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Was ich nicht verstehe (Politik)

Lattenknaller, Madrid, Samstag, 21.12.2024, 13:36 (vor 360 Tagen) @ pactum Trotmundense

Aber natürlich muss der Sicherheitssektor in Deutschland, analog wie viele andere Bereiche, auch besser werden und neue Technologien besser nutzen. Vielleicht um aus großen Datenmengen die gefährlichen Täter frühzeitig zu "prognostizieren" und auszufiltern, basierend auf einer "Radikalisierungs-Journey" in den Inhalten? Der aktuelle Täter hatte ja offenbar bereits viel krudes Zeug ins Internet gestellt, hätte man das nicht durch spezielle Programme erkennen können? Welche Programme nutzen da andere Länder?


Mal abgesehen davon, dass ich persönlich kein großer Freund von Einschränkungen von Grundrechten auf Basis einer objektiv betrachtet verschwindend geringen Gefahr für das Leben von Bürgern ist, kriegst deine Ideen nicht in Deutschland umgesetzt. Der Datenschutz ist des Deutschen heiligste Kuh. Eher hast du ein Tempolimit auf Autobahnen als das du es hier hinbekommst dem Staat das Sammeln all dieser benötigten Daten zu erlauben.

Ich persönlich halte es aber auch nicht für notwendig. Klar, solche singulären Ereignisse mit plötzlich Betroffenen in einer größeren Anzahl machen subjektiv Angst. Aber ist es denn wirklich eine Gefahr für die Bevölkerung? Rechnet man einfach mal alle Opfer von Anschlägen egal welcher Art in Deutschland seit dem letzten Krieg zusammen, sowohl Tote wie auch Verletzte, kommt man nicht einmal in die Nähe einer jährlichen Opferstatistk für den Straßenverkehr. Der Unterschied ist nur, dass plötzlich auftretende singuläre Großereignisse selbstverständlich mehr Aufmerksamkeit und Betroffenheit auf sich ziehen als der alltägliche Tod auf unseren Straßen oder auch aufgrund von Verbrechen in Familien.

Nicht, dass ich missverstanden werde. Die Ereignisse in Magdeburg erschüttern mich genauso wie wohl jeden anderen empathischen Menschen. Es ging mir jetzt nur darum möglichst wertneutral den Aufwand und Nutzen für einen Schutz gegen solche Ereignisse gegenüber Alltagsgefahren aufzuzeigen. In keiner Weise soll dies die Geschehnisse in irgendeiner Weise auch nur im Ansatz weniger entsetzlich erscheinen lassen. Das Leid der Opfer ist real und jedes einzelne Leid ist zu respektieren.

Stimme Dir grundsätzlich. Bei dem und auch anderen Ereignissen wäre aber eine Vorfilterung nicht am Datenschutz gescheitert. Die hatten ja vorab ihre kruden und jetzt hier extrem verwirrten Ansichten vorab gepostet. Bei den Attentätern von 9/11 war das schon massiv schwieriger, bei einem Breivik hatte man vorher auch Indizien. Und von Posts in sozialen Medien auf den Verfasser zu kommen ist selbst wenn dieser/diese anonym postet kein wirkliches Problem, wenn die Behörden wollen. Aber wie stellt man das dann praktisch an? Da sind ja so viele wirre unterwegs, die die Welt in Asche reden. Selbst wenn man das auf ein paar tausend herunterbringt wird das mit der Überwachung dann schon schwierig.
Zumal die Behörden ja eher auf organisierte Gruppen aus sind. Und selbst da stößt man bei der Beobachtung von Gefährdern auf Kapazitätsprobleme. Wenn jetzt noch die wirren Gestalten aus den sozial Medien, bei denen man KI und Algorithmus-unterstützt und dann nach Sichtung der Meinung ist, dass die den Worten Taten folgen lassen könnten, müsste man da massiv investieren. Ehrlich gesagt, erschiene mir das aber sinnvoller, als vorab schon mal andere Freiheiten zu opfern.


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