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Inzidenz nur noch ein Faktor / Länder schlagen bundesweite Corona-Ampel vor (Corona)

Lutz09, Tor zum Sauerland, Freitag, 13.08.2021, 22:22 (vor 1589 Tagen) @ CB

Wir hätten durchaus die Meldung der Fallzahlen beschleunigen können. Und sicher hätten wir mehr Mühe in die die Ermittlung der aktuellen Verbreitung des Virus investieren können. Hätte ich mir auch gewünscht. Aber dennoch ist die Aussagekraft der Inzidenz gut. Die Inzidenz muss natürlich noch interpretiert werden, klar.

Durch die lückenhafte Datengrundlage bei den Testzahlen die Inzidenz, die in Wahrheit eine Melderate ist, meiner Meinung nach eben alles andere gut. Und was will man auf so einer Grundlage interpretieren?

Du irrst übrigens auch, wenn du sagst, dass "die Inzidenz zu keinem Zeitpunkt der alleinige Parameter war, nach dem Entscheidungen getroffen wurden."
Die Inzidenz war und ist der Leitindikator. Und genau das wurde von vielen Medizinstatistikern, wie Gerd Antes, Epidemiologen wie Gérard Krause und anderen seit langem immer wieder deutlich kritisiert.
„Durch die im Dritten Bevölkerungsschutzgesetz beschlossene Koppelung von Maßnahmen an einen einzigen Indikator, nämlich alleinig den Inzidenzwert der Fallmeldungen, hat der Gesetzgeber die Exekutive in Abhängigkeit eines Messwertes gegeben, der nachweislich keine konstante Messgrundlage hat.“ Und weiter: „Zur sachgerechten Bewertung der Fallmeldezahlen ist zusätzlich mindestens notwendig, einen Referenzwert über die Zahl der überhaupt durchgeführten Tests zu erheben.“ Siehe auch BT-Drucksache 19/26545

Aus einem anderen Gutachten geht hervor: „Die alleinige Reduktion der Lageeinschätzung auf einen einzigen Messwert, wie hier vorgesehen, ist epidemiologisch nicht begründbar und entspricht nicht dem Stand der verfügbaren wissenschaftlichen Evidenz.“ Auf diese Weise würden viele Faktoren nicht berücksichtigt, darunter die Altersverteilung der Fälle, der Anteil schwerer und leichter Erkrankungen oder die Anzahl der Menschen im Krankenhaus.

Und was den Meldeverzug angeht: ich hoffe doch, dass unsere Regierung schneller an die Ergebnisse der Tests kommt als sie vom RKI veröffentlicht werden. Wäre ja absurd, wenn Projekte wie Risklayer aktuellere Zahlen hätten als unsere Regierung

Würde mich wundern, wenn die Regierung eher die Ergebnisse hätte. Mit Krankheits-/Hospitalisierungs-/ITS-Fällen als Indikator, wie an anderer Stelle beschrieben, wäre man auch bei den Entscheidungsträgern wohl schneller im Bilde. Aber es scheint ohnehin einen politischen Unwillen und eine Blockadehaltung zu geben, was die Datenerhebung als solche angeht. Liest man sich dazu ein paar Hintergründe durch, kommt man sich vor, wie in der Bananenrepublik Deutschland und wundert sich über nichts mehr.


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