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WM Kader Nominierung Nationalmannschaft (Fußball allgemein)

Will Kane, Saarbrücken, Mittwoch, 16.05.2018, 11:45 (vor 2134 Tagen) @ Paolo

Mir ging es schon darum, dass ab 2010 plötzlich Nationalspieler wieder vom BVB kamen. Da hatte ich das Gefühl, dass viele Spieler seitdem öfters verletzt und weniger fokusiert auf den BVB waren. Allerdings ging das doch erst so ab 2012/13 los, dass viele vom BVB kamen, oder? Hatte ich jedenfalls so in ERinnerung. Die letzte Klopp-Saison war auch nach so einem Großturnier, welches dann lange als Argument für die schleppende Hinrunde herhalten musste. Die Frische, die die Spieler nach so eine NM-Woche haben, hält sich halt auch immer in Grenzen. Ich denke, dass dann fast alle nach der WM frisch in die Buli-Saison starten können. Was ich nicht schlecht finde.

Die ersten Berufungen aus der Klopp-Mannschaft in die DFB-Auswahl erfolgten wie erwähnt so um die WM 2010 herum. Nach der Saison 09/10, in der die junge BVB-Truppe stärker in den Fokus gerückt war. Bei Großkreutz blieb es bei sehr sporadischen Berufungen, Hummels und Schmelzer hingegen wurden im Zeitraum bis zur EM 2012 regelmäßig nominiert und spielten auch häufig, insbesondere Hummels. Eine gesteigerte Verletzungsanfälligkeit oder Leistungsschwächen waren in der Folge nicht zu erkennen. Im Gegenteil, in diesen Jahren liefen beide zur Hochform auf. Sporadisch stieß dann Götze hinzu, wobei sein langer Ausfall (Schambeinentzündung) weitere Einsätze verhinderte. Eine Schambeinentzündung ist in aller Regel eine Reaktion des Körpers auf Überbelastung und Dauerbeanspruchung. Diese lag alerdings nicht an Einsätzen für den DFB, sondern daran, dass Götze wegen der schweren Verletzung Kagawas beim Asiencup quasi das gesamte Jahr 2011 für den BVB durchspielte, ohne die für einen so jungen Spieler notwendigen Pausen. Als Reus zum Kreis der DFB-Auswahl hinzustieß, spielte er noch für Gladbach. Dessen relativ geringe Anzahl von Länderspielen (für einen Spieler seiner Klasse) liegt an seiner häufigen und langen verletzungsbedingten Ausfällen. Diese Verletzungen hat er sich hat er sich zwar auch schon bei DFB-Einsätzen zugezogen, aber bei weitem mehr im normalen Clubfußballalltag. Gündogan wurde dann auch Nationalspieler. Seine Verletzung in einem Länderspiel war das eine, der lange Heilungsverlauf das andere. Das war schon sehr spezifisch.

Was die WM 2014, die Teilnahme diverser BVB-Spieler un die Auswirkungen auf die Leistungen des BVB in der Hinrunde der Saison 14/15 anbelangt, so bin ich da eher zurückhaltend, hier entscheidende Gründe für die schlechte ‚Performance‘ des BVB zu suchen. Hummels laborierte länger an einer Verletzung, die er sich im Viertel- oder Halbfinale zugezogen hatte. Er fiel länger aus und hatte wohl auch vor allem deshalb ziemliche Probleme seine Form zu finden. Was bei einem Schlüsselspieler wie ihm schon ins Gewicht fiel. Ginter (der gerade zum BVB gewechselt war), Weidenfeller, Großkreutz und Durm kehrten allerdings ohne Verletzungen zurück. Natürlich versäumten sie einen Teil der wichtigen Vorbereitungsphase und auch ein Turnier ohne Wettkampfeinsatz bedeutet am Ende einer langen Saison eine zusätzliche Belastung und fehlende Regenerationszeit. Dies bei diesen Spielern allerdings als entscheidenden Grund für z.T. sehr unterdurchschnittlichen Leistungen der besagten Hinrunde anzusehen, halte ich für nicht nachvollziehbar. Da waren andere Aspekte mMn deutlich ausschlaggebender.

Außerdem schlagen sich die Bayern z.B. mit diesem Thema schon seit Jahr und Tag herum. Als erfolgreichster Club in Deutschland stellen sie halt auch die meisten Nationalspieler. Und lange war es erklärte Transferpolitik, deutsche Nationalspieler zum Club zu holen. Was nun auch wieder so praktiziert wird, nachdem der Uli wieder mehr Einfluss im Club hat nach seiner ‚Zwangspause‘. In der Tat hieß es früher, dass ein anderer Club eigentlich nur nach einem großen Turnier eine reelle Chance hätte, Meister zu werden. Dafür lassen sich in der Vergangenheit wohl Belege finde, allerdings auch Gegenbeispiele. In diesem Jahrzehnt jedenfalls haben die Bayern da offensichtlich keine Probleme mit. Obwohl sie nach wie vor viele Spieler abstellen, und das nicht nur für die DFB-Auswahl, sondern auch für die Nationalmannschaften anderer Länder.

Die erfolgreichsten Teams werden immer auch die meisten Nationalspieler stellen. Das ist zwangsläufig so. Es werden bei Real, Barça, Bayern, ManUnited, ManCity, PSG oder Juve nicht so sehr viele Spieler auflaufen, die nicht auch in Auswahlteams vertreten sind. Das ist dann aber auch bei Liverpool, Tottenham, Chelsea, Arsenal, Atlético oder anderen Clubs so, die sich in der Spitze ihrer jeweiligen Ligen etabliert haben. Stößt einmal ein ‚neuer‘ Club hinzu! Wird er sehr bald auch Nationalspieler stellen. Dürfte z.B. ganz interessant sein zu sehen, wieviele Nationalspieler heute abend im EL-Finale zwischen Atlético und OM auflaufen werden.

Die Anzahl an Nationalspielern ist immer auch ein Gütezeichen für einen Club.


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