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Unternehmen in der Insolvenz (Politik)

Ulrich, Mittwoch, 07.09.2022, 10:53 (vor 1203 Tagen) @ Freyr

Wir rutschen in eine heftige Rezession, das zeichnet sich immer deutlicher ab.

Aktuell "erwischt" es vielfach Unternehmen, denen es bereits jahrelang schlecht ging. Hakle beispielsweise hat schon länger immer wieder rote Zahlen geschrieben. Es dürfte einige Firmen geben, die bei einem Zinsniveau, wie es vor der Bankenkrise normal war, bereits längst in die Insolvenz gegangen wären.

Aber darüber hinaus gibt es eigentlich überall sehr viel Unsicherheit. Einige Strom- und Gasversorger kündigen fristgerecht die alten Verträge. Sie signalisieren dann, dass sie durchaus neue anbieten würden. Allerdings sei die Marktlage aktuell zu unsicher, sie würden um etwas Geduld bitten.

Ein riesiges Problem gibt es an den Terminmärkten für Strom und Gas. Vereinfacht ausgedrückt werden erst in der Zukunft fällige Strom- und Gaslieferungen finanziell abgesichert. Ein Betreiber eines Kraftwerks vereinbart z.B. mit einem Stromversorger, dass er zu einem bestimmten Termin bzw. in einem bestimmten Zeitraum im nächsten Jahr eine bestimmte Menge elektrische Energie liefert. Nachdem der Vertrag abgeschlossen ist, muss der Kraftwerksbetreiber Geld für den Fall hinterlegen, dass er doch nicht liefern kann. Das bekäme der Kunde in diesem Fall, um sich anderweitig zu versorgen. Noch vor dem Beginn der Gaskrise musste Uniper deshalb einen Milliardenkredit aufnehmen.

Noch problematischer ist es, wenn solche Geschäfte am Terminmarkt abgesichert werden. Da kann es bei steigenden Preisen plötzlich zu einer Nachschusspflicht in riesiger Höhe kommen. In die Falle ist wohl Wien Energie gelaufen: Folge steigender Gaspreise - Wien Energie bekommt Milliardenhilfe (Tagesschau vom 31.08.2022). Das ist aber nur ein Beispiel. Insgesamt geht es um unfassbar hohe Summen: Blick auf den Terminmarkt für Energie - Energiehandel in Europa droht Kollaps wegen 1,5 Billionen Euro Nachschussflut (Finanzmarktwelt). Wenn selbst das norwegische Unternehmen Equinor davon spricht, dass man Liquiditätshilfen benötigen würde, dann dürfte es bereits lichterloh brennen.

Wieder einmal ist der Handel mit Derivaten das Problem. Schon vor 20 Jahren bezeichnete Warren Buffet diese als "finanzielle Massenvernichtungswaffen". Crashs an den Strom- und Gasmärkten würden auf die Wirtschaft ähnliche Auswirkungen wie die Bankenkrise haben.


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