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LemgoerLipper, Lemgo, Freitag, 17.01.2020, 13:35 (vor 1533 Tagen) @ Nietzsche

Das ist ziemlich falsch wiedergegeben: Sacha spricht von einer Möglichkeit, du verkehrst sein Argument in ein Absoltes, d.h. aus einer "kann" Bestimmung machst du eine "muss" Bestimmung.


Es ging darum, ob es einen Grund gibt, einen Gott anzunehmen. Sascha sagte, dass er einen Grund an der Stelle sieht, an der wir etwas nicht wissen.

Er spricht von "eine Möglichkeit", da ist allerdings ein Unterscheid.

Das ist aber falsch. Ein Nicht-Wissen ist kein Grund für irgendwas an der unbekannten Stelle.

Zumal ich glaube, wir müssen mal gemeinsam an deinem Vernunft-Begriff arbeiten. Nur weil du eine sehr polemische atheistische Attitüde a`la Dawkins vertrittst, heißt das ja nicht, dass du einen Alleinspruch auf Definition von "Vernunft" hast.


Wie wäre es mit Widerspruchsfreiheit und logisch korrekten Schlüssen?

Du meinst die Verfahren der Vernunft, nicht die Vernunft, aber gut:
Notwendig, aber sicher nicht hinreichend:
kleines Zitat aus philolex, kann dann jeder nachschlagen:"In der Philosophie ist Vernunft sowohl etwas subjektives, ein Teil des Erkenntnisapparates des Menschen (theoretische oder epistemologische Vernunft), als auch etwas objektives, ein die Welt durchwaltendes und ordnendes Prinzip. (Metaphysische oder kosmologische Vernunft, Weltvernunft, logos, nous, Weltgeist."

Vielleicht doch etwas komplizierter als von dir behauptet.

Und ja, Dawkins ist ziemlich überzeugend.

Na, dass sehen andere Religionskritiker und Atheisten völlig anders:im Netz gut zu finden:
Dr. Dr. Joachim Kahl (Marburg)Kritik am „Neuen Atheismus“ Richard Dawkins’ aus der Sicht Ludwig Feuerbachs

Allerdings ist Nietzsche nun der deutsche Philosoph schlechthin, dessen Ideen es den Nazis nicht schwer gemacht haben, ihn zu adaptieren. Nein, ich sage nicht, dass Nietzsche die Nazis gewollt hat.


Nein, die Nazis haben nicht eine einzige Idee von Nietzsche verstanden. Sie haben einzelne Begriffe verwendet, die er mehrere Jahrzehnte zuvor in völlig anderem Zusammenhang benutzt hat, z.B. Übermensch.

Tja, merkst du was? Es scheint doch gehen zu können, dass die Protagonisten von Gedanken sich nicht immer gegen deren Mißbrauch wehren können.

Seine Philosophie hat sich stets gegen Nationalismus und gegen Antisemitismus gerichtet. Er selber hat sich als "Anti-Antisemit" bezeichnet.

Bekannt, trotzdem bleibt die Schwachstelle: der Einfachheit halber auch ein im Netz zugängliches Werk: aus: Mittmann, Thomas: Vom „Günstling“ zum „Urfeind“ der Juden. Die antisemitische Nietzsche-Rezeption in Deutschland bis zum Ende des Nationalsozialismus. 248 S., kt., € 29.80, 2007, Königshausen und Neumann, Würzburg
Zitat Anfang: "Während Nietzsche, so Mittmann, in der „Judenfrage“ eindeutig Stellung bezieht, präsentiert sich seine Stellung zum Judentum ambivalent und widersprüchlich. Nicht Sympathie für die Juden oder das Judentum waren maßgeblich für Nietzsches Ächtung des Antisemitismus, sondern vor allem negative persönliche Erfahrungen mit den Protagonisten dieser Bewegung. Nietzsches Gesamtwerk, so Mittmanns These, eignet sich durchaus für antisemitische Zugriffe. Die weitverbreitete These, die antisemitische Vereinnahmung Nietzsches seit dem Ersten Weltkrieg resultiere lediglich aus der durch umfassende Manipulationen im Umfeld des Weimarer Nietzsche-Archivs geförderten Instrumentalisierung des Philosophen, verliert, so Mittmann, dadurch an Gewicht." Zitat Ende

Etwas Entspannung gegnüber Andersdenkenden könnte dich auch von deinem Kreuzzug gegen jede Religion herunterholen.


Das ist jetzt der feine Unterschied. Ich habe Argumente vorgebracht. Ich bin bereit, meine Ansichten zu ändern, wenn diese Argumente widerlegt werden.
Sowas ist kein Kreuzzug. Kreuzzüge machen die anderen. Die, die sich vernünftigen Argumenten verweigern. Was genau meine These zu Religionen ist.

Der "feine Unterschied", gut schaun wir mal nach bei dir: einige Zitate von dir:
"Dass alle Religionen scheisse sind, da sind wir uns ja einig."
"Ich finde nicht, dass Leute beneidenswert sind, die in religiösem Wahn rumtaumeln und nicht mehr rational ansprechbar sind."
"Wer wirklich ernsthaft gläubig ist, muss zwangsläufig Fanatiker sein."
"Die dahinter stehende Religion ist grundfalsch und in jeder nur erdenklichen Weise schädlich. Da hilft es wenig, wenn hier und da mal irgendwas Gutes getan wird. Die Gesamtbilanz ist negativ und muss es notwendig immer bleiben."

Ich behaupte, dein Konstrukt: "Ich würdige alle Religion völlig unterschiedslos herunter (oder meinst du etwa Religiösität?), aber ich meine die Menschen nicht" widerlegen deine Zitate sehr deutlich: religiöse Menschen sind bei dir: Fanatiker, schädlich für die Gesellschaft, wahnhaft.
Da gibt es eine von dir behauptete Differenzierung, aber keine tatsächliche.
Übrigens ist das genau eine Sprache aus der Kreuzzüge geboren werden, aber auch Pogrome, es beginnt immer mit der herabwürdigenden Sprache.

Und ja, etwas undifferenzierte Polemik habe ich noch: Die Strahlkraft großer atheistischer "vernünftiger" Staatsgebilde ist seit Stalin, Hitler und Mao auch etwas geringer geworden.Da können wir uns jetzt neu dran abarbeiten.

SGG aus Lippe


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