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Schiedsrichterin (Schach) wird wegen unreligiös geknotetem Kopftuch bedroht (Fußball allgemein)

Lutz09, Tor zum Sauerland, Donnerstag, 16.01.2020, 12:46 (vor 1534 Tagen) @ Blarry
bearbeitet von Lutz09, Donnerstag, 16.01.2020, 13:03

Wenn man sich Bilder aus den 70er Jahren des 13. Jahrhunderts ansieht, als die Frauen im christlichen Mitteleuropa zwar mit Kopftuch, aber dafür mit Ausschnitten und Dékotelettées unterwegs waren, die heute selbst bei einer Oscar-Verleihung obszön rüberkämen, ...

Es ist doch immer und überall verschieden, was als "normal" gilt und was nicht, ebenso wie das Schamempfinden beim Entblößen der unterschiedlichsten Körperteile. Ja, in religiösen Gesellschaften hat die Religion diverse Einflüsse auf die Alltagskleidung. Aber gerade durch die Alltäglichkeit derer ist "damals" niemand auf die Idee gekommen, Kopftücher als unterdrückend oder dergleichen wahrzunehmen. Und im religiösen Gebrauch schon gar nicht. Je weiter man in Europa gen Osten zieht, desto mehr kopftuchtragende Frauen sieht man auch heute noch in den Kirchen. Warum ist das so, wie es fast zwei Jahrtausende völlig alltäglicher Standard in Europa war? Aus Respekt vor der Schrift, in dem Fall 1. Korinther 11:

Jede Frau, die mit unverhülltem Haupt betet oder prophetisch redet, entehrt ihr Haupt; denn es ist gerade so als wäre sie geschoren. Wenn eine Frau keinen Schleier trägt, soll sie sich doch gleich die Haare abschneiden lassen. Gilt es aber als Schande für eine Frau, sich das Haar schneiden, oder sich kahlscheren zu lassen, soll sie sich verschleiern.


Der handelsübliche atheistische Höhlenedgelord hört hier auf zu lesen und schreibt ins Internet, wie scheiße religöse Menschen sind, weil sie sich übelste unterbuttern lassen. Und übersieht zwei Sätze weiter den Teil, der Mann und Frau vor Gott gleichstellt:

Doch im Herrn ist weder die Frau ohne den Mann noch der Mann ohne die Frau; denn wie die Frau von dem Mann, so ist auch der Mann durch die Frau; aber alles von Gott.


Ob jetzt Kopftuch oder Burkini oder langes Haar oder was auch immer, das ist alles nur Deko ohne Bewandnis für das Verhältnis zu Gott, wie es Bibel, Koran oder Talmud regeln. Religionen sind voll in Ordnung. Das Problem sind Menschen, die die Schriften viel zu wörtlich und frei von Kontext interpretieren und vergessen, einfach mal alles zu lesen statt nur einzelne Bruchstücke. Und das auf beiden Seiten des Pro-Contra-Religionen-Spektrums.

Ach was. Solange es Menschen gibt, solange wird Religion so ausgelegt, wie manche sie für sich als richtig erachten. Religion ist eben immer Auslegungssache und ohne Mensch nicht existent.

Im Iran unterdrückt der konservative Klerus mit seinen Günstlingen die immer größer werdende säkulare Gesellschaft mit immer repressiveren Methoden.


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