viele vermutlich alles gut gewesen, wenn Özil einfach die Klappe gehalten und versprochen hätte, in Zukunft die Nationalhymne mitzusingen. Dann hätte man bald wieder großzügig über die Erdoganfotos hinweg gesehen und sich wieder gut fühlen können.

Eben nicht. Das Mitsingen der Nationalhymne sagt überhaupt nichts aus.


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