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Isar 2 braucht eine Wartung für den Betrieb über Jahresende hinaus (Politik)

Ulrich, Montag, 19.09.2022, 20:06 (vor 556 Tagen) @ herrNick

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/akw-isar-2-reparatur-fuer-laengere-laufzeit-noetig-18328176.html


Was ein Schmierentheater auf allen Ebenen.


Gibt es eigentlich irgendwelche Stellen, die die ungefähre Wahrscheinlichkeit eine Blackouts in diesem Winter ideologiefrei beziffern können und wie diese Wahrscheinlichkeit sinkt, wenn die AKWs a) in Reserve laufen b) im Streckbetrieb nächstes Jahr weiterlaufen?


Ich antworte mir mal selbst. Hier einer Einschätzung eines Netzbetreibers:
https://www.amprion.net/Netzjournal/Beitr%C3%A4ge-2022/Warum-wir-nicht-mit-einem-Blackout-im-Winter-rechnen.html

Ich wollte gerade den gleichen Link einstellen ;-)

Die Netzbetreiber haben beim sogenannten "Stresstest" unterschiedliche Szenarien durch gerechnet, bei denen sie den Einfluss unterschiedlicher Einflussgrößen einfließen ließen. Bei den negativsten dieser Szenarien kamen unterschiedliche Probleme zusammen. Weiterhin viele AKW in Frankreich, die nicht am Netz sind. Entsprechend auch im Winter hohe Stromexporte ins Nachbarland. Weiterhin Niedrigwasser auf den Flüssen, das den Kohletransport behindert. Und zusätzlich eine starke Kältewelle sowie ggf. regionale Mängel bei der Gasversorgung.

Im Ergebnis führte das bei den negativsten Szenarien zu einer Leistungsunterdeckung von ca. 5,1 GW, insbesondere hervorgerufen durch Redispatch. Hier könnten aber die beiden süddeutschen AKW (die eine Nennleistung von jeweils 1,4 GW besitzen) lediglich mit 500 MW beitragen, also mit etwas weniger als 10 Prozent. Das AKW Emsland könnte aufgrund seiner geografischen Lage gar keinen Beitrag leisten. Den Rest der benötigten Leistung müsste man entweder aus dem Ausland (Österreich, Schweiz) beziehen, oder man müsste die Nachfrage reduzieren. Mit großen industriellen Verbrauchern gibt es teilweise Abschaltvereinbarungen. Die schalten dann "auf Zuruf" große Verbraucher für einen vereinbarten Zeitraum ab. Im Gegenzug erhalten sie ihren Strom günstiger. Dort, wo mit geschmolzenem Glas oder Metall gearbeitet wird, ist sind Abschaltungen für kürzere Zeiträume durchaus möglich. Die Schmelze darf jedoch nicht erstarren. Reicht das nicht aus, dann muss man zum Lastabwurf greifen und Teile des Netzes gezielt für einen bestimmten Zeitraum abschalten. In Teilen der USA ist so etwas durchaus üblich. Ein Cousin von mir, der dort lebt, hatte früher einen eigenen etwas größeren Notstromgenerator, mit dem er sein gesamtes Haus versorgen konnte.

In den Küstenregionen möchte man im Winter "schwimmende Kraftwerke" mieten, die mit Hilfe von Diesel Strom erzeugen können. Anders als vielfach gemeldet, sollen die aber nicht das AKW Emsland ersetzen. Statt dessen ist das ganze als Ersatz von Gas in der Spitzenlast und als Ergänzung zur Kohle in der Mittellast gedacht.


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