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Lernen ist eine Frage der Qualität. (Spieltage)

Brulence, an der Ruhr, Donnerstag, 25.11.2021, 10:25 (vor 845 Tagen) @ José

Ich war gestern gar nicht mal groß überrascht.

Ja, etliche Verletzungen, manche Spieler spielen zu viel, andere spielen zu wenig, kein Rhythmus etc..

Der aktuelle Kader hat schlicht und ergreifend nicht die Qualität für CL-Niveau. Schlimmer jedoch ist, dass dieser Kader nichtmal die Phantasie eröffnet, dass daraus etwas erwachsen kann. Selbst unter Berücksichtigung aller finanziellen Zwänge, die uns so drücken, war das gestern vielleicht notwendig (auf Instagram würde man von "come back stronger" sprechen), um mal deutlichst die Realität vor Augen geführt zu bekommen.

Mit Leuten wie Witsel, Schulz, Meunier, Pongracic, Brandt, Reinier und Malen hast Du (Einschub: "in der aktuellen Verfassung") auf dem Niveau schlicht nix verloren. Aber auch gar nix verloren.
Dazu gesellen sich dann von der Bank ein dauerverletzter Zagadou, ein Dahoud (der in 5 Jahren ein 3/4 Gutes hatte) und die Drittliga-Spieler Knauff und Tigges.
Jaja, da fehlen dann ja immer noch Can, Hazard, Guerreiro und Reyna, mag man sagen. Die pumpen uns das Niveau aber auch nicht ins Unermessliche. Die Beiden die das individuell regelmäßig tun, sind in Norwegen und England beheimatet - und danach wird es dann mit phantasievollen Spielern und Talenten schon dunkel.

Vielleicht ist die Realität aber auch durchaus länger in unserer Führungsriege bekannt. Bloß kann man sie aus geschäftspolitischen Gründen nicht kommunizieren. Denn im Großen und Ganzen ist der BVB doch komplett in sich gefangen.

Was ich damit meine?

Irgendwo schrieb hier jemand "Gestern ist egal, wir werden eh mindestens Vierter und spielen nächstes Jahr wieder CL". Stimmt. Absolut sogar. Nur lockst Du doch damit auf Dauer auch niemanden mehr hinterm Ofen hervor, wenn dann spätestens im Viertelfinale zu 95% Feierabend ist.

Nicht falsch verstehen. Dieser Umstand ist niemandem im Verein anzulasten. Das sind nunmal die Spielregeln des europäischen Geldadels. Und da sind wir eher die, denen man aus Mitleid mal ne Krume rüberwirft, als dass man irgendwie auf Augenhöhe mitstinken könnte.

Da bin ich dann aber wieder beim dem Punkt der Phantasie.
Phantasie ist das Einzige, was uns attraktiv macht, was gleichermaßen die Bande zwischen Verein, Mannschaft und Fans herstellt. Phantasie, das zumindest temporär irgendwas außergewöhnliches passieren kann, etwas Wildes, etwas Ungezähmtes.

Eine Saison wie diese, bei der man sich aktuell hinstellt und allenthalben froh ist, dass man unter dieser "enormen Belastung" und "den vielen Verletzten", zuhause Truppen wie Köln und Augsburg mit Müh und Not bezwingt, jetzt mal ehrlich und sicherlich überspitzt:

Wer will das denn sehen? Und dann auch noch unter Pandemiebedingungen?!

Der (selbsternannte) Branchen-Primus (na gut, der Zweite), der sich durch die Saison würgt, ohne Dynamik und System und ohne (Achtung!) Phantasie. Wer.zur.Hölle.will.das.sehen?

Die Frage ist natürlich rhetorischer Natur. Denn sehen wollen wir das alle. Weil es nunmal unser Verein ist.

Aber das grundsätzliche Problem dahinter bleibt doch bestehen. Wettbewerbe, die auf nationaler und internationaler Ebene tot bzw. nicht unsere Kragenweite sind, temporäre Lichtblicke (Norwegen & England) und viele überteuerte Durchschnittsspieler, die sich kaputt lachen wenn Zorcs Vertragsentwurf im Posteingang aufplöppt.

Und natürlich ist das u.U. wahnsinnig schwer, hier jedes Jahr aufs Neue Europas heißesten Scheiss hinzubauen. So, wie man den Kader aber in den letzten 2-3 Jahren zusammen gebaut hat, sowas sollte nicht zu oft passieren. Das ist, unter all den vorgegebenen Ambitionen, dann ein kompletter Offenbarungseid.

Jetzt bin ich hier von Hölzken auf Stöcksken gerutscht und will doch nochmal zu meinere Überschrift zurück.

"Lernen" ist eine Frage der Qualität. Wenn Reus sagt, "wir lernen nicht dazu", dann ist das die Kurzform von "wir können es nicht, wir haben die Qualität nicht". Man bemüht sich zwar und will offensichtlich, tja nun, es geht aber nicht. Wie in jedem normalen Job. Wenn ich Mitarbeitern fünf Mal was erkläre und es klappt immer noch nicht, dann reichts zu dieser Zeit mit den gegebenen Anforderungen schlicht nicht.


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