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Wie in Nizza (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Sonntag, 01.12.2019, 14:09 (vor 1570 Tagen) @ TiRo

Hier muss ich in Teilen widersprechen:

Unsere IV. gibt sogar viel her, was für eine 3er Kette spricht. Wir haben 4 gelernte IV, von denen ich 3 (Hummels, Balerdi, Akanji) auch die zentrale Rolle zutrauen würde. Dazu kommen noch Piszczek (der unter Tuchel sehr oft RIV gespielt hat), Schmelzer (auch unter Tuchel schon LIV) und Weigl (kommt für die Zentrale in Frage).

Heißt: Selbst jetzt gegen Düsseldorf gäbe es folgende Möglichkeiten eine sehr gute 3er Reihe aufzubieten:

Zag - Balerdi - Akanji
Zag - Akanji - Balerdi
Zag - Akanji - Piszczek
Zag - Weigl - Akanji

Wobei ich zu Variant 1 tendieren würde.

Wir haben zur neuen Saison mit Diallo (Linksfuß) und Toprak (Rechtsfuß) zwei Innenverteidiger abgegeben, die als gelernte (und erfahrene) Innenverteidiger für eine Dreierkette infragegekommen wären. Das schränkt uns hinsichtlich der personellen Besetzung einer Dreierkette stark ein.

Es ist richtig, dass Piszczek und Schmelzer unter Tuchel diverse Male auf den jeweiligen Halbverteidigerpositionen gespielt haben. Nur ist das schon einige Zeit her und Piszczek und Schmelzer sind nicht jünger geworden. Insbesondere Schmelzer spielt kaum noch eine Rolle mehr. Außerdem sind beide verletzungsanfällig. Ich gehe daher nicht davon aus, dass sie hinsichtlich der personellen Überlegungen zur Besetzung einer Dreierkette eine Rolle spielen könnten und mMn auch nicht sollten, auch nicht als backup.

Balerdi ist für mich überhaupt nicht einzuschätzen. In einem Pflichtspiel habe ich ihn in einer Profimannschaft noch nie spielen sehen. Und sehr viele entsprechende Spiele hat er im Übrigen auch noch gar nicht absolviert. Wie sein Entwicklungsstand ist, kann ich daher schlicht nicht bewerten, zumal ich ihn auch noch nicht einmal im Training beobachten kann. Als Junior in Argentinien und in den wenigen Spielen bei den Profis dort hat er als Innenverteidiger in einer Viererkette absolviert. In einer Dreierkette hat er mWn noch nicht agiert. Bei uns hat er es zwar in den Spielkader geschafft, einen Pflichtspieleinsatz hatte er aber noch nicht. Er ist zwar in den Kader der argentinischen Nationalmannschaft berufen worden, hatte aber wohl nur zwei (?) Kurzeinsätzen in unbedeutenden Freundschaftspielenüber vielleicht eine Viertelstunde. Um einem solchen Spieler einen Startelfeinsatz in einer für ihn neuen Formation zuzutrauen, fehlen mir einfach zuviele Beurteilungsfaktoren. Daher bleibt Balerdi für mich kei Spieler, den ich persönlich entsprechend einkalkulieren kann.

Weigl ist in der Tat eine Option, die ich diesbezüglich noch nicht so richtig einkalkuliert habe. Bislang hat er, wenn er in der Innenverteidigung aufgestellt wurde, auf der rechten Innenverteidigerposition gespielt. Ob er auch als rechter Halbverteidiger spielen könnte? Er müsste dabei einen größeren Raum bespielen, der auch mehr nach außen reicht. Ob er dafür geeignet wäre? Ich mache hier ein Fragezeichen. In der zentralen Innenverteidigerposition sähe dies schon etwas anders. Das zentrale Spiel ist er aus dem defensiven Mittelfeld gewohnt und es passt auch eher zu seiner Konstitution als ein Spiel, das auch den Bereich nach außen hin miteinbezieht. Allerdings spielt auch bei einer Dreierkette die Geschwindigkeit eine Rolle, nicht nur wegen der größeren Räume (in der Offensivbewegung). Eine Konterabsicherung mit Hummels ist schon ein gewisses Risiko wegen dessen Geschwindigkietsdefiziten. Bei Weigl hätte ich diesbezüglich mindestens die gleichen, wenn nicht noch größere ‚Bauchschmerzen‘.


Auch sehe ich die 3er Kette nicht so defensiv und ungeeignet für eigenen Ballbesitz, denn der Spielfluss über die IV ist gut und die beiden AVs können als verkappte Flügelstürmer agieren. In einer Exremausprägng hast du in der Formation sogar mehr Spieler in der Offensive als in einem 4-2-3-1, nur dass du aus meiner Sicht etas variabler bist, vor allem mit unserem Offensivpotential an unterschiedlichen Möglichkeiten.

Für ein 3-4-3 sehe ich das auch durchaus so, hier ist weniger defensive Kompaktheit, sondern mehr Präsenz im Mittelfeld gefragt. Ein 3-5-2/5-3-2 betont allerdings viel stärker den defensiven Absicherungs- und Kontercharakter, insbesondere wegen der wingback-Rolle und der geringeren Präsenz in der ersten Reihe. Juve hat dies über Jahre hinweg sehr eindrucksvoll demonstriert, je nach Gegner. War Defensivmodus und Konterspiel gefragt, spielte man in einem 3-5-2/5-3-2, war offensives Ballbesitzspiel gefragt, stellte man auf ein 4-4-2 oder ein 4-2-3-1/4-4-2 um. Guardiola 3er-Kettenvariante , die er in Barcelona öfters spielen ließ, war als 3-4-3 auf einen höheren Ballbesitzanteil ausgelegt.


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